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Musikalisches Slowfood mit Edo Zanki

1. September 2013

"Es ist nicht schoen, wenn Leute an den Stehtischen feixen und fotografieren, waehrend hier auf der Buehne musikalisch Blut vergossen wird" – Ja, er ist ein wirklich ambitionierter Musiker, der Edo Zanki, "ihr muesst entschuldigen, ich bin nunmal so musikverrueckt", fuegte er dann auch versoehnlich hinzu.

Edo Zanki trat schon in den siebziger Jahren musikalisch in Erscheinung und wirkt bis heute viel im Hintergrund fuer andere Leute. Er produzierte mit und/oder komponierte fuer Herbert Groenemeyer, Xavier Naidoo und viele andere Groessen, doch ueber diese lange Zeit hat er seine eigenen Soloprojekte nicht vergessen und bringt es demzufolge auf mittlerweile mehr als ein Dutzent Studioalben.
Seine Musik ist dicht und lyrisch, oftmals komplex, manchmal auch locker-kantig, aber immer gepflegt. Und so brachte er einen abwechslungsreichen Liederreigen in das wirklich schoene Ambiente im Innenhof des Guetersloher Stadtmuseums am Kolbeplatz. Zanki’s mit hervorragenden Musikern besetzte, vierkoepfige Band verlieh seinen Songs einen druckvollen, aber auch Dank der Buehnentechnik (MMC – More Music Corporation) einen sehr ausgewogenen, breiten Klangteppich, der niemals zu aufdringlich wurde, der die Leute aber immer wieder zum Innehalten und Zuhoeren animierte. So muss das sein.
Paul Simon’s "Mother and Child Reunion" brachte die Leute zum Tanzen, Zitate aus grossartigen Soulklassikern wie "Papa was a Rollin' Stone" wurden stimmig in das Programm eingewoben. Dennoch stachen Edo Zanki’s eigene Kompostionen immer wieder besonders hervor…

Ich erinnere mich in Zusammenhang mit Edo Zanki an eine Kuriositaet: Im Jahr 1991 hoerte ich waehrend eines laengeren Aufenthaltes im hohen Norden im "RSH" (Radio Schleswig Holstein), dass ihm die Radiostation einen Preis als "Besten Newcomer National" zuerkannt hatte. Nun ja, zu dem Zeitpunkt war er schon lange aktiv und er hatte in den Jahren zuvor auch kleinere Solo-Hits wie z.B. "Suesse Luegen". Der grosse Chartstuermer war er mit seinen selbstgesungenen Werken zwar nie, aber viele Dinge, die er fuer andere Interpreten fabrizierte, sind auch heute noch gut in den Gehoergaengen vertreten. Herbert Groenemeyer sang "Musik, nur wenn sie laut ist" auf seinem Album "Gemischte Gefuehle" – und Edo Zanki musizierte und produzierte das Ganze mit. Ulla Meinecke’s "Die Taenzerin", viele Songs von Sasha, den "Soehnen Mannheims" und Xavier Naidoo – Zanki machte sie erst moeglich. Doch das steht auch fuer ihn nicht im Vordergrund. Bei der ausgewogenen Qualitaet seiner Songs und deren Umsetzung muss es das auch nicht, denn sie stehen fuer sich.

"Musikalisches Slowfood" eben… / Neues Album: "Hautnah" : CD | Download

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