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Alles neu macht der Maerz (Teil 1)

18. März 2010

Fuer ungefaehr acht Jahre (in der Computerwelt mehr als eine Ewigkeit!) war Windows XP das hiesige virtuelle Zuhause – und ist es teilweise noch, aber nicht mehr auf dem Hauptrechner. Allerdings wird es sehr bald in Form einer virtuellen Maschine ("Virtual Box") auch auf diesem wieder zugegen sein…

In diesen acht Jahren ist viel passiert – menschlich, persoenlich, aber auch (um beim Thema zu bleiben…) computermaessig. Unter anderem fiel die bisher gesamte "NormCast-Epoche" in diese Zeit.

Oftmals gab es viele Aufgaben oder generellen Zeitdruck, so dass das System einfach nur zuverlaessig funktionieren musste, alles andere war und ist sekundaer. Doch irgendwann ist es mal soweit, "die alten Zoepfe muessen ab", wie es so schoen heisst. Frueher hat unsereins jede Entwicklung bezueglich eines neuen Betriebssystems sofort mitgemacht. Aus Windows 3.11 wurde mittels unendlich vieler Disketten (!) Windows 95a, die beruehmten Mitsumi-CD-Laufwerke installierten spaeter Windows 95b/c, 98SE und Windows 2000. Zwischenzeitlich gab es diverse Abstecher in das Linux-Lager.

Flops wie die Windows-98-Urversion, "Windows Millennium" und unlaengst auch das zurecht unbeliebte "Vista" wurden beflissentlich ausgelassen.
Doch was ueberstrahlte in punkto Mickrigsoft letztendlich alles: Windows XP.

Das System war (und ist) absolut ausreichend. Doch so ein (zumindest hier) nahezu perfekt funktionierendes Betriebssystem hat auch seine Nachteile, denn der Anwender desselben verrennt sich auf Dauer in Gewohnheiten, die in punkto Produktivitaet sehr gut sind, aber andererseits die Offenheit fuer neue Einfluesse hemmen.

Es war also an der Zeit, sich mit dem neuen, hochgelobten Betriebssystem aus Redmont intensiver auseinander zu setzen. "Wer Windows XP liebt, wird Windows 7 hassen" ist der Titel eines durchaus nachvollziehbaren Artikels. Vista, sozusagen das "zeitliche Zwischenglied" zwischen XP und Win7, hatte schon einige Eigenarten des derzeit aktuellen Betriebssystems aufzuweisen, aber gegenueber Win7 war Vista traege, kompliziert, viel zu mitteilsam und – laaaangsaaaam…

Obwohl Windows 7 unter der Haube nach wie vor einige Gemeinsamkeiten mit XP aufweist (…man muss nur ordentlich suchen…), ist es konzeptionell doch sehr unterschiedlich gestaltet und sprichwoertlich "oberflaechlich" an Vista angelehnt. Gluecklicherweise wurde (fast) alles das, was Vista so dermassen ausbremste, in "7" entweder modifiziert oder ausgelassen…

Was bleibt, ist die Mitteilsamkeit in Richtung Microsoft. Ohne Seriennummern und Aktivierungsroutinen laeuft nicht viel. Der Speicherhunger hat sich gewaltig vergroessert: Das, was hier unter XP noch gerade mal 5-6 GB Festplattenspeicher belegte, bewegt sich nun auf ca. 30 GB bei nahezu identischer Funktionalitaet.

Bill Gates selbst hat vor Jahren mal gesagt, dass derjenige, der mit seinem 286er-PC seine Firma betreiben konnte, das auch nach etlichen Jahren theoretisch noch genauso tun koennte. Recht hat(te) er, denn auch in diesem Fall bringt das neue System so gesehen keine Verbesserung. Die Ambition, es hier zu installieren, ruehrte aus einer Mischung aus "Mithalten" mit dem virtuellen Zeitgeist und sachbezogenem Interesse heraus. Im Grunde genommen braucht es (noch) kaum jemand…

So begab man sich auf die Suche nach dem "Programmkompatibilitaetsmodus", der unter Windows 7 gluecklicherweise sehr gut verwirklicht wurde. Viele (subjektiv empfunden unersetzbare) Programme, die man in der letzten Dekade liebgewonnen und oft benutzt hat, wuerden ohne diese Funktion auf der aktuellen 64-Bit-Architektur nicht mehr ordentlich funktionieren, die Installation verweigern oder unzuverlaessig werden. Doch ein Rechtsklick auf das jeweilige Icon offeriert angebotene Kompatibilitaet zwischen Windows 95 und Windows XP mit Service Pack 3, was bisher nahezu ausnahmslos-gut funktioniert hat. Zusaetzlich haben aber auch viele neue Open-Source-Produkte die alten, kostenpflichtigen Programme ersetzt – und das ist gut so…

Microsoft hat es in der Vergangenheit leider immer wieder geschafft, zu sich selbst zumindest softwaremaessig inkompatibel zu werden. Doch das konnten und koennen andere Obst-Firmen leider auch ganz gut :) Gluecklicherweise haben sie das anscheinend erkannt, der durchaus lobenswerte "Kompatibilitaetsmodus" in Windows 7 ist ein guter Beweis dafuer…

Trotzdem: Diesmal fiel der Umstieg -auch aufgrund gestiegener Datensicherheitsansprueche und quasi "eingebrannter" Arbeitsablaeufe- schwerer als sonst und der Schreiber dieser Zeilen stellt sich die berechtigte Frage, ob in vergleichbarer Zeit nicht auch ein Umstieg auf ein Apple-System machbar gewesen waere… (…ein rein interessehalber nach wie vor interessanter Gedanke…)

Stay tuned :)

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