Zum ersten Mal seit Jahr(zehnt)en war ich mal wieder auf der hiesigen Kirmes. Das Ganze entsprang einer ganz spontanen Laune, denn wir kamen zufaellig vorbei, sahen und – liefen…
…und ich muss sagen: Es war zwar nur ein kurzer Besuch, aber es war sehr nett.
Doch die Preise sind in den letzten Jahren anscheinend ganz schoen angestiegen…
Mit einem Schmunzeln stellten wir fest, dass es den "Obermacker am Autoscooter" noch genauso gibt wie das Girlie an der Raupe :-) …die naechste Fahrt geht rueckwaerts…
…und es gab nach dem obligatorischen "Stüker-Würstchen" ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten – dem "Big Monster"…
Die Michaeliskirmes auf dem Marktplatz in Guetersloh geht noch bis zum 3.10.10.
Richie Arndt, geboren in Bielefeld, ist zwar aus der lokalen Musikszene nicht mehr wegzudenken, doch mittlerweile hat er sich auch uebrregional einen sehr guten Status als gefragter Gitarrist erarbeitet. Zusammen mit den "Bluenatics" tourt er umher und/oder nimmt erwaehnenswerte Alben auf, so z.B. "Rorymania", sein auch in der Fachwelt hochgelobtes Tribut an Rory Gallagher.
"Train Stories" heisst sein aktuelles Werk, welches z.B. als Doppel-CD erhaeltlich ist. Hierauf kombiniert er Geschichten und Musik zum Thema. Sorgfaeltig ausgewaehlte Werke von T-Bone Walker bis Tom Waits paaren sich mit eigenen Songs und ergeben ein aeusserst homogenes Gesamtbild.
Da bot es sich ja foermlich an, dieses Konzept auch auf die Live-Buehne zu bringen, so geschehen am 23.9.2010 hier in Guetersloh. Einer Lesung in einem nahegelegenen Weinhaus folgte ein Konzert der Extraklasse in der "Weberei". Das zahlreich erschienene Publikum verteilte sich auf interessant-aufgeteilte Tische, was zu einer recht heimeligen Atmosphaere beitrug. Was Richie und seine vier Mitstreiter dann auf der Buehne abzogen, war wuchtig, abwechslungsreich und vor allen Dingen – gekonnt!
Richie’s Gitarrensoli sind schon eine Klasse fuer sich, aber auch George Kochbeck an den Tasten, Frank Boestfleisch am Schlagwerk und Jens-Ulrich Handreka am Bass wussten deutlichst zu ueberzeugen.
Dann war da noch die Amerikanerin Kellie Rucker, die mit einer etwas "dreckigen" Stimme (im positiven Sinne!) und hingebungsvollem Mundharmonikaspiel ihre Spuren hinterliess.
…und waehrend gegen Mitternacht diese Zeilen entstehen, spielt die hiesige Jukebox zufaellig "Midnight Train To Georgia" in der Version von Gladys Knight & The Pips. Wie passend… :-)
Die Band schenkte sich nichts und somit erstreckte sich das Spektakel bis weit in die Nacht hinein. Immer wieder wurde das Geraeusch eines fahrenden Zuges eingeblendet, welches viele Songs miteinander verband. Am Zielbahnhof angelangt gab es mit "I can see clearly now" und "Central Station 3 am" noch zwei das Gesamtbild abrundende Zugaben.
Doch, dieser Abend hatte Klasse. In jeder Hinsicht… http://richiearndt.de
Die Weberei Guetersloh wird seit einiger Zeit sporadisch wieder fuer Theater-Aktivitaeten genutzt, doch auch frueher gab es dort schon eine lebhafte Theaterszene…
Ein Fundstueck aus den 80er Jahren…
Seit 25 Jahren gibt es die quirlige Rock’n’Roll-Band aus Aschaffenburg nun schon. Hervorgegangen aus einer Schuelerband geben sie mittlerweile um die zweihundert Konzerte pro Jahr und koennen auf neun offizielle Alben zurueckblicken, die aus eigenen Songs und diversen Coverversionen bestehen. Da kommt "I can’t dance" von "Genesis" auf einmal bassig-verswingt daher und diverse Balladen von "Sasha" mutieren zu absoluten Abgehern.
Die fuenf Protagonisten bestechen bei ihren Interpretationen mit Einfallsreichtum und einer gehoerigen Portion Spielfreude. "Warum sitzen eigentlich Leute hinter uns auf der Buehnenmauer, sind das Arsch-Fetischisten?" fragt einer in die prallgefuellten Publikumsraenge vor ihm und greift danach sofort wieder in die Saiten. Spaeter soll das Publikum die Moeglichkeit bekommen, der Band ein lautes "Scheisskapelle" entgegenbruellen zu duerfen. Ausgleichende Gerechtigkeit? Nein, absolut gewollt.
Eine Stunde lang spielen sie ununterbrochen durch, wobei sie das Publikum immer wieder mit einbeziehen und sich auch nicht zu schade sind, auf den eigenen Instrumenten zu stehen oder diese in klassischer Manier falschrum oder liegend zu bearbeiten. Nach zehn Minuten wohlverdienter Pause, die den Zuhoerenden Gelegenheit geben, ein paar Autogramme zu erhaschen, geht’s dann mit vergleichbarem Druck weiter. Wiederum eine Stunde spaeter wird es dann Zeit fuer die Zugaben…
Was die Fuenf bei perfektem Open-Air-Konzertwetter (…man bedankt sich fuer das Licht beim lieben Gott…) dort im Mohns Park an diesem Sonntagnachmittag abgeliefert haben, war nicht nur eine Arbeitsleistung, sondern perfekt gespielter, satt klingender und in jeder Hinsicht authentischer RocknRoll und Rockabilly mit hohem Wiedererkennungswert.
Vor dem Konzert hatte ich die Gelegenheit, in der altehrwuerdigen Umkleidekabine, die seit bestimmt fuenfzig Jahren nicht mehr veraendert wurde, ein nettes, kleines Gespraech mit der Band zu fuehren und aufzunehmen, welches demnaechst im "NormCast" zu hoeren sein wird.
Am 26.11.2010 spielen Boppin’B in der hiesigen "Weberei", zuvor erscheint am 17.09.10 ihr zehntes Album "B.A.N.G. (Balls Are No Goods)". http://www.boppinb.com
Gesehen und geknipst hier in Guetersloh an der Blessenstaette…