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Stirb langsam 4 – Die CD

21. März 2007

Einen schleichenden Tod sagt die Musikbranche der herkoemmlichen Audio-CD voraus. Die Netzeitung schreibt:

"Der seit rund sieben Jahren anhaltende Rückgang bei den CD-Verkäufen hat sich Anfang 2007 noch einmal drastisch verschärft: Die Zahl der in den USA verkauften Compact Discs sank nach einem Bericht des «Wall Street Journal» um 20 Prozent auf rund 81 Millionen.
Das langsamen Sterben der CD zeigt sich auch an den Charts: Mittlerweile reichen in den Vereinigten Staaten schon 65.000 verkaufte Scheiben, um auf Platz 1 zu landen. Vor einigen Jahren waren eine halbe Million nichts Ungewöhnliches. (…)
Bisher haben die großen Musik-Konzerne noch keine Antwort auf die sinkenden CD-Verkäufe gefunden. Der digitale Absatz wächst zwar rasant, kann den Rückgang bei CDs aber nicht kompensieren. (…)
In den USA musste im vergangenen Jahr sogar eine klassische Kette von Musik-Geschäften dicht machen: Tower Records konnte dem Druck der Einzelhändler nicht standhalten und meldete Insolvenz an.
Auch die großen Stars der Musik-Branche haben unter der Entwicklung zu leiden. Das neue Album von Norah Jones «Not to Late» verkaufte sich bisher 1,1 Millionen Mal. Was nach viel klingt, ist jedoch wenig: Vom Vorgängeralbum «Feels like Home» wurden 2004 noch 2,2 Millionen Kopien verkauft.
"

Die Distributionswege von Musik haben sich groesstenteils schon veraendert und dieser Trend wird sich auch weiterhin fortsetzen. Der Punkt ist, dass in Zukunft nicht darauf geachtet werden muss, wieviele Datentraeger- (CD-) Einheiten verkauft werden, sondern wieviele Menschen die jeweiligen Werke gegen entsprechende Entlohnung auch tatsaechlich gehoert bzw. genutzt haben. Wenn es zukuenftig heisst, dass das neue Norah-Jones-Album auf Anhieb 3 Millionen zahlende Hoerer/innen gehabt hat, dann ist das eine relevante Aussage. Die Art des Datentraegers oder der Typ der Datei selbst spielt da nur eine untergeordnete Rolle. Es ist einzig und allein interessant, ob das Werk selbst auch nachgefragt und konsumiert wird. Bis die Musikindustrie das allerdings einsieht, werden wohl noch viele Artikel geschrieben werden, die Raubkopierer und Tauschboersen verteufeln…

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