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Hallo, Herr Keiser!

26. Januar 2008

Herr Keiser mit "E" wohlgemerkt. Es ist schon erstaunlich, welch puren Aktionismus irgendwelche Leute an den Tag legen, um (und so wurde es hier leider empfunden) sich auf Kosten anderer ins Rampenlicht stellen zu koennen. Der Altbundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) und seine Ehefrau Loki Schmidt sind von einem gewissen Herrn Keiser, der in Hessen (!) eine Nichtraucher-Initiative vorantreibt, u.a. wegen Koerperverletzung verklagt worden, weil das Ehepaar in einem Theater in Hamburg (!) geraucht hat. "Helmut Schmidt setzt sich seit Jahrzehnten über bestehende Rechte hinweg. Er nimmt keine Rücksicht auf die Gesundheit der anwesenden Menschen, das interessiert einen Helmut Schmidt überhaupt nicht», sagte Keiser. Auch Theaterleiter Michael Lang wurde angezeigt – allerdings nur wegen Verstoßes gegen das Nichtraucherschutzgesetz, weil er den Eheleuten, die seit 65 Jahren miteinander verheiratet sind, das Rauchen gestattet hatte." (…). Die Klage wurde bzw. wird wohl abgewiesen (Quelle: Netzeitung).

Natuerlich ist der Herr Schmidt in gewisser Hinsicht immer ein "sturer Bock" gewesen, wie man landlaeufig so schoen sagt, aber diese jetzige Anschuldigung ihm gegenueber darf man wohl doch getrost unter "P" wie "Populismus" abheften, auch wenn sie einen wahren Kern enthaelt.

Das Rauchverbot in Kneipen und Restaurants ist -besonders in Esslokalen- eine feine Sache, ABER…

Die Zigarette in der Eck-Kneipe ist irgendwie ein typisches Element und hat eine lange Tradition. Sie ist fuer viele Leute sicherlich nicht so einfach wegzudenken. Und jetzt braucht auch keiner mit den Argumenten "Jugendschutz" oder "x-Tote pro Jahr durch`s Rauchen" usw. kommen, das haette dann schon vor etlichen Jahren geschehen muessen und teilweise ist es ja auch geschehen. Es gibt auch sogenannte "Zigarrenkneipen" (z.B. in Nuernberg), fuer die ein Rauchverbot sicherlich eine Katastrophe darstellt.

Obwohl hier in Nordrhein-Westfalen bislang noch in Kneipen geraucht werden darf, faellt auch hier auf, dass es weniger geworden ist. Man "stinkt" nicht mehr zwangslaeufig nach Qualm, wenn man eine Kneipe verlaesst, was sehr positiv zu vermerken ist. In manchen Restaurants hingegen sucht man sich extra eine vermeindlich-rauchfreie Ecke und getreu den Murphy`schen Gesetzen setzt sich dann puenktlich, wenn das Essen kommt, eine rauchende Gesellschaft an den Nebentisch. Das muss wiederum nicht sein.
Genauso wenig wie kurz zuvor durch Wasserpfuetzen gescheuchte Hunde, die dann neben diesen Tischen liegen und zwangsweise einen gewissen Geruch verbreiten. Hoert sich spiessig an, ist es auch :) Trotzdem…

In Esslokalen haben Zigaretten nichts (mehr) zu suchen. Das wuerde ich jederzeit unterschreiben. Auch nicht in normalen Zugabteilen, Bussen oder Flugzeugen, ausser vielleicht in speziellen "Raucherecken". Aber in "normalen" Kneipen sollte es dem Wirt ueberlassen sein, ob er das Rauchen erlaubt oder nicht. Anstelle eines generellen Rauchverbots haette von seiten der Gesetzgeber her eine "Schildpflicht" erhoben werden muessen. Jeder Kneiper haette verpflichtet werden muessen, ein eindeutiges Schild (welches in Deutschland sicherlich sofort "genormt" worden waere) deutlich sichtbar vor der Eingangstuer anzubringen. Darauf haetten dann Symbole fuer "Rauchen erlaubt" oder "Rauchen verboten" befindlich sein muessen und jeder, der die entsprechenden Raeumlichkeiten daraufhin betritt, haette sich dann auch daran halten muessen. Und erst DANN waere bei Zuwiderhandlung die Grundlage fuer eine Strafgebuehr oder einen "Platzverweis" gegeben gewesen, wegen Verstosses gegen die Hausordnung beispielweise. Das waere fuer alle Beteiligten sicherlich ein geeigneter Kompromiss gewesen. Waere…

Somit erfreuen wir uns mal wieder an einer EU-Norm, die ein Stueck Kultur zerstoeren wird. Merke: Feinstaub macht exakt an der deutschen Grenze halt, es geht nichts rein oder raus. Auch atomare Strahlung aus umliegenden Laendern wuerde sich niiiiemals hierher verirren…
Frei nach Obelix: "Die spinnen, die …"

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