Datenkrake Facebook ?

26. Mai 2010 Kommentare ausgeschaltet

Facebook wird immer seltsamer. Kuerzlich blendete sich auf einmal ein von Facebook selbst generiertes Fenster ein, welches -basierend auf den Angaben im eigenen Profil- diverse andere Facebook-Profile zur automatischen Verlinkung praesentierte. Dabei ergab sich zwar die Moeglichkeit, diverse Vorschlaege abzuwaehlen, doch war eine Abwahl der betreffenden Seite automatisch mit einer Loeschung des entsprechenden Profilvermerks verbunden.

Zum Beispiel sollte das Profil "Leseratte" automatisch mit mir verlinkt werden, nur weil im eigenen Profil unter "Lieblingsbuecher" stand, dass ich nicht so eine "Leseratte'" bin. Auch andere, nur aufgrund von Stichworten aufgelistete Vorschlaege waren eher am Thema vorbei…

Einmal hinter den Kulissen die eigenen Profileinstellungen aufgerufen, stand dort:

"Die Abschnitte in deinem Profil sind jetzt mit Seiten verlinkt, die deine Interessen widerspiegeln. Du hast bisher keine Seiten hinzugefügt, aber wir haben deine aktuellen Profilinformationen mit artverwandten Seiten abgeglichen."

1. Woher will Facebook wissen, ob diese Seiten GENAU (!) meine Interessen wiederspiegeln?
2. Warum setzen sie sich ueber meinen Kopf hinweg und "gleichen" das automatisch an?

Vorschlaege machen ist das eine, aber daraufhin kaum eine alternative Option zu bieten, ist das andere.
Ich moechte selbst auswaehlen koennen, mit wem oder was ich verlinkt werde. Sollte diese Unart weitere Ausmasse annehmen, dann werde auch ich mein weiteres Verweilen im "Gesichtsbuch" in Frage stellen…

KategorienMedien

NormCast 165

23. Mai 2010 Kommentare ausgeschaltet
KategorienNormCast

Rock The Boat!

21. Mai 2010 Kommentare ausgeschaltet


Wieso wird ein ohnehin englischer Titel eines Films fuer andere Laender durch einen weiteren, englischen Titel ersetzt? Der Originaltitel der vorliegenden Komoedie ist "The Boat That Rocked". Dieser lautet nun "Radio Rock Revolution". Naja…

Schauplatz der Handlung dieser britischen Komoedie ist ein Boot in der Nordsee, welches Mitte der sechziger Jahre den Piratensender "Radio Rock" beheimatet. Als Vorbild duerfte wohl das legendaere Radio Caroline gedient haben. Die Schiffsbesatzung fuehrt ein zuegelloses Leben und spielt die Platten der Kinks und anderen, zeitgenoessischen Bands in einer Zeit, wo die alteingesessene BBC den englischen Zuhoerern nur zwei Stunden Rockmusik goennt – pro Woche!

Die Teenager hoeren "Radio Rock" mit dem Radio unter dem Kopfkissen (die Eltern duerfen das ja nicht wissen, was mich spontan an alte "Mittelwelle-1440-RTL-Zeiten" erinnerte :)) und der Piratensender erreicht schnell eine hohe Einschaltquote, was wiederum die Regierung auf den Plan bringt, die maritimen Rocksender per Gesetz zu verbieten. Bis dahin zeigt der Film auf amuesante Art und Weise die spiessige Atmosphaere in den Regierungsabteilungen, der die ausschweifenden Exzesse der DJs auf dem Piratensenderschiff gegenueber stehen. Letztere Charaktere sind klischeehaft gezeichnet, entbehren aber trotzdem nicht einer gewissen Authentizitaet.

So lustig wie "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" oder "Notting Hill" ist der Film trotz des Regisseurs Richard Curtis, der fuer die beiden genannten und auch fuer diesen Film verantwortlich zeichnet, leider nicht geworden. Die Story an sich ist relativ "platt" und eine der eingeflochtenen Geschichten erinnert manchmal sogar an "Eis am Stiel", nur ohne die ueppigen Bilder :) (Teenager soll seinen ersten Sex bekommen, Kumpel faedelt das ein, im Dunkeln tauschen sie die Rollen, etc…)

Trotzdem bleibt der detailverliebte Nostalgiker vor dem Bildschirm haengen, denn die Kulissen des Films sind liebevoll gestaltet: Vinyl ueberall, alte Studiotechnik und der insgesamt stimmige Soundtrack lassen trotz einiger Laengen nicht unbedingt Langeweile aufkommen. Kennern der englischen Sprache sei die originale Tonspur deutlichst ans Herz gelegt, denn viele Dinge gehen in der zwar bemuehten, aber vielleicht gerade dadurch gekuenstelt wirkenden, deutschen Synchronisation oftmals unter.
Der Film bietet zwar gute Unterhaltung, doch zu einem "Kultfilm" wird er wohl eher nicht avancieren. Frei nach dem Motto: "Gesehen – Gelacht – Geloescht" :)

An dieser Stelle sei noch einmal ein deutsches, wirklich sehenswertes, filmisches Kleinod aus den achtziger Jahren mit aehnlicher Thematik erwaehnt: POGO 1104 !

KategorienMedien

Herzlichen Glueckwunsch!

16. Mai 2010 Kommentare ausgeschaltet

Der Titel des neuen Werkes von Paul Vincent ist in Bezug auf die darin besungenen Inhalte vielseitig interpretierbar.
Auf knapp fuenfzig Minuten Albumlaenge praesentiert er Sarkastisches, Humorvolles, Nachdenkliches, Erdiges und auch Instrumentales fuer die bluesrockfreudigen Gehoergaenge…

Paul Vincent wirkte schon fuer das Lindenberg’sche "Panikorchester", musizierte mit Peter Maffay, Freddie Mercury, Eric Burdon, Sting und weiteren, bekannten Leuten, hat einen Musikverlag, schreibt und pflegt diverse Bandprojekte. Er komponierte Fernseh-Soundtracks und gewann dafuer auch schon den deutschen Fernsehpreis.

Sein Aeusseres laesst eigentlich eine sonore, tiefere Stimme vermuten, doch gleich beim Auftaktstueck des Albums "Herzlichen Glueckwunsch" wurden hier spontane Parallelen zum Tonfall eines Wigald Boning gezogen. "Schlechte Zeiten" ist ein beschwingt-ironischer Arschtritt fuer den Mann. Ueberhaupt zieht sich das Thema Mann gegen Frau bzw. Mann ohne Frau oder auch Mann und Frau generell durch einen Grossteil der CD. Doch gleich mit dem zweiten Lied zeigt Vincent, wo der musikalische Hammer haengt: Ein Auftakt in bester Gary-Moore-Manier weist den Weg in Richtung Blues-Rock. Denn der Mann hat den Blues, sowohl musikalisch als auch textlich bei "Sieben Tage Lang", worin er letztendlich aufgrund des Unvermoegens, sich zu artikulieren, allein zurueckbleibt.

Im Gegensatz dazu ist Song Nr.3 ("Hand in Hand") eher eine Hymne an die Gemeinsamkeit, die sich allerdings auch aufgrund der Tatsache, dass sie gleich mit dem Refrain beginnt, subjektiv empfunden etwas zu frueh verraet und sich auf Dauer trotz wohlplatzierter Streicherelemente doch abnutzt.
Da ist es gut, dass gleich danach ein Instrumentalklassiker folgt, den viele Fernsehserienfreunde noch aus alten Zeiten kennen duerften: Das neu-eingespielte Thema der kultigen Truckerserie "Auf Achse" ("Franz Meersdonk – Guenter Willers – und ihre Maschinen…"). Es stammt ebenfalls aus Paul Vincent’s Feder und diese XXL-Version kommt deutlichst rockiger und laenger, aber auch etwas langsamer daher als das Original. Exzellent gespielt, absolut session-tauglich und mit hohem Retro-Charakter.
Interessant ist, dass in den ersten Folgen der Serie immer Elton John als Titelmelodielieferant angegeben wurde, was erst spaeter in "Paul Vincent Gunia", so sein vollstaendiger Name, korrigiert wurde….

Erst an fuenfter Stelle folgt der Titelsong des Albums. Ebenfalls im Blues-Rock-Gewand, bietet er einen inhaltlich nicht unbedingt abgeschlossenen Text, der Raum fuer Interpretationen offeriert. Der sich anschliessende "Hausmann-Blues" hinterlaesst ihn einmal mehr mit eben diesem, natuerlich wegen ihr. Etwas schneller kommt "Schreck o Schreck" daher. Auch hier erwartet den Erzaehlenden wieder ein Rueckschlag, diesmal finanzieller Art.

"Manta Sally" – Der Name dieses sich anschliessenden Instrumentalstuecks mit dominierender E-Gitarre duerfte wohl vom spaetestens seit Wilson Pickett oder den "Commitments" bekannten "Mustang Sally" abgeleitet sein und eine Art musikalische Verschnaufpause darstellen, denn danach geht’s wieder zur Sache:
"Die Welt ist doch ein Irrenhaus und taeglich bricht der Wahnsinn aus" heisst es unter anderem bei "Nein, ich reg' mich nicht mehr auf", dem neunten Lied auf der CD. Auch hier instrumentiert er den Blues fuer seine Gemuetsverfassung. Kontraer-eingeflochtene Melodiemotive unterstreichen den Groll, den der Autor zu hegen scheint. Das reimt sich nicht immer, aber es dichtet :-)

Wer die Platte nur nebenbei hoert, koennte "Der Teufelspakt" und den zuvor abgelaufenen Song durchaus als Einheit verstehen, zu fliessend ist der Uebergang. Textlich interpretiert der Schreiber dieser Zeilen das Lied als eine Abrechnung mit den illusorischen Versprechungen rund ums Musikbusiness.

Rock’n’Roll, der macht dich reich – unsterblich und den Goettern gleich.
Sei Legende, sei ein Star, Dein Wunsch, der macht das Wunder wahr.
Ich gebe dir, was du begehrst, wenn du auf mein Kommando hoerst"

Noch Fragen?

Was folgt, ist vertonter Wehmut in Nicht-Moll inklusive Mitklatschfaktor:"Die Blumenkinder sind in Rente". Da passt die spiritistisch-akustisch angehauchte Instrumentalballade "Jenseits des Ganges" durchaus gut ins abschliessende Bild, denn diese haetten die im vorangegangenen Song beschriebenen Hippies nach dem Genuss der dort zitierten Pillen, die alles so schoen bunt machten, auch so hoeren koennen…
Es ist ein netter, letztendlich harmonisierender Abschluss des Albums.

Ein ultimativer Meilenstein des Deutschrocks ist "Herzlichen Glueckwunsch" nicht unbedingt, doch es besticht durch grosszuegige Instrumentierung (unter anderem wirkten die Muenchener Symphoniker mit), nachvollziehbare Texte und grundsolider Spielfreude, die vor allem den Freunden des Blues-Rocks entgegenkommen duerfte. Auch Live aufgefuehrt duerfte das bestens funktionieren…

KategorienMusik

UnTreibige Hart-Ware

12. Mai 2010 Kommentare ausgeschaltet

Windows 7 stellt in vielerlei Hinsicht einen Bruch mit vorherigen Windows-Versionen dar. In der 64-Bit-Variante sogar noch extremer. Beim Kauf eines derzeit aktuellen Windows-Rechners mit mehr als vier Gigabyte RAM wird in den allermeisten Faellen schon das 64-Bit-System aufgespielt oder beigeliefert, damit unter anderem der ueppige Speicher auch zur Geltung kommen kann, denn 32-Bit-Versionen von Windows 7 lassen jeglichen vorhandenen Speicher jenseits dieser 4-Gigabyte-Grenze unberuehrt und unbenutzt, da sie diesen nicht verwalten koennen. Das gilt natuerlich auch fuer die Vorgaengersysteme wie beispielsweise Windows XP oder Windows 2000.

Doch auch dann, wenn ein aktueller 64-Bit-Rechner vorhanden und vollstaendig installiert ist, kann es nachtraeglichen Aerger geben. Eventuell vorhandene, aeltere, externe Peripheriegeraete, die beispielsweise ueber den USB-Bus Anschluss finden und die unter einem 32-Bit-Vorgaenger noch einwandfrei funktionierten, verweigern innerhalb der neuen Umgebung ihren Dienst. Das System erkennt sie einfach nicht richtig. An dieser Stelle haette eine Art "Treiber-Kompatibilitaetsmodus" zumindest der Benutzerfreundlichkeit gut getan. Doch Microsoft besteht auf die Verifizierung der Signatur jedes einzelnen Treibers, die von den Herstellern von "Fremdhardware" auch ordentlich bezahlt werden muss. Auf der einen Seite ist das okay und traegt zur Stabilisierung des Systems bei, indem es einen "Wildwuchs" von schlecht programmierten Treibern unterbindet. Andererseits schauen diejenigen in die Roehre, die noch externe Hardware aus XP-Zeiten in Gebrauch haben. Drucker, Scanner, Kameras… alles kann betroffen sein.

Hier funktionieren ein USB-zu-Seriell-Adapter des Typs "CH341" (wird z.B. zur Anbindung des TS-2000-Funkgeraetes gebraucht) und ein Bontempi PM747 Keyboard (von dem lediglich die Klaviatur als Eingabe fuer Musiksoftware gebraucht wird) derzeit noch (!) nicht unter Windows7 / 64Bit, da die betreffenden Herstellerfirmen bisher zwar Treiber fuer Vista und Windows7 zur Verfuegung stellen, aber eben leider nur fuer die 32-Bit-Varianten. Hoffentlich wird an dieser Stelle in absehbarer Zeit nachgebessert bzw. nachgeliefert…

Es erinnert an die Zeit, zu der von 16- auf 32 Bit umgeschwenkt wurde. Damals gab es aehnliche Probleme, die sich mit der Zeit relativierten. "Der fruehe Vogel faengt den Wurm", heisst es so schoen, aber diejenigen, die viele Hardwarekomponenten benutzen, deren Kompatibilitaet zu einem (unter dem Strich im Normalfall schnelleren) 64-Bit-System fraglich ist, sollten diese Geraetschaften entweder in Rente schicken oder noch warten, bis sich die "groesseren" Rechner durchgesetzt haben, denn spaetestens dann kommen die Hersteller nicht um die Bereitstellung der entsprechenden Treiber herum. Und das ist gut so.

Update:
Kurz nach der Freischaltung dieses Artikels kam eine Email der Firma "Bontempi" hier an. Sie bezieht sich auf eine entsprechende Anfrage, die gestern von hier aus abgeschickt wurde. Zitat:

(…) auf unserer Internetseite, stellen wir Ihnen kostenlos den Treiber für
Windows 7 (32 Bit) zur Verfügung.
Den Treiber mit 64 Bit werden wir in den nächsten Wochen zum kostenlosen
Download auf unserer Internetseite zur Verfügung stellen.
Leider müssen wir solange warten, bis uns dieser von Microsoft zur Verfügung
gestellt wird.(…)

Sehr loeblich :-)

Update vom 22.06.2010:
Der Windows 7 / 64-Bit-Treiber ist jetzt auf der Bontempi-Seite vorhanden: Link

KategorienComputerkram