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Archiv für die Kategorie ‘Diverses’

Junggesellenabschiedshorden

8. August 2011 Kommentare ausgeschaltet

"Darf’s a Schnaepsle sein?" Ein in ein speziell-beschriftetes T-Shirt gesteckter, junger Mann kommt mit einem Bastkorb auf uns zu. Eine Gruppe einheitlich-spassig gekleideter Menschen mit Bierdosen in den Haenden umrahmt ihn. Okay, es ist Junggesellenabschiedstour und hoechstwahrscheinlich wird die Gruppe Dank dem Alkohol zu spaeterer Samstagabendstunde nicht mehr so gerade und geordnet durch die Gegend streifen.

Wir setzen unseren Weg in die Nuernberger Innenstadt fort und finden ein Plaetzchen vor dem "Barfuesser", einer Privatbrauereri mitten in der Fussgaengerzone. Und trauen unseren Augen nicht. Innerhalb von wenigen Minuten kommen zehn (!) unterschiedliche -allerdings meistens weibliche- Feiergruppen vorbei, die den Leuten Kondome, Schnapsflaeschchen und aehnliche Dinge andrehen wollen. Ein paar Meter weiter stimmen die Maedels "Que sera sera" an und unterhalten damit die halbe Fussgaengerzone.

Alles schoen und gut und es sei ihnen gegoennt. Als "normaler" Innenstadtbesucher wird man der Sache aber sehr schnell ueberdruessig, weil diese Gruppen einem wirklich fast ueberall begegnen. Es foerdert aber auch die Kreativitaet, denn es wird zu einer logistischen Herausforderung, den Weg zum naechsten Ziel so zu waehlen, dass man moeglichst wenige Heiratswillige antrifft :-)

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Handy, erleuchte uns!

30. Juli 2011 Kommentare ausgeschaltet

Bei Anruf – Licht! So koennte man das Projekt "Dial4Light" (welches natuerlich einen trendigen, englischen Namen tragen muss…) beschreiben. Eine zu durchquerende Gegend wird erst dann beleuchtet, wenn der Passant das Licht per Handy anfordert. Dazu muss er sich vorher per Internet bei "Dial4Light" registrieren. Der Grundgedanke: Energie sparen und einen krassen Gegenpol zu den beleuchteten Autobahnen Belgiens schaffen :)

Doch das Ganze hat Schattenseiten und arbeitet noch nicht wirklich zuverlaessig (siehe hier). Noch ist nicht jeder im Internet zugegen und/oder will sich ueberhaupt mit solchen Methoden auseinandersetzen. Und nicht jeder moechte seine Mobilfunknummer fuer alle moeglichen -vom eigentlichen Telefonzweck abweichenden- Dinge hergeben. Parkgebuehren, Eintrittsgelder, Mautgebuehren – all das kann per Handy abgewickelt werden (und das wird es teilweise auch schon). Daher geht der Trend fuer viele zum Zweit-Handy, dessen Nummer fuer solche Sachen hergegeben wird, obwohl die (werbetreibende) Industrie, Behoerden und andere Gruppierungen mittlerweile ganz wild auf die "richtigen" Handynummern sind. Bei dem weiterhin schrumpfenden Festnetzanteil in Verbindung mit immer duenner werdenden Telefonbuechern kein Wunder…

Generell ist das Bezahlen per Handy sicherlich eine innovative Idee, sollte aber nicht die alleinige Loesung sein bzw. bleiben. Alltaegliche Grundfunktionen duerfen dadurch nicht auf einen internet-affinen und mit Mobiltelefonen ausgeruesteten Bevoelkerungsanteil zugeschnitten bzw. limitiert werden. Doch der Anteil solcher Dienste wird steigen. Naja, wenn’s soweit ist, kann man ja die evtl. noch vorhandene, alte Prepaid-Handynummer recyceln. Aber die "Richtige" ist und bleibt – Privat!

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Markenwahn und UniKaefer

11. Juni 2011 Kommentare ausgeschaltet

Dirk Salomon und "Rammstein"-Keyboarder Christian Lorenz wollen alte VW-Kaefer vermieten. "UniKaefer" heisst das Projekt, welches sich vornehmlich an Studenten wendet. "Der Käfer ist fast komplett aus dem Straßenbild verschwunden. Es war höchste Zeit, das zu ändern" sagt Salomon in einem Artikel bei Welt.de. Recht hat er, aber bekanntlich ist nichts ewig…

Ich freue mich heutzutage, wenn ich einen alten Renault R4 in gutem Zustand durch Guetersloh fahren sehe, schliesslich war so ein "Kultmobil" mein erstes Auto. Allerdings sind wir Ende der 80er Jahre mal mit einem 44-PS-Kaefer ins damalige Jugoslawien gefahren. Eine absolute Abenteuer-Tour mit einem treuen, vierraedrigen Gefaehrten. Mit den Worten "Dudu macht das schon" kraxelten wir den Wurzenpass hoch und wurden von einem Heissporn im Mercedes waghalsig ueberholt. Ein paar Kurven weiter stand dieser mit dampfendem Kuehler am Strassenrand. :)

Doch zurueck zum konkreten Fall in Berlin. Die beiden erwaehnten Autofreunde betreiben ebenso eine Oldtimer-Vermietung und mit "Berlin Bulli" sogar eine auf VW-Bullis spezialisierte Variante. Dem Artikel ist weiterhin zu entnehmen, dass der Volkswagen-Konzern sich die Worte "Kaefer" und "Bulli" hat schuetzen lassen und rechtlich gegen die Berliner Autovermieter vorgeht…

Mittlerweile sind diese Begriffe doch in den normalen Sprachgebrauch uebergegangen. Auch ein Grosstransporter eines anderen Fabrikats wird gerne mal als "Bulli" bezeichnet. Ein Kommentarschreiber spoettelte sogar, dass die Wolfsburger vergessen haetten, den "MaiKaefer" zu verklagen…

Es ist bedenklich, wenn allgemeingueltige Begriffe ploetzlich als Marken geschuetzt werden. "Windows" beschreibt ja nicht nur das Betriebssystem, sondern auch die stinknormalen Fenster eines Hauses. Doch wenn jemand in den USA seinen Laden z.B. "Werner’s Windows" nennen wuerde, koennte er jederzeit mit einer Klage rechnen. "Apple" lag lange im Clinch mit der gleichnamigen Plattenfirma, bei der u.a. die Aufnahmen der "Beatles" erschienen sind. Aktuell gibt es Probleme mit dem neuen Begriff "iCloud". Der Markenschutz- und Patentwahn geht mittlerweile oftmals viel zu weit. Und warum? Kohle-Kohle-Kohle…

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Shuttlestart auf Chromdioxid

8. Juni 2011 Kommentare ausgeschaltet


Es sind oftmals Kleinigkeiten, an die man sich sozusagen "auf Stichwort" erinnert…

Die aktuelle Meldung, dass die NASA spektakulaere Fotos von der an die Raumstation ISS angedockten Raumfaehre "Endeavour" veroeffentlicht hat, liess hier tatsaechlich die Erinnerung an eine weisse BASF Chromdioxid Cassette aufkommen :)

Und warum das? Auf diesem Band befand sich ein Mitschnitt der Radio-Live-Reportage des ersten Starts einer amerikanischen Raumfaehre, der "Columbia", im April 1981, die ich begeistert mitgeschnitten hatte. Leider wurde das Band trotz nach wie vor vorhandener Beschriftung irgendwann spaeter mit einem "Barclay James Harvest"-Album ueberspielt.

Dreissig Jahre nach dem Erstflug geht das Space-Shuttle-Programm nun langsam aber sicher seinem Ende entgegen…

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Autos duerfen nicht leise werden

16. Mai 2011 Kommentare ausgeschaltet

Die Welt ist schon laut genug. Als jemand, der unmittelbar an einer vielbefahrenen Strasse wohnt, kann ich ein Lied davon singen. Voellig ueberdrehte Benzinfuerze, rasende Motorraeder, scheppernde LKW-Ladungen und irgendwelche Spacken, die in ihren tiefer-haerter-breiter Prollkarren zu den wummernden Baessen aufs Gaspedal treten. Es kann also nur besser werden. Dann liest man eine Ueberschrift wie "Elektroautos sollen LAUTER werden" und fragt sich, warum…

Eine einleuchtende Antwort ist, dass blinde Menschen diese herannahenden, leisen Fahrzeuge nicht rechtzeitig hoeren koennen. Okay, akzeptiert. Aber da MUSS es doch eine andere Loesung geben, denn jedes (!) leise Fahrzeug kuenstlich lauter zu machen, waere ein echter Rueckschritt. Es kann nicht angehen, dass ein verhaeltnismaessig geringer Bevoelkerungsanteil blinder Menschen den gesamten (!) Autoverkehr dauerhaft sozusagen lauter macht. Aber trotzdem und gerade deswegen muss diesem Problem natuerlich Beachtung geschenkt werden.

Vielleicht koennten die zukuenftigen E-Autos unhoerbare (Funk-)Signale (z.B. als mobile Bake) aussenden, die ggf. mit speziellen Handys und/oder Empfaengern fuer Blinde decodiert und fuer dieses sofort akustisch umgesetzt werden koenn(t)en, sobald sich ein solches Auto naehert. Das wuerde bedeuten, dass nur diese Menschen den fuer sie zweifellos wichtigen Geraeuschpegel hoeren muessten und nicht die Gesamtheit aller. Nur eine Idee…

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