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Nix Neues im Laendle…

24. April 2009

Es gab mal eine Zeit, als der Radiosender NDR 2 noch nicht die Ansicht propagierte, dass das Leben durch ihn erst beginnen wuerde ("NDR2 – Und das Leben beginnt") und zumindest ab und zu noch unbekannte Bands aus dem Sendegebiet vorstellte. Ich koennte mich heute noch aergern, dass die TDK-SA-90-Cassette, deren A-Seite das NDR-2-Radiokonzert mit der Gruppe "The Land" beherbergte, irgendwie schon vor Jahren mit einem Grossteil der restlichen Cassettensammlung weggegangen ist…

Die Musik dieser norddeutschen Band hatte mich im Jahr 1992 aufhorchen lassen. Handgemachte, gute Pop- und Rocksongs, manchmal kantig, manchmal mit eingaengigen Melodien. Das Album "Tumbleweed" mit den Songs "Nobody Else" oder "Round Round" wanderte daraufhin sofort ins heimische CD-Regal. 1993 folgte der Nachfolger "Ixelles", der u.a. durch die dort enthaltene, aeusserst gelungene Coverversion des alten "Three Dog Night"-Klassikers "Mama Told Me Not To Come" bekannt wurde, aber auch weitere Perlen wie "Let it rain" oder "Tainted Heart" beinhaltete. 1995 kam "Sometimes Confusion" heraus, das meines Wissens nach letzte Studioalbum des Trios.

Warum hoert sich dieser Beitrag tatsaechlich nach "gefaehrlichem Halbwissen" an? Ganz einfach, weil es so ist. Versucht mal, den Begriff "The Land" zu googeln :-) Saemtliche Webadressen auf den alten CDs funktionieren ebenfalls nicht mehr. Trotzdem: Die Musik ist auch heutzutage noch hoerenswert, sie bewegt sich irgendwo zwischen Fury In The Slaughterhouse, Del Amitri, Fools Garden oder Terry Hoax.

Zu den "Furys" besteht sogar eine Beziehung, denn Stephan Gade, einer der drei "The Land"-Bandmitglieder, hat bei Kai Wingenfelder (u.a. Saenger von "Fury") mitgespielt. Roland Spremberg, "The Land"-Saenger, tat dies ebenfalls und war darueber hinaus auch fuer Sasha, Christina Stuermer, A-ha oder unlaengst fuer "Polarkreis 18" taetig. Der Dritte im Bunde, ein gewisser Martin Langer, ist mir bisher in der internetten Welt nicht untergekommen (der hier wird es wohl kaum sein… oder doch? :))

Man sieht also, dass diese Leute nach wie vor anscheinend nicht so ganz untaetig sind. Das bislang letzte, richtige Lebenszeichen der Band gab es im Jahr 2001, als bei Polydor die Compilation "Changing Colours – Changing Minds" erschienen ist. Diese war auch mir bisher voellig entgangen, wurde aber unlaengst entdeckt und liegt nun hier vor. Sie bietet wirklich einen netten Querschnitt durch die alten Alben und zudem einen "neuen" Song (wenn man bedenkt, dass der "erst" acht Jahre alt ist). "Open Up" bildet gleichzeitig den Auftakt des Samplers, klingt aber irgendwie nicht so richtig nach "The Land", erinnert eher an "Life Is A Rollercoaster" von Ronan Keating ;) Zum Schluss gibt es eine bislang unveroeffentlichte Demo-Version ("Time Long Past"). Dazwischen liegen 18 feine und hoerenswerte Musikstuecke einer anscheinend laengst vergessenen Combo, der der wirklich grosse Erfolg versagt geblieben ist. Schade eigentlich…

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