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Horst Köhler gibt auf

31. Mai 2010

Der Bundespraesident Horst Köhler ist heute als solcher zurueckgetreten. Er prangerte dabei unter anderem den zunehmenden, "mangelnden Respekt" gegenueber seinem Amt an. Zudem sei er wohl aufgrund eines ungluecklichen Interviews grundsaetzlich missverstanden worden.

Sei’s wie es sei. Jeder, der sich irgendwie in der Oeffentlichkeit bewegt, muss damit rechnen, auch mal gehoerigen Gegenwind zu bekommen. Aber zumindest fast jeder, der in der Oeffentlichkeit agiert, macht auch mal Fehler. Das faengt beim Kommunalpolitiker an und hoert beim Staatsoberhaupt noch lange nicht auf…

Horst Koehler ist mit Sicherheit nicht der "eisenharte" Politiker schlechthin, obwohl er sich in seiner Amtszeit oftmals um ein eigenstaendiges Profil jenseits vom klischeehaften Repraesentanten-Image eines Bundespraesidenten bemueht hat. So verweigerte er einigen noch zu genehmigenden Gesetzen die Zustimmung durch seine Unterschrift und nahm dadurch aktiven Einfluss auf politische Geschehnisse und Konstellationen.

Rein subjektiv empfunden wirkte er nicht so "farblos" wie es beispielsweise Roman Herzog teilweise gewesen ist. Doch so ein starkes Profil wie z.B. Richard Von Weizsaecker erreichte Horst Koehler zumindest bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Ich bin Herrn Von Weizsaecker einmal selbst begegnet. Selbst dann, wenn er nichts sagte, wirkte er noch souveraen…

Nun hat Horst Koehler kapituliert. Diese Formulierung ist an dieser Stelle bewusst gewaehlt, denn es scheinen ja weder gesundheitliche, noch nach aussen hin bekannte, weitere Gruende vorzuliegen. Natuerlich koennen und duerfen wir "Ottonormalbuerger" uns kein detailliertes Wissen ueber den Alltag und die Psyche eines Bundespraesidenten anmassen, doch nach aussen hin wirkt dieser jetzige Schritt leider doch recht hilflos. Michael Wanhoff fasste es heute via Twitter in vielleicht (!) wahre Worte:

Unglaublich, was man so über #Köhler liest. Meine These: Er hatte keine Lust mehr, keine Energie und keine Freude – und keine Freunde.

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