Beschuetzer-Saisonkarte
Hier mal wieder eine nette "City Card"… …mehr dazu auf www.bbilderei.de.

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Die Schweiz bietet dem Klischee zufolge in erster Linie Berge, Uhren, Messer, Kuehe, Schokolade und Kaese. Doch sie hat noch viel mehr zu bieten, wie ich unlaengst im Rahmen eines verlaengerten, dort verbrachten Wochenendes feststellen durfte. Es ist ein schoenes Land, wirklich…
Eine Tortur war und ist allerdings der Hinweg ueber die deutsche A5. Ab Frankfurt ueber Karlsruhe bis kurz hinter Freiburg gab und gibt es nur Baustellen. Kaum ist eine passiert, folgt nahtlos (!) die naechste. 80km/h sind das allerhoechste, mit dem man die "Wir bauen fuer Sie" und "Vielen Dank fuer ihr Verstaendnis"-Schilder passieren kann. Nein, liebe Leute, spaetestens nach der fuenften Baustelle in Folge ohne "Leerlauf" hoert jedes Verstaendnis auf…
In der Schweiz angekommen sollte man peinlichst genau auf seine Geschwindigkeit achten, es wird sehr haeufig kontrolliert. 120 km/h auf Autobahnen sind zugelassen – mehr nicht. Eine Frechheit -und das muss man mal ganz klar so sagen- ist die schweizer Vignettenpraxis. Ich werde nie mehr ueber die Oesterreicher schimpfen, denn bei denen muss man nicht gleich ein "Pickerl" fuer das ganze Jahr (!) kaufen, auch wenn man es nur ein Wochenende nutzt. In der Schweiz schon. 40 Franken kostet der "Spass" beim Grenzuebertritt. Unglaublich…
Vor ca. 25 Jahren war ich erst- und einmalig in der Schweiz, doch damals nur mehr oder weniger als Durchreisender. Jetzt wurde es mal wieder Zeit und am Ende der Anreise wurden wir schon auf dem Balkon mit einem postkartenmaessigen Rundblick belohnt…
Die Schweiz ist (aus "deutscher" Sicht) teuer. Sehr teuer. Der gegenwaertige, unguenstige Euro-Kurs verstaerkte diesen Eindruck erheblich. Ein "SchniPo" (Schnitzel mit Pommes) kostete an diesem Wochenende in einem ganz normalen, unspektakulaeren Landgasthof satte 35 Franken. Ein normales Bier bekommt man nicht unter 5 Franken, eine 90-Minuten-Rundfahrt mit dem Schiff auf dem Vierwaldstaetter See schlaegt mit 35 Franken pro Nase zu buche. Mitgebrachte Handys schaltet man am besten aus, denn ein 2-Minuten-Gespraech zurueck ins deutsche Festnetz kann locker 6 Euro kosten. Eine fuer deutsche Verhaeltnisse "normale" Wohnung ist gerade in der Innenstadt seltenst unter 900 Franken Miete zu finden, meistenteils liegen die Mieten eher weit darueber. Ein Besuch mit vier Mann in einem Stadtcafe in "Brunnen", einem am Vierwaldstaettersee gelegenen Oertchen, kostete inklusive Verzehr von vier Stueck Kuchen und vier Tassen Kaffee mal eben so schlappe 56 Franken…
Natuerlich ist es schwierig, diese Summen unter Benutzung "deutscher" Massstaebe einzuschaetzen, denn die Schweizer verdienen meistens auch viel mehr Geld, so dass man allerhoechstens aufgrund der Verhaeltnismaessigkeit(en) urteilen kann. Doch eines ist klar: Ein verlaengertes Wochenende in der Schweiz ist fuer einen Deutschen ziemlich teuer. Woanders koennte man fuer aehnliche Summen gleich eine ganze Woche Urlaub machen…
Die Deutschen sind in manchen Teilen der Schweiz nicht sonderlich beliebt. Sie sind dort halt Auslaender, gegen die z.B. die "SVP", eine konservative Partei, propagiert. Aehnliche Argumente hoert man hierzulande auch aus einschlaegig-bekannten Kreisen gegen einschlaegig-bekannte Kreise. So gesehen also nichts ungewoehnliches. Doch wir haben in der kurzen Zeit mit vielen Schweizern interagiert und wurden immer freundlichst behandelt. Generell sind die Schweizer uebrigens sehr hoeflich – und irgendwie auch "Vereinsmeier", denn allein in dem kleinen ca. 1800-Seelen-Dorf, wo wir naechtigten, soll es ungefaehr 60 verschiedene Vereine geben…
Ein schweizer Postkasten besteht aus zwei Elementen: Ein normaler "Schlitz" fuer die Briefe und darunter ein aufklappbares Fach fuer groessere Dinge. Selbiges ist unabgeschlossen, wohlgemerkt. Doch anscheinend gibt es keine Probleme in punkto Diebstahl. Die Leute lassen manchmal auch ihre Garagen mit saemtlichen Gartengeraeten ueber Nacht offen stehen. Das waere in vielen Gegenden hierzulande undenkbar…
Auf einer Viehschau mit anschliessendem Festzeltbesuch im "Doerfli" haben wir uns dann doch gewundert. Es spielte eine dreikoepfige Kapelle voellig ohne Verstaerker oder Mikrophone groesstenteils volkstuemliche, akkordeonlastige Musik. Und es brauchte letztendlich nur wenige Takte, bis dass die Tanzflaeche des gar nicht mal so kleinen Zeltes mit jungen und aelteren Leuten komplett gefuellt war. Alles war friedlich, alle hatten Spass. Tuersteher? Schnapsleichen? Security? "Hölle-Hölle-Hölle"? – Fehlanzeige! Sehr erholsam…
"Kaffee Träsch", eine Mixtur aus Kaffee und Obstschnaps, wurde dort viel getrunken. Brrrrr… Gibt es auch als Variante mit Pfefferminztee, die aber auch nicht besser schmeckte. Erst, als wir beides zusammenkippten, musste sogar die Bedienung (die eigenhaendig probierte) anerkennen, dass das "gar nicht mal so schlecht" schmecken wuerde :-)
Fazit: Tolle Landschaft, nette Leute, interessante Unterschiede und ein hoher Wohlfuehlfaktor – trotz dieses allgegenwaertigen, unwohlen Gefuehls im Portemonnaie…
Ganz zum Schluss war ich uebrigens noch beim "Podparade"-Kollegen Roger Lévy zu Besuch und natuerlich haben wir auch ein Kurzgespraech fuer den "NormCast" aufgenommen. Demnaechst hier zu hoeren…
Gewerbe-Abzocke, Teil 2:
Fax – Spam ist ja sowas von retro… aber er findet noch statt. Leider. Denn je nach Geraet kostet diese unerwuenschte "Post" ihren Empfaenger durch anfallende Druckkosten bares Geld.
Als "dreist" kann man das derzeit umgehende Fax mit der Ueberschrift "Unternehmensdatenbank.info" bezeichnen. Auch hier soll der Inhaber einer Firma diverse Daten in dieses Formular eintragen und an den Absender zurueckschicken. Und auch hier sieht das zunaechst wieder sehr amtlich aus.
"Wir bitten -sofern ihr Unternehmen wirtschaftlich aktiv ist- um Uebermittlung der Grunddaten (…) um die Aktualitaet der Daten zu gewaehrleisten. (…) Ruecksendefrist ist (…)."
Etwas tiefer wird’s in einem Seitenkasten dann richtig heftig und -auf Deutsch gesagt- "kackendreist":
"Fuer die Veroeffentlichung der Kontaktdaten wird eine jaehrliche Service- und Verwaltungsgebuehr in Hoehe von 480 Euro netto bei 2 Jahren Laufzeit berechnet. Aufgrund hoher Bearbeitungszeiten (Anm. d. Red.: Pruuuuusssst!) muessen wir leider bei verspaeteter Ruecksendung der Kontaktdaten einen Verspaetungszuschlag von einmalig 10 Euro erheben. (…)
Kein weiterer Kommentar noetig, oder? :-)
Also, wenn so ein Fax ankommt, dann ab damit in die "Ablage B" (= Müll) …
Wenn "normale Papierpost" ins Haus kommt, ist mittlerweile besondere Vorsicht geboten. Oftmals sehen Schreiben mit eigentlichem Werbecharakter sehr "amtlich" aus und sind diversen, offiziellen Vorlagen taeuschend-echt nachempfunden. In Wirklichkeit geht es den Absendern jedoch mal wieder nur um das liebe Geld, doch dieses Ansinnen wird -wenn ueberhaupt- im Kleingedruckten versteckt. Eine Unsitte, der unbedingt Einhalt geboten werden muss.
Die sogenannte "Gewerbeauskunftzentrale" verschickt derzeit vorgedruckte, sehr amtlich anmutende und teilweise vorausgefuellte Formulare an Gewerbetreibende, auch an Kleinbetriebe (die NW berichtet). Daten wie Name, Adresse, Telefonnummer, Rechtsform sind schon ausgefuellt, den Rest (Email, Webadresse…) soll der Adressat nachtragen und das Formular zurueckschicken.
Wurde dies einmal gemacht, schnappt die Falle gnadenlos zu. Der ganze Spass -die Eintragung in ein Register auf der Webseite dieser "Zentrale"- kostet ab dann naemlich € 569 pro Jahr. Werden diese nicht innerhalb von zwei Wochen ueberwiesen, gibt es die erste Mahnung…
Das Dumme (fuer den "Kunden") ist, dass diese Sache bisher noch legal ist, da ein rechtsgueltiger Vertrag zustande kommt. Doch der Widerstand waechst. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite Ratgeberrecht.eu. Hier wird dieser Fall sehr ausfuehrlich vorgestellt und neuere Rechtslagen werden per Updates nachgereicht. Lesenswert!
Die Russen und Amerikaner lieferten sich ein Wettrennen um die ersten Dinge, Raumschiffe oder Menschen im Weltall. Doch auch Grossbritannien wagte sich damals schon ueber die White Cliffs of Dover hinaus – und zwar vertikal. Es gab tatsaechlich ein Raumprogramm mit der erfolgreichen Absetzung eines Satelliten namens "Prospero" in der Erdumlaufbahn. Das war vor vierzig Jahren, im Jahr 1971. Nach zwei Jahren wurde der Satellit ausser Dienst gestellt und zieht seitdem ungenutzt seine vorprogrammierten Bahnen um die Erde.
(…) Jetzt hat ein Team von Studenten des Mullard-Institutes für Weltraumwissenschaften am Londoner University College angekündigt, den Satelliten "Prospero" aus dem Jahr 1971 wieder aktivieren zu wollen (…) Das Problem des Teams: Die „Gebrauchsanweisung“ für "Prospero" ist spurlos verschwunden, alle detaillierten technischen Daten. Leider auch die Code-Nummern zur Kontaktaufnahme und die nötigen Frequenzen – bisher jedenfalls. Auch gibt es von den Geräten, mit denen die Bodenstationen seinerzeit den Kontakt zum Satelliten hielten, vorerst keine Spur. (…) Quelle: Welt.de
Und somit begibt man sich auf die Suche nach maschinengetippten Codezetteln, Handbuechern usw.
" (…) Es ist, als wollte jemand Opas Gogomobil unter den Strohballen aus dem Schuppen holen und es wieder in Gang bringen. Nur für den zerbrochenen Zündverteiler will sich kein geeigneter Ersatz mehr finden und die KfZ-Papiere sind sowieso spurlos verschwunden. (…) Quelle: Welt.de
Da aber zurecht vermutet werden kann, dass der Satellit noch gebrauchsfaehig sein koennte, sind die Studenten motiviert, dieses Glanzstueck der britischen Raumfahrt puenktlich wieder zum Leben zu erwecken. Obwohl sie sich eigentlich nicht beeilen muessten, denn die Prognose sagt, dass "Prospero" noch mindestens 100 Jahre auf seiner Bahn verweilen koennte…
(…) Womöglich wäre er auch dazu zu bringen, Auskunft über den heutigen Stand der Dinge zu geben, die damals seine wissenschaftlichen Arbeitsaufgabe darstellten: "Prospero" sollte Daten liefern über die Energieeffizienz von Fotovoltaik im Weltraum und dafür Experimente durchführen. Und er sollte Testläufe absolvieren über das Aufspüren von Mikro-Meteoriten. (…) Quelle: Welt.de
Interessant ist das allemal, denn es gibt auch viele andere, ausgediente Satelliten, die in einem sogenannten "Friedhofsorbit" um die Erde duempeln, z.B. der Astra 1A Fernsehsatellit, der vielleicht auch noch fuer Schueler- und/oder Amateurfunkexperimente gut sein koennte.
Doch Universitaeten und (Hoch-) Schulen haben mit den CubeSat-Systemen neuere Moeglichkeiten, sich der Materie zu widmen. Funkamateure benutzen und betreiben schon laenger OSCAR- und andere Satelliten fuer ihre Zwecke.
Trotzdem haette die Reaktivierung eines alten Schaetzchens sicherlich ihren Reiz…