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Heino’s "verbotenes" Album

10. Februar 2013

Der Schreiber dieser Zeilen hat sogar noch eine Vinylsingle im Plattenregal stehen, auf der Heino ohne Brille zu sehen ist. Demaskiert sozusagen. Nun schickt Heino sich an, hoechstselbst andere Songs zu demaskieren…

Jenseits von "Schwarzbraun ist die Haselnuss" und saemtlichen Heile-Welt-Volksmusik-Klischees singt Heino auf seinem Album "Mit Freundlichen Gruessen" ueber das "Haus am See" von Peter Fox, beoabachtet Stephan Remmler’s "Vogel der Nacht" oder zitiert mit rrrollendem Rrrrr weitere Songs von Rammstein, den Aerzten oder Nena. Das funktioniert unterschiedlich gut, denn es gibt durchaus Lieder auf diesem Album, die durch Heino’s markante Stimme nur gewinnen koennen, so wie beim schon erwaehnten "Vogel der Nacht" oder auch bei "Ein Kompliment" (urspruenglich von Sportfreunde Stiller) geschehen. Das kling gut und ist gut arrangiert. Allerdings geht einem der ziemlich in den Vordergrund gemischte Kling-Klang spaetestens nach der Haelfte des Albums zumindest unterschwellig auf die Nerven. Da passt das gleichnamige Lied von "Keimzeit" doch sehr gut ins Bild…

Heino entlarvt durch seine Interpretationen viele sprachliche Unzulaenglichkeiten der Textvorlagen, was teilweise schon kultig wirkt ("Junge"), manchmal aber auch genau das Gegenteil bewirkt ("Liebes Lied") und gequaelt klingt.

Das "verbotene" Album ist sicherlich unterhaltsam und viel besser als erwartet. Die Marketing-Maschinerie funktioniert bestens und wird Heino zu zusaetzlichem Kultstatus verhelfen. Man sollte das nicht verbissen sehen – Heino macht nur Spass, und der sei ihm gegoennt, denn schliesslich hat auch er in seiner langen Karriere viele Spaesse ueber sich ergehen lassen muessen…

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