Am dritten September startete ein neuer Ableger der ProSiebenSat1-Senderfamilie. Das allein ist noch nicht sonderlich spektakulaer (zumal der vorherige Ableger "SAT Gold" an Belanglosigkeit kaum zu ueberbieten ist), aber ProSieben Maxx bietet in der ansonsten relativ tristen und genormten Fernsehlandschaft anscheinend (!) etwas, was es hier bisher so nicht gegeben hat: Fernsehserien im Originalton.
So soll beispielsweise die Erfolgsserie "Homeland" im amerikanischen Originalton mit deutschen Untertiteln gezeigt werden. So weit – so gut. Ein Schritt in die richtige Richtung.
ABER: Die technischen Daten der Testaussendungen lassen nicht vermuten, dass die Untertitel abschaltbar waeren – was schade ist. Und warum sendet man nicht gleich parallel Synchronsprache und O-Ton simultan? Die allermeisten SAT-Receiver sollten damit keine Probleme haben. Der Sender ARTE macht das schon lange standardmaessig bei vielen Programminhalten….
Die Erstausstrahlung des Films "Captain America" hatte einen relativ geringen Werbeanteil. Hoffen wir mal, dass es so bleibt…
…bei Twitter wuerde jetzt noch der Hashtag #wunschdenken folgen :-)
In die Kette der Portale, die gebrauchte Dinge an- und dann wieder verkaufen, reiht sich auch Momox.de ein. Technisch funktioniert der Transfer aehnlich wie bei Wirkaufens.de oder Rebuy.de. Mittels eines Barcodes kann der "Wert" des Artikels sofort ermittelt werden. Momox.de kauft gebrauchte Buecher, CDs, DVDs, Spiele, Handys und Tablets an.
Das hoert sich gut an – ist aber doch eher ernuechternd. Eine zwecks Test wahllos aus dem Regal gezogene CD (Die Toten Hosen – Damenwahl – Originalpressung von 1986) brachte hier sagenhafte 25 Cent. Nein, danke, so "wertlos" ist Musik nun wirklich nicht…
"Es ist nicht schoen, wenn Leute an den Stehtischen feixen und fotografieren, waehrend hier auf der Buehne musikalisch Blut vergossen wird" – Ja, er ist ein wirklich ambitionierter Musiker, der Edo Zanki, "ihr muesst entschuldigen, ich bin nunmal so musikverrueckt", fuegte er dann auch versoehnlich hinzu.
Edo Zanki trat schon in den siebziger Jahren musikalisch in Erscheinung und wirkt bis heute viel im Hintergrund fuer andere Leute. Er produzierte mit und/oder komponierte fuer Herbert Groenemeyer, Xavier Naidoo und viele andere Groessen, doch ueber diese lange Zeit hat er seine eigenen Soloprojekte nicht vergessen und bringt es demzufolge auf mittlerweile mehr als ein Dutzent Studioalben.
Seine Musik ist dicht und lyrisch, oftmals komplex, manchmal auch locker-kantig, aber immer gepflegt. Und so brachte er einen abwechslungsreichen Liederreigen in das wirklich schoene Ambiente im Innenhof des Guetersloher Stadtmuseums am Kolbeplatz. Zanki’s mit hervorragenden Musikern besetzte, vierkoepfige Band verlieh seinen Songs einen druckvollen, aber auch Dank der Buehnentechnik (MMC – More Music Corporation) einen sehr ausgewogenen, breiten Klangteppich, der niemals zu aufdringlich wurde, der die Leute aber immer wieder zum Innehalten und Zuhoeren animierte. So muss das sein.
Paul Simon’s "Mother and Child Reunion" brachte die Leute zum Tanzen, Zitate aus grossartigen Soulklassikern wie "Papa was a Rollin' Stone" wurden stimmig in das Programm eingewoben. Dennoch stachen Edo Zanki’s eigene Kompostionen immer wieder besonders hervor…
Ich erinnere mich in Zusammenhang mit Edo Zanki an eine Kuriositaet: Im Jahr 1991 hoerte ich waehrend eines laengeren Aufenthaltes im hohen Norden im "RSH" (Radio Schleswig Holstein), dass ihm die Radiostation einen Preis als "Besten Newcomer National" zuerkannt hatte. Nun ja, zu dem Zeitpunkt war er schon lange aktiv und er hatte in den Jahren zuvor auch kleinere Solo-Hits wie z.B. "Suesse Luegen". Der grosse Chartstuermer war er mit seinen selbstgesungenen Werken zwar nie, aber viele Dinge, die er fuer andere Interpreten fabrizierte, sind auch heute noch gut in den Gehoergaengen vertreten. Herbert Groenemeyer sang "Musik, nur wenn sie laut ist" auf seinem Album "Gemischte Gefuehle" – und Edo Zanki musizierte und produzierte das Ganze mit. Ulla Meinecke’s "Die Taenzerin", viele Songs von Sasha, den "Soehnen Mannheims" und Xavier Naidoo – Zanki machte sie erst moeglich. Doch das steht auch fuer ihn nicht im Vordergrund. Bei der ausgewogenen Qualitaet seiner Songs und deren Umsetzung muss es das auch nicht, denn sie stehen fuer sich.
"Musikalisches Slowfood" eben… / Neues Album: "Hautnah" : CD | Download
Die MusiCassette ist 50 Jahre alt geworden und die "Zeit" enthuellt in einem Artikel "Geheime Mix Tapes". Dieser Beitrag rief wiederum einige Erinnerungen hervor, unter anderem an eine sogenannte "Strandcassette", die ich mir im Jahr 1987 fuer eine Tour nach Passignano, Toskana, Italien zusammengestellt hatte. Dieses Band erzaehlt viele persoenliche Geschichten, so, wie es unzaehlige andere "Mixed Tapes" in aller Welt sicherlich auch tun.
Diese Reise war damals etwas ganz Besonderes und viele Songs darauf buendeln Erlebnisse aus den Zeiten davor. Man setzte sich den Kopfhoerer des Sony DD-Quartz-Walkmans auf und begab sich auf eine mentale Zeitreise. Das konnten tatsaechlich nur speziell zusammengestellte Cassetten bewirken. Heutige, gigabytegrosse MP3-Sammlungen sind hierfuer sicherlich viel zu anonym.
Mittlerweile hat die Cassette natuerlich voellig zurecht ausgedient, doch die Erinnerungen bleiben…
Jean-Francois Bernardini, seines Zeichens Kopf der korsischen Band "I Muvrini", hat vor einigen Jahren zusammen mit STING dessen Klassiker "Field Of Gold" in einer zweisprachigen Fassung neu eingespielt. Waehrend der diesjaehrigen "Giru Corse"-Tour hatte Mickey Meinert, Gitarrist der Band, die Ehre, Sting’s Platz singend einnehmen zu duerfen.
Hier ein Mitschnitt aus St. Florent, Korsika, vom 19.8.2013.