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Archiv für die Kategorie ‘Amateurfunk’

Nachbarliche Fernsehstoerungen

24. November 2010 Kommentare ausgeschaltet

Im Zeitalter der Billigmaerkte kommt auch immer mehr billige Technologie auf den Markt. Wer heutzutage mal in einen alten (!) Marken-Fernseher hineinschaut, weiss, wie solide Technik aussehen kann – schliesslich hat sie Jahrzehnte ueberdauert. Dieses Durchhaltevermoegen muessen aktuelle (Flach-)Fernseher erstmal beweisen…

Frueher wurde ein neu anzuschaffender Wohnzimmerfernseher mit wenigstens zehn Jahren Lebensdauer kalkuliert, heutzutage ist das aufgrund der sich staendig wechselnden Technologien und Beduerfnisse kaum noch moeglich. Derzeit reissen sich viele TV-Junkies um die neuen 3D-Fernseher, ignorieren aber dabei oftmals die Tatsache, dass es zumindest aktuell nur wenige 3D-Filmtitel z.B. auf BluRay-Scheiben zu kaufen gibt, dass 3D-Sendungen im "normalen" Fernsehen bisher kaum stattfinden und dass z.B. Toshiba schon eine 3D-Fernsehtechnologie vorgestellt hat, die es ermoeglicht, Raumempfinden ohne Extra-Brille zuhause zu erleben. Ein heute aktueller "Fernseher" ueberlebt vielleicht die naechsten 3-5 Jahre, ist aber allerspaetestens dann ueberholt…

Fakt ist aber auch, dass die alten Roehrengeraete sperrig waren und allein schon deswegen mittlerweile gerne ausgetauscht werden. Neue Flachgeraete sind haeufig mit minderwertigen und/oder unzureichend entstoerten (Schalt-) Netzteilen versehen und bei aller sonstigen Brillianz wird bei der Herstellung oftmals genau daran gespart. Diese manchmal auch externen "Braterixe" haben oftmals eine sehr hohe Verlustleistung und gerne wird die Tatsache ignoriert, dass der vorhandene Ein-/Ausschaltknopf am Geraet selbst meistens nur ein "Blender" ist (siehe auch "abschaltbare", externe USB-Festplatten), denn das eigentliche Netzteil bleibt bei vielen Modellen danach trotzdem in Betrieb…

Oftmals werden diese Netzteile auch von den namhaften Herstellern nur zugekauft, was zu serienbedingten Qualitaetsschwankungen fuehren kann. An dieser Stelle waere eine generelle Normung, wie sie jetzt beispielweise auch fuer Laptop-Netzteile und Ladegeraete der Mobiltelefone angedacht ist, durchaus sinnvoll. Schlechte Netzteile bieten naemlich nicht nur eine schlechte Leistung sondern stoeren auch mal ihr Umfeld. Funkamateure koennen leider ein Lied davon singen.

Persoenliche Anmerkung:
Und wenn jetzt einer ankommt und schreit, dass Amateurfunk doch von vorgestern ist, nur von aussterbenden Rentnern betrieben wird und daher nicht schuetzenswert sei, dem sei gesagt, dass auch er sicherlich sauer waere, wenn er seine taegliche Dosis Gossen-Talkshow nicht schauen koennte, nur weil der Untermieter z.B. ein stoerendes Telefon hat (viele DECT-Telefone stoeren z.B. diverse Satellitensender). So, das musste mal gesagt werden :-)

Funkamateure muessen -genau wie kommerzielle Mobilfunkanbieter- Grenzwerte, Auflagen und sonstige Spezifikationen bei der Errichtung ihrer Station beruecksichtigen, schliesslich sind sie im Normalfall sozusagen "staatlich geprueft". Hier gilt also: Wer "seine" Technik -was auch immer das sein mag- sauber installiert und wer ordentliche, den Standards entsprechende Geraete anschafft, braucht sich um das prinzipielle, technische Miteinander keine Sorgen zu machen. Natuerlich sind an dieser Stelle auch die Hersteller gefragt, dann was nuetzt die beste Absicht, wenn das gekaufte Markenprodukt im Nachhinein doch Maengel aufweist?

Billigtechnologie beim Nachbarn kann fuer ihn selbst vorteilhaft sein (sollte sie denn trotzdem gut funktionieren…) aber sie kann auch fuer Aerger sorgen, wie der folgende Beitrag zeigt:

Dank an Michael (DL2YMR) fuer den Link!

KategorienAmateurfunk, Medien

QTH Germany Podcast via CQ DL

27. September 2010 Kommentare ausgeschaltet

Die "CQ DL" bringt in ihrer Oktober-Ausgabe 2010 folgende Meldung:

Fuer diejenigen, die aufgrund dessen hierher gefunden haben, habe ich die folgende, kleine Episodenuebersicht erstellt:

Alle QTHG – Podcast – Folgen: 00 / 01 / 02 / 03 / 04 / 05 / 06 / 07 / 08 / 09 / 10 / 11 / 12

Warum der "QTH Germany"-Podcast derzeit nicht fortgesetzt wird, ist hier beschrieben:
Infos zum QTH Germany Podcast

Generell gibt es die Folgen in der hiesigen Amateurfunk-Rubrik.

Vy 73!

KategorienAmateurfunk

CC2 auf Dr. Dish TV

14. August 2010 Kommentare ausgeschaltet

Wolfgang Back und Wolfgang Rudolph sind alte Hasen im Computerbereich. Vor etlichen Jahren leisteten sie im WDR Fernsehen mit dem legendaeren "Computerclub" wahre Pionierarbeit. Mittlerweile gilt ihr "Computerclub Zwei" – AudioCast als einer der erfolgreichsten Podcasts ueberhaupt und wurde im letzten Jahr im Rahmen des "European Podcast Award" dafuer ausgezeichnet.

Doch damit nicht genug: Die beiden sympathischen Rentner sind schon vor laengerer Zeit zu ihren Fernsehwurzeln zurueckgekehrt und machen seitdem eine regelmaessige, jeweils einstuendige TV-Informationsfernsehsendung. Diese lief bisher nur auf "NRW TV", wurde aber auch als Download und Stream angeboten. Als logische Weiterfuehrung dieser Aktivitaeten laeuft das Ganze nun auch auf dem Satellitenfernsehsender "Dr. Dish TV".

Vor einigen Jahren begab sich der "gute Geist" unseres Amateurfunkclubs, "Nobbi" (DL1YDW) regelmaessig in unser Clubheim und fing dort an, irgendwelche wirren Parameter in die Satellitenempfaenger zu hacken. In Zusammenspiel mit der dort vorhandenen, drehbaren Grossantenne war es ihm dadurch moeglich, die ersten Hobby-Versuchssendungen vom heutigen "Dr. Dish" zu sehen und auf VHS-Videos fuer uns aufzunehmen. Schon damals gab es dort interessante Berichte, z.B. zum Thema "Spionagesatelliten", worin unter anderem auch einiges an Amateurfunkequipment zum Einsatz kam. Ebenso sehenswert war der spaetere, interessante Beitrag ueber einen ambitionierten, heute 84-jaehrigen Menschen, der schon seit Jahren versucht, die europaeischen Astra-Satelliten in Brasilien zu empfangen und dabei schon ganz erstaunliche Erfolge erzielt hat.

Mittlerweile ist "Dr. Dish TV" ganz normal mit jeder auf den Astra-Satelliten ausgerichteten Satanlage empfangbar. Im Jahr 2009 wurde das Programm deutlichst aufgeblaeht und man begann, auch ueber die eigentliche Kernthematik hinaus von anderen Medienfronten zu berichten. Somit passt der "ComputerClub 2" prima ins neue Gesamtbild. Ganz im Gegensatz zu den leider auch vorhandenen Shoppingsendungen :)

KategorienAmateurfunk, Medien

Schneckenpost aus China

10. Mai 2010 Kommentare ausgeschaltet

"Das ist eine Frechheit! Mein Mann ist seit sieben Jahren tot…" Diese Worte stammen von einer aelteren Witwe aus Guetersloh, die es nicht fassen konnte, dass ihr bereits verstorbener Mann kuerzlich Post bekam. Des Raetsels Loesung ist aber voellig undramatisch und die gute Frau haette es wahrscheinlich nicht so kommentiert, wenn sie die Hintergruende gekannt haette…

Ihr Mann war unter anderem begeisterter Kurzwellenhoerer ("SWL" = ShortWaveListener), der sich mit seinen "Grundig Satellit"-Empfaengern gerne auf den Frequenzen tummelte. Zudem konnte er morsen und eines Tages kam er mit einem handgeschriebenen Zettel zu mir. Darauf war eine einwandfreie Mitschrift eines Morsepruches zu lesen, nur konnte der SWL die Abkuerzungen nicht ausdeuten, weshalb er mich um eine Uebersetzung bat.

Solche Mitschriften und/oder Protokolle senden viele "Lauscher" dann an die entsprechenden (Radio-) Stationen in der Hoffnung, von diesen daraufhin eine schoene Empfangsbestaetigungskarte zu erhalten. Auch im Amateurfunkbereich sind "QSL-Karten" beliebt. Vor allen Dingen dann, wenn ein ungewoehnliches, in irgendeiner Art und Weise besonderes Funkgespraech stattgefunden hat, schickt man sich gerne gegenseitig diese oftmals phantasievoll gestalteten Motivkarten, die unter anderem auch die technischen Daten der jeweiligen Station enthalten. Dieser Vorgang erfolgt entweder auf dem direkten Postweg (dann meistens unter Beilegung von US-Dollar-Noten, um die Portokosten auszugleichen) oder auf dem "traditionellen" Weg, der wiederum ungefaehr so funktioniert:

Ein Funkamateur speichert die Daten, verarbeitet sie aber nicht immer sofort weiter. Bis zum Ausfuellen der Karten vergeht unter Umstaenden schon einige Zeit. Spaeter gibt er diese Karten meistens beim monatlichen Vereinstreffen an den sogenannten "QSL-Manager" weiter. Der sortiert sie und leitet sie gebuendelt an die deutsche Zentralstelle des DARC in Baunatal bei Kassel. Von dort aus gehen sie weiter in alle Welt. Am Zielort angekommen, koennen die Karten aber nicht sofort an die jeweiligen Adressaten weitergeleitet werden. Das passiert daher auch erst dann, wenn diese sich beispielsweise auf dem dortigen Vereinstreffen blicken lassen. Somit koennen von der eigentlichen Aussendung ausgehend schonmal Jahre (!) vergehen, bis dass die zugehoerigen QSL-Karten ihre Ziele erreichen…

Nach Verdeutlichung dieses Sachverhaltes war die Witwe schnell besaenftigt, denn sie kann sich nun sozusagen ueber ein posthumes "Lebenszeichen" ihres Mannes freuen.
Die betreffende QSL-Karte kam von "Radio China International" anlaesslich des fuenfzigjaehrigen Bestehens der deutschen Redaktion des Senders.

Es soll an dieser Stelle nicht verheimlicht werden, dass es mittlerweile sogenannte "E-QSL-Karten" gibt, die online abgerufen werden koennen und die oftmals schon wenige Minuten nach Beendigung der entsprechenden Funkverbindung beidseitig verfuegbar sind. Doch das ist nach Meinung vieler Funkamateure "irgendwie nicht dasselbe". Daher heisst es bei vielen nach wie vor : "QSL via bureau", was den oben beschriebenen, traditionellen Weg beschreibt…

KategorienAmateurfunk

Vom CB- zum Amateurfunk

26. April 2010 Kommentare ausgeschaltet

Amateurfunk ist ein interessantes Hobby. Nach wie vor. Viele Menschen denken bei diesem Begriff nur an Morsetasten und an grosse, schwere Roehrengeraete mit grossen Knoepfen. Doch der Amateurfunk ist beiweitem nicht antiquiert, denn er hat sich beispielsweise das Internet zum Partner genommen und dadurch viele neue, interessante Spielarten geschaffen…

Meine erste "aktive" Begegnung mit einem Funkgeraet fand Ende der siebziger Jahre im Auto meines Stiefonkels statt. Es war eine Kombination aus AM-CB-Funkgeraet und Autoradio, ueber die ich dann mit diversen CB-Stationen in der hiesigen Innenstadt sprechen konnte. Einmal Blut geleckt, wollte der kleine Schueler natuerlich mehr und kaufte sich drei Jahre spaeter vom abgesparten Taschengeld eine gebrauchte "TFT Economic 2000" von "Pluto 05" alias Ingo, der heutzutage unter dem Rufzeichen DL6YEU mit dem Schreiber dieser Zeilen im gleichen Ortsverband N-47 "zuhause" ist.

Es folgten 1984 die erste, silberfarbene President PC-40 und spaeter diverse "Export-Kisten", wie z.B. die legendaere President Lincoln. Naechtelang wurde sich sowohl auf lokaler als auch internationaler Ebene unterhalten, weit bevor es Skype & Co. gab, und es hat immer einen Mordsspass gemacht. Man traf sich zu Funksignalsuchfahrten und sonstigen Unternehmungen, die oftmals auch ganz spontan zustande kamen.

Freitagabend, 22 Uhr: Der 20:15-Uhr-Film war gerade durch und der "Hauskanal" belebte sich. "Ich hab morgen frei und mir ist langweilig. Wollen wir nach Holland zum Pommes Essen fahren?" Der Rest ist Geschichte, denn auf einmal bewegte sich ein kleiner Autokorso Richtung Grenze. Ganz spontan. Ohne Planung. Das waren Zeiten :)

Doch irgendwann war die CB-Funk-Schiene auch in technischer Hinsicht relativ ausgereizt und die Scheu vor der Amateurfunkpruefung wich immer mehr der Neugier. Die Bundeswehr tat ihr Uebriges dazu, denn dort musste ich das Morsen lernen, letztendlich waren wir immerhin bis zu 30 wpm ("Woerter pro Minute") schnell, was weit ueber den damaligen Anforderungen fuer die "zivile" Amateurfunkpruefung lag. Zudem war "unser Haubo" (Hauptbootsmann Joachim "Jo" Schenkel aus Gluecksburg) ebenfalls Funkamateur und er hatte seine Stube innerhalb der Kaserne mit einem kleinen Funkshack versehen (hochoffiziell genehmigt, natuerlich). Er bestaerkte mich darin, mein Wissen zu erweitern und gab mir die Gelegenheit, einen Kursus zu besuchen, der innerhalb der Kaserne abgehalten wurde. Leider musste der wegen eines Standortwechsels abgebrochen werden.

1995 war es dann aber soweit, die Lizenz flatterte ins Haus. Das erste "lizensierte" QSO fand am 16.6.1995 auf der Relaisfrequenz 438,800 mhz (DB0TB, Bielefeld) statt. Der Duobander, ein Kenwood TW-4100E, war zwar schon vorher vorhanden, wurde aber tatsaechlich erst am Tag des ersten QSOs fest installiert. Weitere Geraete sollten folgen…

Ein Kenwood TS-450 S-AT loeste den Yaesu FT-747 GX in punkto Kurzwelle ab, fuer UKW fand ein betagter Yaesu FT-726 Verwendung, der spaeter durch einen FT-736 ersetzt wurde. Im Auto werkelte ein Kenwood TM-733E. Spaeter funkte hier fuer einige Jahre ein YAESU FT-847, der als erste "eierlegende Wollmilchsau" fast alle Baender bediente.

Das einzige, was hier wirklich durch das Internet komplett verdraengt wurde, ist das Packet Radio. In den Spaetneunzigern war das Internet noch langsam und teuer. Diverse 14,4er, 28,8er und 33,6er Elsa-Modems belegten eine serielle Schnittstelle des klobigen Tisch-PCs. Es gab noch Volumen- und/oder Zeittarife, so dass das Internet nur dann "angemacht" wurde, wenn es noetig war. Aber das "Paeckchenradio", das lief fast rund um die Uhr und lieferte Informationen, DX-Cluster, Flohmarktanzeigen und vieles mehr. Sogar das, was heutzutage als "Chat" bekannt ist, war damals schon Gang und Gebe, kostenlos, aber selten schneller als 9600 Baud :) Heutzutage laeuft das Internet Dank DSL-Flatrate permanent mit und Amateurfunk wird gerne mal nur "nebenbei" betrieben…

Trotzdem: Die Faszination ist nach wie vor gegeben, auch wenn sie sich manchmal ueber laengere Strecken nur in einer Praesenz auf der "OV-Welle" niederschlaegt. Doch allein die Moeglichkeit zu haben, jederzeit beispielsweise auf die Kurzwelle zu wechseln und spontan in diese Welt einzutauchen, ist es wert, auch heutzutage noch eine Funkanlage betriebsfaehig zu halten…

Update vom 27.04.2010: Bilder gibt’s im neu eingerichteten Bereich "DL6YDY" auf dieser Seite.

KategorienAmateurfunk