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LNB ist nicht gleich LNB

18. September 2010

Eine Satellitenschuessel ist schnell montiert und ausgerichtet, freie Sicht auf den betreffenden Satelliten vorausgesetzt. Meistens genuegen eine 60cm-Schuessel, wenige Meter Kabel und ein normales LNB zum Empfang der in diesen Breitengraden gelaeufigen Astra-Satelliten auf 19,2 Grad Ost. Die entsprechende Ausruestung gibt es fuer wenig Geld im Bau- oder Grossmarkt.

Doch dann, wenn erschwerte Bedingungen hinzukommen, trennt sich oftmals ganz schnell die Spreu vom Weizen. Das Szenario einer aufzubauenden Satellitenanlage sah kuerzlich so aus: Schuessel am anderen Ende des Grundstuecks, 50m Kabelweg pro Leitung. Ausserdem sollte kein (!) externer Multiswitch (=Stromfresser) angeschlossen werden. Fuer mehr als zwei Parteien musste also ein "Quad-LNB" her, welches diesen Multiswitch gleich eingebaut hat (nicht zu verwechseln mit "Quattro"-LNBs, die zwar auch vier Ausgaenge haben, die aber einen externen Multiswitch benoetigen).

Ein normaler Satellitenreceiver kann ein LNB mit Strom versorgen, wobei die Spannungen variieren, z.B. dann, wenn "gezappt" wird (Horizontal-Vertikal-Umschaltung). Auf langen Kabelwegen und natuerlich auch aufgrund fehlerhafter Uebergangsverbindungen (F-Stecker) kann die Stromversorgung eines LNBs aber schonmal zusammenbrechen. Waehrend Single- oder Zweifach-LNBs meistens noch gut funktionieren, haben Vierfach- (Quad-) LNBs mit eingebautem Switch einen schweren Stand und funktionieren oftmals erst dann, wenn wenigstens zwei daran angeschlossene Receiver gleichzeitig laufen. Die handelsueblichen 20-Euro-LNBs (z.B. "Quattris LPQ 444") funktionieren bei normalen Bedingungen innerhalb brauchbarer Parameter, versagen aber bei speziellen Konstellationen wie dieser, u.a. weil sie zuviel Strom benoetigen.

Als einwandfrei funktionierende Alternative hat sich das LNB der Firma ALPS erwiesen, welches mit unter 200mA Stromaufnahme sehr genuegsam ist. Man sollte sich ausserdem von den oftmals sensationsmaessig-aufgebrachten Angaben in punkto "Rauschmass" nicht blenden lassen. Das ALPS-LNB haelt seine angegebenen Werte ueber das ganze Spektrum, waehrend die Billig-Alternativen diese Werte oftmals nur unter kuenstlich hervorgerufenen Laborbedingungen innerhalb eines limitierten Bereichs aufweisen. Es ist aehnlich wie bei den Digitalkameras: Megapixel sind nicht alles, ein gutes Objektiv ist viel wichtiger.

Sehr gelobt werden uebrigens auch die LNBs der Firma "Inverto", da auch sie sehr "hellhoerig" und dabei ebenfalls sparsam sind…

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