Home > Diverses > Begegnung mit einem Tankwart

Begegnung mit einem Tankwart

15. August 2011

Wir befinden uns in einer Zeit, in der Automaten die Menschen an vielen Stellen ersetzen. Oftmals wuenscht man sich die ersetzten Bediensteten zurueck, weil die Automaten viele Dinge sogar verkomplizieren. An andere Dinge hat man sich aber mittlerweile so stark gewoehnt, dass ein menschliches Hilfsangebot sogar stoerend wirken kann…

"Willkommen bei Shell" begruesst mich ein junger Mann an der Zapfsaeule. "Ein Tankwart? Ganz ehrlich, das habe ich seit zwanzig Jahren nicht mehr erlebt", entgegnete ich ueberrascht. "Ist doch gut, oder?", fragt er mich. Ich zoegere mit der Antwort. Warum eigentlich? Doch ich merke schnell, dass mir das gar nicht behagt. Rein subjektiv empfunden und mit Sicherheit nicht beleidigend gegenueber dem eifrig die Frontscheibe meines Autos wischenden Tankwart gemeint. Als der Tank voll ist, drueckt er mir einen Vordruck in die Hand, auf dem ein Smilie um einen Euro fuer den Tankwart beim Zahlen an der Kasse bittet.

Was ist das nun? Wahre Service-Denke oder der geplante moralische Griff in die Geldboerse?

Ich habe immer selbst getankt, Reifendruck und Öl immer selbst ueberprueft, die Scheiben bei Bedarf auch schnell selbst gereinigt. Das war und ist fuer mich voellig normal und ich gebe ganz ehrlich zu, dass mich ein Tankwart sozusagen "stoert". Natuerlich kann dieser anderen Leuten gerne behilflich sein, sofern diese das wuenschen. Ich wuensche und brauche es aber nicht. An dieser Stelle sollte ein Wink oder ein "Nein, Danke" ausreichen, ohne dass man sich als Kunde gleich schlecht vorkommt. Ob’s funktioniert, wird demnaechst getestet. Diesmal war die Ueberraschung zu gross und das, obwohl es bei Shell die Tankwarte anscheinend schon seit 5 Jahren wieder gibt. Mir war bisher allerdings noch keiner davon begegnet. Bis heute…

KategorienDiverses