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Skype statt Festnetz

25. Januar 2011

"Ist das Festnetztelefon schon überflüssig?"
…fragt die FAZ in einem dem Internet-Telefonieanbieter Skype gewidmetem Artikel.

Meine Antwort ist: Ja! Das bezieht sich allerdings auf die generelle Technik und nicht exklusiv auf die Firma "Skype" an sich. Mittlerweile ist Skype zum Rest der Welt durchaus kompatibel geworden. Anrufe ins Fest- oder Mobilnetz sind ebenso moeglich wie Videokonferenzen. Doch all diese Zusatzoptionen kosten zusaetzliches Geld, allerdings ist das allermeiste davon absolut erschwinglich und groesstenteils guenstiger als die alten, "normalen" Durchschnittsgebuehren fuer die mittlerweile betagten Telefondienste.

In der kostenfreien "Rechner-zu-Rechner"-Variante findet Skype die groesste Verbreitung. Die Sprachqualitaet waechst proportional zum steigenden Ausbau der Netzinfrastruktur und uebertrifft das Standard-Festnetzgespraech im Normalfall schon um Laengen. Der Nutzer hat quasi eine Freisprechanlage eingebaut und kann nebenbei auch Dateien oder Kurznachrichten ueber den Dienst verschicken.


Vorbei sind die Zeiten (die ich noch kenne…), zu denen eine Gespraechsminute nach Australien wenigstens fuenf Mark kostete, und das ist gut so. Und -um ein Klischee zu verwenden- auch Oma und Opa sind mit ihrem Waehlscheibentelefon nicht aussen vor. Sie sind weiterhin erreichbar und koennen es wie gewohnt benutzen – sofern der Anschluss dafuer zuvor geschaffen wurde. Wofuer gibt es die freundlichen Techniker…

Telefonspam und unerwuenschte Umfrage-Anrufe veranlassen eine steigende Anzahl von Personen dazu, sich aus dem jeweiligen, lokalen Telefonbuch komplett austragen zu lassen. Die zusaetzlichen Festnetzgebuehren tun ihr Uebriges. Generelle Erreichbarkeit wird nicht mehr durch einen klassischen Telefonanschluss definiert und ist eigentlich auch nicht immer erwuenscht. Auch hier verteilen sich geschaetzte 98% der Kommunikation auf Email, Netzwerke und Handy, das Festnetztelefon versinkt in der Bedeutungslosigkeit und wird mit der naechsten Tarifumstellung wohl abgeschafft werden…

Natuerlich hat diese schoene, neue Welt auch ihre Schattenseiten. Fuer viele Firmen ist das klassische Telefonnetz nach wie vor immens wichtig, nicht jeder einzelne ist Internet-affin und diesen neueren Technologien wohlgesonnen. Auch im Amateurfunkbereich hat Skype "aufgeraeumt", denn die hiesige, lokale 2-Meter-Frequenz ist oftmals tagelang nicht belegt, weil sich gewisse Grueppchen fast nur noch via Skype verbinden. Das ist schade, zumal eine einstmals schoene, lokale Komponente dadurch im weltweiten Datenstrom versenkt wird. Doch fuer uebreregionale und internationale "Telefonate" sind Plattformen wie "Skype" fuer viele Leute mittlerweile zurecht fast unersetzlich geworden…

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