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John Hughes – Time

27. Januar 2008

John Hughes ist ein kanadischer Singer/Songwriter, der unlaengst in Nashville sein neues Album "Time" aufgenommen hat. Schon mit 15 Jahren spielte er, nachdem er sich selbst das Schlagzeugspielen beigebracht hatte, in verschiedenen Bands. In den 80ern, zur Uni-Zeit, lernte er, die Saiten einer Gitarre richtig zu zupfen und werkelte in einer Neil-Young-Tribute-Band namens "Broken Arrow". Im Sommer 2006 schrieb er einen Anti-Bush-Protestsong, den Neil Young hoechstselbst auf die Pole Position seiner Songliste setzte. Spaeter trafen John Hughes (der uebrigens nicht mit dem gleichnamigen Regisseur verwandt ist) und Joe Hardy aufeinander. Letzterer hatte zuvor unter anderem auch schon fuer ZZ Top einiges produziert. Das Ergebnis: Dieses Album "Time".

In musikalischer Hinsicht erwartet den Zuhoerer in den rund 40 Minuten Spielzeit der CD ein erdiges Rockerlebnis. Oftmals erinnert der Stil an Tom Petty (z.B. bei "Ginned up", "Runaway" und "Company Town"), mittendrin meint man auch diverse Einfluesse von John Cougar oder auch den Eagles erahnen zu koennen. Dies geschieht aber nicht so richtig eindeutig, so dass meistens deutlichst Raum fuer weitere Analogien uebrig bleibt, sofern man sie denn sucht.

"Panic Mechanic", der Opener, laesst schon erahnen, was spaeter folgen wird, obwohl das Stueck selbst nicht unbedingt die Idealbesetzung fuer die Auftaktposition darstellt, es gibt weitaus bessere auf diesem Album. Vielleicht war es aber auch gut, dass John sein ganzes musikalisches Pulver nicht gleich am Anfang verschossen hat.

"Set Free" ist zum Beispiel so ein Stueck mit gutem Potential. Es hoert sich irgendwie an, als ob die Red Hot Chilli Peppers zusammen mit Tom Petty eine Mischung aus "Mary Jane`s Last Dance" und "Snow (Hey oh)" spielen wuerden, was allerdings deutlichst-positiv gemeint ist. "Taboo" faengt harmlos an, steigert sich aber ungemein, wobei Hughes die Gratwanderung hinbekommt, es nicht zu kuenstlich wirken zu lassen. "Time", der Titelsong des Albums, kommt subjektiv empfunden etwas unspektakulaerer daher, waehrend der darauffolgende Kracher "Time For The Night" ganz klar in Richtung "ZZ Top" geht. "Soldier On" ist ein komplexes, aber getrageneres Stueck, welches gleichzeitig auch die erste Single des Albums darstellt. "Farewell My Concubine" (bekannt aus der "Podparade") verleiht dem Album einen ruhigeren, melodischen Abschluss.

So manche Textzeile auf diesem Album ist allerdings recht gewagt (z.B. bei "Ginned up" und "Time For The Night"), so dass es verwundert, dass kein entsprechender Aufkleber die CD ziert. Musikalisch ist alles grunderdig, meistens melodisch, verdammt gut produziert und – amerikanisch. Eine CD aus dem Podsafe-Music-Bereich, die sich wirklich lohnt. Und: Der gute Mensch ist nahbar. Das Resultat sieht man im Bild: Das hiesige Exemplar ist handsigniert.

Links: John`s Homepage / John @ PMN / John @ MySpace

KategorienMusik, NormCast