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PrePaid-Guthaben schwindet doch

21. Juni 2010

Schon vor einigen Jahren gab es ein sehr verbraucherfreundliches Gerichtsurteil, nach dem vorhandene PrePaid-Guthaben im Mobilfunkbereich nicht mehr verfallen duerfen. Bis dato mussten die jeweiligen Handys auch bei sonstiger Nichtbenutzung in regelmaessigen Zyklen finanziell aufgeladen werden, um weiterhin benutzt werden zu koennen.

Im Jahr 1999 kam hier das erste "Handy" ins Haus. Es war ein Kombipaket: Motorola Kommunikationsknochen mit 10 DM D1-Gespraechsguthaben fuer 99 DM. Das war damals ein sehr gutes Angebot und diese Kombination sollte fuer die folgenden Jahre auch gute Dienste leisten. Doch die Zeit brachte irgendwann bessere Tarife bei anderen Anbietern und auch eine neue Handynummer, ueber die bis heute der Loewenanteil der hiesigen Telefonkommunikation laeuft. Das alte Handy wurde danach nur noch selten benutzt und da noch genuegend Gespraechsguthaben auf dessen alter T-Mobile-"XtraCard" vorhanden war, wurde diese lange nicht mehr aufgeladen. Mehr als 22 Monate nicht, um genau zu sein. Nun kam eine SMS von T-Mobile:


"Lieber Kunde,

hiermit kuendigen wir mit Frist von 1 Monat ihren Xtra Vertrag.

Moechten Sie den Vertrag fortsetzen, laden Sie bitte bis dahin ihre XtraCard auf."

Das verwunderte schon, denn -wie gesagt- eigentlich darf altes Gespraechsguthaben nicht mehr verfallen. Also liess ich mich mal wieder auf das "Abenteuer Warteschleife" der mobilen Telekomiker ein und nachdem der Roboter mit weiblicher Stimme seine Sprueche beendet hatte, war tatsaechlich ein richtiger Mensch am anderen Ende zu hoeren. Seinem Akzent nach zu urteilen muss der Anruf irgendwo nach Ostdeutschland gegangen sein. "Ja, das ist eine systemgenerierte Meldung, die nach 22 Monaten des Nichtaufladens automatisch greift", toente es auf der anderen Seite. Die Anmerkung, dass das doch laut Gesetz mittlerweile illegal sein duerfte, wurde mit dem Hinweis quittiert, dass in solchen Faellen das Restgeld an den Teilnehmer bzw. Eigentuemer ausgezahlt wird, der Vertrag an sich aber auslaeuft und die damit verbundenen Dienstleistungen verfallen. Der tatsaechlich doch recht freundliche Telefonmann stornierte diese Prozedur diesmal und sagte: "Sö, jetzt haben Sie wieder ein Jahr Ruhe."

Gut. Ziel erreicht. Und bis dahin wird das alte Nokia bzw. dessen Karte sowieso wieder aufgeladen werden muessen. Doch was bleibt, ist mal wieder ein fader Beigeschmack und die erneute Erkenntnis, dass so gut wie nichts ist, wie es zu sein scheint…


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