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Das Ende von 9Live

1. Juni 2011

Der Abschied war aehnlich "speziell" wie der des Vorgaengersenders "TM3" vor knapp zehn Jahren. Damals sangen die Beteiligten im Studio ein schraeges Abschiedslied. Diesmal hatte die Belegschaft wohl vorher schon einen gehoben und prostete kurz vor Sendeschluss fleissig in die Kamera. Am Ende sass das Maskottchen des zuletzt selbst innerhalb seiner eigenen Senderfamilie recht unbeliebten Fernsehsenders "9Live" allein im Studio und winkte zu den Klaengen von Louis Armstrong’s "Wonderful World" ein letztes Mal in die Kamera. Wie theatralisch…

Zeitgleich wurde bei Twitter fleissig gespoettelt. "Das jemand seine eigene Kuendigung moderieren muss, schafft auch nur 9Live" oder "So eine hohe Einschaltquote wie jetzt hatten die noch nie" hiess es dort sinngemaess (Update: …was voll ins Schwarze traf, siehe hier).

9Live spaltete die Nation. Und nicht selten gab es Betrugsvorwuerfe bezueglich der Regelauslegung diverser Quiz-Spiele. 9Live hatte seine Boomzeit, doch ewig laesst sich selbst die gerne mal mit diversen Negativ-Klischees ueberhaeufte "Zielgruppe" des Senders nicht fuer dumm verkaufen. Irgendwann ist wohl auch dem letzten Zuschauer klar geworden, um was es wirklich ging: Hohe Einnahmen durch hohe Telefonanrufgebuehren. Nun hat das Spiel ein Ende, der Sender wird zunaechst zur Abspielstation fuer Film- und Serienkonserven der ProSiebenSat1-Familie.

Puenktlich um Mitternacht war in der Nacht vom 31.5. auf den 1.6.2011 dann der letzte "HotButton" gedrueckt, die letzte Automarke mit "A" geraten. 9Live ist Geschichte. Hurra.

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