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Octopussy 2010

12. Juli 2010

Die Fussball-WM 2010 stand im Zeichen eines Tieres – Der Krake Paul, derzeit wohnhaft in Oberhausen, ist der heimliche Weltmeister, denn saemtliche "Prognosen" seinerseits sind eingetreten. Die Niederlagen der deutschen Mannschaft gegen Serbien und Spanien, die Siege gegen Argentinien, Australien und England, sogar den Ausgang des Endspiels Spanien gegen die Niederlande – alles hat er korrekt vorausgesehen, indem er sich immer auf die richtig-beflaggte "Muschelkiste" setzte. War das purer Bloedsinn oder nur ein grosser Spass? Wahrscheinlich ist beides der Fall. Doch "Paul" hat den Spassfaktor der WM deutlichst erhoeht, er ist eine Art "moralischer Sieger" und irgendwie – "Deutscher" :-)

Ein weiterer Landsmann darf sich Torschuetzenkoenig dieser WM nennen: Thomas Mueller. Er wird fuer seine fuenf Turniertreffer mit dem sogenannten "goldenen Schuh" ausgezeichnet. Bastian "Schweini" Schweinsteiger ist als bester Feldspieler der WM nominiert und letztendlich gab es fuer das deutsche Team einen akzeptablen, dritten Platz durch den Sieg gegen Uruguay im Spiel um Platz Drei. So schlecht ist die WM "fuer uns" also gar nicht gelaufen…

Doch war es trotz des erneuten, dritten Platzes eine "Neuauflage" des sogenannten "Sommermaerchens" von 2006? Definitiv nicht. Dieser "Zauber", der damals durchaus da war, ist nicht zurueckgekehrt. Diverse politische und weltliche Schieflagen waren und sind bestimmt nicht unschuldig daran. Diese gewisse Leichtigkeit, die damals sogar auf kleinster Ebene ueberall in der Luft lag, war irgendwie nicht mehr so richtig zu spueren. Vor vier Jahren entsprangen viele Dinge aus der allgemeinen Stimmung heraus, diesmal war vieles quasi vorprogrammiert und wirkte dadurch nicht selten irgendwie aufgesetzt.

Philipp Lahm hat quirlig mitgespielt und war eine verlaessliche Stuetze im deutschen Spiel bei dieser WM. Doch diese anscheinend von ihm ausgeloeste, zumindest in dieser Phase voellig unnoetige Diskussion um den Kapitaensposten innerhalb des Teams (und das damit verbundene Polarisieren pro oder contra Michael Ballack) hat der internen Stimmung mit Sicherheit nicht gut getan. Man hatte fast den Eindruck, dass dieser Sachverhalt unter anderem das verlorene Halbfinalspiel gegen den letztendlichen Weltmeister Spanien ueberschattete und die Mannschaft irgendwie laehmte.

Haette – Waere – Wenn. Generell war es in punkto Spielqualitaet keine herausragende WM, aber sie hatte durchaus ihre Momente – manchmal…

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