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Windows XP Service Pack 3

30. April 2008

Vielleicht ist es JETZT noch nicht wichtig, aber erfahrungsgemaess pochen viele Softwarehersteller auf Dauer mit den Folgeversionen ihrer Programme meistens auf ein vorhandenes, aktuelles Service Pack. Ist dieses nicht installiert, lassen sich viele neue Programme meistens auch nicht installieren oder bieten lediglich einen geringeren Funktionsumfang.

Erfahrungsgemaess ist es eine unschoene Loesung, ein neues Service Pack ueber eine schon vorhandene Windows-Version "ueberzuinstallieren". Es wimmelt danach -Microsoft-typisch- von Inkompatibilitaeten und daraus resultierenden Fehlermeldungen. Manche, bis dato lauffaehig-installierte Programme verweigern ploetzlich ihren Dienst.

Daher der gute Rat (jahrelang bewaehrt): Warten bis zum naechsten Zeitpunkt, an dem ohnehin eine Neuinstallation notwendig waere, z.B. nach einem schlimmeren Hadware-Defekt oder nach der Inbetriebnahme eines neuen bzw. anderen Computers. Hier empfiehlt es sich dann, nicht erst das "alte" Windows XP zu installieren, sondern sich gleich das neueste Service Pack zu besorgen und eine komplett-neue Setup-CD damit zu erstellen. Hiermit ist es dann moeglich, ein "frisches" XP ohne alten Datenmuell sauber zu installieren. Das jeweils neueste Service-Pack beinhaltet naemlich auch saemtliche, weiterhin notwendige Veraenderungen durch die Vorgaengerversionen, ist also sozusagen "abwaertskompatibel".

Das mittlerweile dritte Service Pack ist jetzt auch in deutscher Sprache erschienen. Diese ca. 312 MB grosse .exe-Datei kann bei Kleinweich heruntergeladen werden. Zusaetzlich wird die originale XP-Installations-CD benoetigt, deren Inhalt zuvor in einen Ordner auf der Festplatte kopiert werden muss.

Im Falle des derzeit aktuellen SP3 heisst die heruntergeladene Datei "windowsxp-kb936929-sp3-x86-deu_
f2dcd2211384a78df215c696a7fd1a7949dc794b.exe"
Das kann sich ja keiner merken, denn der Name muss tatsaechlich -wenn es nach Microsoft geht- im folgenden eingetippt werden. Also empfiehlt sich hier eine Umbenennung der Datei, z.B. in sp3.exe.

Generell wird man an dieser Stelle des Erstellungsprozesses einer "neuen" Setup-CD wieder in die Zeit der Kommandozeilen und Konsolen zurueckversetzt. Ein absolutes Armutszeugnis, liebe Microsofties! Ich habe die Prozedur hinter mir und mir einen Weg gesucht, der sicherlich nicht allgemeingueltig ist, der aber immerhin funktioniert hat (das Resultat wurde bereits in einer Emulation erfolgreich getestet).

Also, weiter geht`s.
Man hat jetzt also den Inhalt der originalen XP-CD zum Beispiel im Ordner e:\xpcd und die Datei "sp3.exe" auf dem Laufwerk e: liegen.
…und jetzt kommt`s: Man wechselt in eine DOS-Konsole
("Start-Programme-Zubehoer-MS-Dos-Eingabeaufforderung", oder man gibt im "Ausfuehren"-Feld einfach "cmd" ein) und gibt in diesem Fall den Befehl "e:" (ohne "") ein, um auf das Laufwerk e: zu wechseln.

Der weitere Befehl, der die Service-Pack-3-Dateien dann in die Dateistruktur der bereits auf die Festplatte kopierten Original-CD integriert, lautet in unserem Beispiel: e:\sp3.exe /integrate:e:\xpcd
(den Doppelpunkt nach "integrate" nicht vergessen!)
…und dann "enter" druecken. Es oeffnet sich ein Fenster, welches anzeigt, dass die Dateien dekomprimiert werden. Spaeter kommt dann hoffentlich die Meldung, dass die Dateien "erfolgreich installiert" wurden. Keine Angst, es wurde nichts installiert, das bedeutet nur, dass alles ordnungsgemaess erstellt wurde. Da wurde anscheinend mal wieder falsch uebersetzt.

Jetzt haben wir also unsere Dateien fuer die neue CD. Aber, der grosse Haken ist, dass diese ja auch bootfaehig sein soll. Und dieser Punkt ist wirklich ein Kreuz (aus heutiger Sicht). Solche Sachen habe ich vor Jahren gemacht, aber heutzutage??? Nun denn.
Wir brauchen also beispielsweise ein Programm, welches den Bootbereich der Original-CD ausliest und ihn als Image-Datei abspeichert. Das funktioniert aber nicht immer richtig.
Ebenso ist es moeglich, eine vorhandene DOS-Bootdiskette vom Brennprogramm einlesen zu lassen, deren Inhalt dann in den Bootbereich der zu entstehenden CD kopiert wird. Aber, wer hat heutzutage noch ein Floppylaufwerk?
Dritte Variante: Das Bootimage, welches vom Brennprogramm zur Verfuegung gestellt wird. Das funktioniert auch, ist aber etwas umstaendlicher.

Wir machen es uns einfach: Wir laden ein originales XP-Bootimage herunter (Link weiter unten) und geben das dem Brennprogramm NERO zu schlucken.

Nero starten => Neue CD => CD-ROM (Boot)
Dann bei den "Startoptionen" exakt das Folgende einstellen:
Das Bootimage anwaehlen, welches zuvor ausgelesen oder heruntergeladen worden ist. Die Expertenfunktionen aktivieren (!), "Anzahl zu ladender Sektoren" auf "4" stellen. Den Rest so lassen, wie es ist.

Anschliessend im Reiter "ISO" folgendes einstellen:

Datenmodus:………………………………..Mode 1
Dateisystem:………………………………..ISO 9660 + Joliet
Dateinamenlaenge (ISO)……………..Max von 31 Zeichen (Level2)
Zeichensatz (ISO)…………………………ISO 9660 (Standard ISO CD-ROM)

…und jeweils ein Haken gehoert vor:
– Pfadtiefe von mehr als 8 Verzeichnissen erlauben
– Mehr als 255 Zeichen im Pfadnamen erlauben
– ISO ';1' Dateiversion nicht schreiben
– Mehr als 64 Zeichen als Joliet Namen erlauben

Fertig (Puuuh….). Jetzt bestaetigen wir mit "OK" und ziehen dann im geoeffneten Brennfenster die neu gemischten Dateien aus dem Ordner e:\XPCD einfach in das Dateifenster fuer die CD (der Ueberordner "XPCD" darf nicht mitgebrannt werden, denn die Dateien und Ordner muessen im sogenannten "Hauptroot" stehen). Burn, Baby, Burn…

Wem das Erstellen einer bootfaehigen CD zu umstaendlich ist, der kann auch nur die Setup-Daten auf CD brennen, mit einer DOS-Diskette oder -CD (z.B. die von Windows 98, sofern noch vorhanden) booten und dann auf der XP-CD in das Verzeichnis "i386" wechseln. Dort angelangt, muss der Befehl "winnt" (fuer winnt.exe) eingegeben werden, auch dann sollte das Setup starten.

Wie gesagt, das erinnert alles an alte Zeiten. Das muesste heutzutage sicherlich nicht mehr sein. Naja. Immerhin liegt jetzt eine "frische" XP-Installations-CD mit integriertem Service-Pack 3 hier vor, die wahrscheinlich (und hoffentlich) zunaechst nicht gebraucht wird. Hier wird naemlich immer nur dann neu installiert, wenn es so ca. alle 2-3 Jahre mal einen kompletten Systemwechsel gibt. Wer zwischenzeitlich und vor dem Installieren neuer Programme regelmaessig Datensicherungen vornimmt und sein System ebenso regelmaessig pflegt, der kommt erfahrungsgemaess nur selten bis gar nicht in die Not, das Betriebssystem neu installieren zu muessen…

Links:
Detaillierte und gut illustrierte Anleitung zur Erstellung der Boot-CD
Das XP-Bootimage
BBIE – Bart`s Boot Image Extractor zum Auslesen vorhandener CD-Images
PC-Welt: Setup-CD-Daten vorbereiten
Service Pack 3 Download

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