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Nicht von schlechten Eltern

23. November 2006

Kuerzlich fand ich eine Fanseite zu der sympathischen Fernsehserie "Nicht von schlechten Eltern" aus den neunziger Jahren. Darauf erzaehlt der Macher der Seite unter anderem, was es fuer Schwierigkeiten mit einer geplanten Veroeffentlichung des Soundtracks der Serie auf dieser Webseite gegeben hat. Das Lied heisst uebrigens "We belong together" und kommt von der Band "Wooden Heart". Interessant ist in diesem Zusammenhang das Zitat, welches dort wiedergegeben wird und welches angeblich von einem Mitarbeiter der Firma "Warner Music" stammt…

Hier die Story: (Quelle: http://www.nvse.de/innowork.php)

Der Titelsong
… zum Download / als Kopie

Ein zweigeteiltes Problem … schon vor einigen Jahren gab es von mir die Idee, den Titelsong zum Download anzubieten. Das MP3-Format – Schrecken und auch Segen der Musikindustrie, hat es doch ganz neue Märkte erschlossen – war geboren, der Download wäre technisch gesehen machbar gewesen, doch Deutschlands Verwaltungsdschungel zeigt, wie man es besser nicht machen sollte: man kann sich auch zu Tode verwalten. Zunächst hätte die GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) zustimmen müssen, was sie gegen Zahlung einer entsprechenden Gebühr auch getan hätte – sofern wir exakt hätten aufschlüsseln können, wie oft der Song heruntergeladen worden wäre. Das wäre zwar möglich, aber nicht 100%ig sicher gewesen.

Aufgrund der häufigen Anfragen "Könnt ihr den Soundtrack mal brennen?" habe ich mich schließlich auch danach erkundigt. Das wäre gegen Zahlung eines entsprechenden Obulus an die GEMA möglich gewesen (auch wenn das für die drei Tracks auf der Single schon fast den größten Teil des regulären Kaufpreis ausgemacht hätte). Aber: hier wäre die Genehmigung des Rechteinhabers noch zusätzlich erforderlich gewesen. Was sich nun abspielte, wäre zum Lachen, wenn es nicht so traurig gewesen wäre: von der GEMA verwies man mich zunächst an den Rechteinhaber, den ich erst mal ermitteln mußte. Ursprünglich war das die Plattenfirma WEA, die es aber in dieser Form nicht mehr gibt. Rechtsnachfolger ist Warner Music mit Sitz in Hamburg und Berlin.

Dort wußte man zunächst nicht, wo man mich hinschicken sollte, bis ich schließlich im fünften oder sechsten Anlauf doch in der richtigen Abteilung landete. Wieder trug ich mein Problem vor, und irgendwann erkundigte man sich nach der geplanten Stückzahl. Basierend auf den bisherigen Anfragen schätzte ich mal sehr großzügig, daß es sich langfristig um maximal 100 Exemplare handeln würde. Daraufhin bekam ich allen Ernstes die Aussage: "Deswegen wollen Sie hier die Pferde scheu machen? Brennen Sie die Dinger und die Sache ist gegessen." Natürlich war man nicht bereit, mir diese Aussage schriftlich zu geben, so daß ich selbstverständlich das Risiko nicht eingehen werde. Insbesondere in Zeiten, in denen jeder "Raubkopierer" als Verbrecher hingestellt werden, mutet diese Aussage doch sehr seltsam an.

Für die Fans bleibt somit nur der Weg über die Internet-Auktionshäuser … es tut mir leid, Leute, es scheiterte nicht an uns. Und bevor es zu Mißverständnissen kommt: die anfallenden GEMA-Gebühren, evtl. zu leistende Zahlungen an die Rechteinhaber und die Materialkosten (für einen CD-Rohling und ggf. einen Cover-Ausdruck) wären auf die Besteller umgelegt worden, ansonsten hätten wir natürlich nichts dafür verlangt.

Quelle: http://www.nvse.de/innowork.php

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