Das Blomberger Songfestival

21. November 2010 Kommentare ausgeschaltet

Das ostwestfaelische Staedtchen Blomberg ist mit Sicherheit nicht als konzertante Hochburg bekannt. Doch zwischen den schoenen, alten Fassaden fand an diesem Wochenende im sogenannten "Buergerhaus" das schon seit einigen Jahren (!) ausgetragene "Blomberger Songfestival" statt.

Das an ein klassisches Kino oder Kleintheater erinnernde Buehnengebaeude bot eine sehr heimlige Atmosphaere und animierte die auftretenden Kuenstler zu oftmals ziemlich ausgefallenen Darbietungen.

Den Samstagabend eroeffnete Dirk Schelpmeier mit eigenen Kompositionen. Waehrenddessen befanden wir uns leider noch auf der Autobahn…

Der von Mickey Meinert im "NormCast" Nr. 174 als "Blues-Papst" bezeichnete Dieter Kropp bestritt den zweiten Teil des Abends sehr humorvoll und vor allen Dingen auf sehr hohem, kuenstlerischen Niveau. Mit seiner Blues-Harp liess er Zuege akustisch eindrucksvoll vorbeieilen und begleitet von Mickey Meinert gab er zur Melodie von "Alright Now" die Geschichte ueber die "Teilzeitfrau" zur allgemeinen Belustigung zum Besten. Hier passt dann wieder die eigentlich abgedroschene Phrase: "Man merkte ihnen die Spielfreude sichtlich an".

Den dritten und letzten Teil des Abends gestaltete Julian Dawson ganz alleine. Der vielseitige Musiker hat schon mit vielen bekannten Leuten gearbeitet. Bei "BAP" spielte er regelmaessig mit (z.B. auf der CD "Affrocke" eindrucksvoll zu hoeren) und mir erzaehlte er hinterher auf Anfrage, dass er u.a. auf einem meiner Lieblingsalben -"Waking Hours" von der schottischen Band "Del Amitri"- die Mundharmonika beim Song "Kiss this thing goodbye" gespielt hat…

An diesem Abend spielte er sorgfaeltig ausgewaehlte Stuecke, teilweise sogar voellig ohne Mikrofon und ohne elektronische Verstaerkung. "Ein solcher Saal ist einfach dafuer gemacht", sagte er und setzte sich mit seiner Gitarre an den Buehnenrand. Man haette die beruehmte Stecknadel sprichwoertlich fallen hoeren koennen. Julian Dawson ist ein aeusserst sympathischer Ausnahmemusiker, der den Auftritt vor den vollen Publikumsraengen sichtlich genoss.

Das "Blomberger Songfestival" ist eine kleine, aber feine und in sich durchaus stimmige Veranstaltung. See you in 2011…

KategorienMusik

BFBS funkt aus Guetersloh

18. November 2010 Kommentare ausgeschaltet

Manchmal ist das gute, alte "Dampfradio" doch noch fuer eine Ueberraschung gut. Das "Nordmende Bohème", eine Hinterlassenschaft der Oma, wird alle paar Monate mal fuer kurze Zeit angeworfen, damit die darin befindlichen Bauteile zumindest sporadisch mal wieder "formatiert" werden…

Beim nostalgischen Kurbeln tauchte ploetzlich eine ungewohnte UKW-Station in englischer Sprache bei 91mhz mit starkem Signal auf. Eine Online-Recherche ergab, dass das zweite Radioprogramm des britischen Soldatensenders BFBS schon seit dem 2. August 2010 von Guetersloh ausgehend auf UKW 91,7 mhz analog ausgestrahlt wird.

Schon vor einigen Jahren begann der "normale" BFBS-Sender (hier in der Gegend auf 103 mhz zu hoeren), sich negativ zu veraendern. Gern gehoerte Sendungen wurden ploetzlich in das zweite Programm verlegt, welches bis dato nur ueber einen schwaecheren Sender aus Bielefeld zu empfangen war. BFBS1 spielte danach oft voicecoderlastigen Plastik-Party-Pop bis zum Abwinken, der wiederum von vermeindlich-"hippen" Moderatoren in bester Klatschtantentradition "moderiert" wurde und wird. Die Aufschaltung des "BFBS Radio 2" laesst dagegen nun wieder Hoffnung auf bessere, englischsprachige Unterhaltung aufkeimen…

Zeitgleich wird die Praesenz der britischen Streitkraefte hier in der Gegend dezimiert. Der bisher reichweitenstaerkste BFBS-Sender Langenberg (96,5 mhz) wurde mittlerweile dem Deutschlandradio zugesprochen (siehe Pressemitteilung). Somit duerfte das Ende des BFBS in Deutschland trotz der aktuellen Umstrukturierungen in absehbarer Zeit besiegelt sein…

KategorienLokales, Medien

Zeichentrickfreunde

17. November 2010 Kommentare ausgeschaltet

Trends entstehen im Internet ziemlich schnell.
Quasi von heute auf morgen gleicht Facebook einem Comicheft*.

In diesem Fall haben 8 von 9 Freunden (und das ist nur eine von mehreren Statusmeldungen dieser Art) ihr Profilbild zugunsten von Alf, Flip dem Grashuepfer, Benjamin Bluemchen oder Lucky Luke geaendert. Interessant ist es, Parallelen zwischen diesen Alter Egos und deren "Eigentuemer" zu suchen und ggf. zu finden :-)

Das Dumme dabei ist nur, dass es dadurch jetzt noch schwerer faellt, die gerade parallel online befindlichen Freunde zu identifizieren, da kuerzlich die namentliche Auflistung durch eine Profilbildervorschau ersetzt wurde. Abgesehen davon verbirgt sich hinter "Captain Future" ein Maedel (Andrea) und die Person, die sich derzeit hinter "Doctor Snuggles" versteckt, ist im wahren Leben weitaus juenger. Nicht wahr, Mike? :-)

Zudem gibt es derzeit einen weiteren, merkwuerdigen Trend bei Facebook: Zum Betrachten mancher dort hinterlegter Webseiten, Fotos oder Videos muss ERST der "Gefaellt mir"-Knopf gedrueckt werden. So ein Humbug! Das ist doch nur "Klickhascherei", denn wer weiss schon im Vorfeld, ob das angeklickte Material wirklich gefaellt? Bei Twitter wuerde so etwas mit einem eindeutigen "#fail" kommentiert werden…

(*in Anlehnung an ein Twitter-Zitat vom "ifranz")

Update: …und es geht munter weiter…

KategorienComputerkram

Ein Kommen und Gehen

14. November 2010 Kommentare ausgeschaltet

Ein Sport braucht eine Leitfigur, jemanden, mit dem oder der sich viele Leute identifizieren koennen. In den 80ern haben Steffi Graf und Boris Becker bei vielen Deutschen das Interesse am Tennis geweckt, Henry Maske begeisterte in den 90ern mit seinen siegreichen Boxkaempfen und um Michael Schumacher wuchs ein regelrechter Kult um die Formel Eins (und natuerlich Ferrari) heran. Mit dem "Abgang" dieser prominenten Leitfiguren sank oftmals auch das Interesse an den zugehoerigen Sportarten…

Aktuell ist es wieder ein deutscher Rennfahrer, der die Massen begeistert: Sebastian Vettel. Am Sonntag, den 14.11.2010 wurde er im finalen Saisonrennen erstmalig Weltmeister. Der juengste Formel-Eins-Weltmeister aller Zeiten. Herzlichen Glueckwunsch, toll gemacht!

Michael Schumacher fiel beim letzten Saisonrennen der Formel Eins gleich in der ersten Runde aus und konnte sich dabei noch gluecklich schaetzen, dass der Unfall so glimpflich ausgegangen ist. Schade fuer ihn, aber irgendwie stellvertretend fuer seine eigentlich verkorkste Comeback-Saison. Schon im Vorfeld des Schumi-Comebacks war ich der Meinung, dass selbiges keine gute Idee sei. Schumacher haette niemandem mehr auch nur irgendetwas beweisen muessen, er hatte alles erreicht, was es zu erreichen gibt und er hat nicht zuletzt dadurch den Formel-Eins-Rennsport nicht nur in Deutschland weit nach vorne gebracht. Und das wird ihm auch keiner nehmen koennen, doch in dieser schnellebigen Zeit werden sich viele im Nachhinein "nur" an diese misglueckte Saison erinnern, was den eigentlichen Leistungen dieses Ausnahmerennfahrers mit Sicherheit nicht gerecht wird.

Lena Meyer-Landrut sollte sich vielleicht auch ueberlegen, ob eine erneute Teilnahme am naechsten Eurovision Song Contest vorteilhaft fuer sie waere, denn es gibt Dinge, die man nicht so einfach toppen kann…

KategorienDiverses

Bon Jovi Live via YouTube

11. November 2010 Kommentare ausgeschaltet

Zugegeben, ab den 90ern haben sie (bzw. hat er) eine Ballade zuviel geschrieben. Aber das war bei den Scorpions auch nicht anders :-) Doch Bon Jovi sind in der Gegenwart angekommen, sowohl musikalisch als auch in punkto "Neue Medien"…

Am 11.11.10 wurde ab 2 Uhr morgens (GEZ – Guetersloher-Einheits-Zeit :)) via YouTube ein Gratis-Live-Konzert der Rockband aus New York uebertragen.

Natuerlich -schliesslich leben wir im falschen Land- war aller Anfang schwer:

…doch dann lief es doch noch wie am Schnuerchen. "You give love a bad name", "Born to follow", "Lost Highway" ertoenten, gluecklicherweise noch keine Spur von der Edelschnulze "Bed of roses". Doch die sollte dem Schreiber dieser Zeilen erspart bleiben, denn die Tatsache, dass es mitten in der Woche mitten in der Nacht war, erlaubte diesmal kein komplettes, virtuelles Konzerterlebnis.

Fazit: Gutes Bild (wenn auch nicht perfekt), fluessiger Datenstrom ohne Aussetzer, guter Sound… was will man mehr? Das darf ggf. auch gerne mal einen "Spontan-Euro" kosten.
Ganz zwanglos…

KategorienMusik