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Einmal noch! – auf die 1

5. März 2014 Kommentare ausgeschaltet

Das muss Wolfgang Petry erstmal jemand nachmachen. Der verschwindet, im Zenith seiner Karriere befindlich, vor sieben Jahren gefuehlt-ploetzlich in der Versenkung und zieht sich komplett zurueck, um nun, ebenso gefuehlt-ploetzlich, mit einem neuen Album die Spitze der Media-Control-Album-Charts zurueckzuerobern… So geschehen mit "Einmal noch!", seiner neuen CD, die neu-produzierte, alte Songs und eine neue Single beinhaltet. Markant ist das Cover, welches von niemand geringerem als Otto Waalkes gezeichnet wurde und "Wolle" Petry so zeigt, wie er seinen Fans wohl noch am besten in Erinnerung sein duerfte…

Mittlerweile ist die Wolle weg, die Freundschaftsbaendchen wurden einem guten Zweck zugefuehrt und Petry lebt voellig zurueckgezogen. Interviews oder gar Konzerte moechte er keine geben, doch hat es ihn gereizt, "einmal noch" ins Studio zu gehen und -zusammen mit seinem Produzenten Helmuth Rüssmann- die bekannten Petry-Ohrwuermer "tanzbar" zu machen, wie es im Booklet heisst. Das Ergebnis klingt einheitlicher, aber tatsaechlich moderner und es kommt im typischen, aktuellen Schlagerrhythmus daher. Doch ist dieser erfreulicherweise nicht so sehr in den Vordergrund gemischt, wie das bei vergleichbaren Produktionen anderer, einschlaegiger Schlagerinterpreten der Fall ist.

Erwaehnenswert ist die Tatsache, dass in dieser Woche alle drei oberen Hitparadenplaetze dem Deutschen Schlagerliedgut vorbehalten sind, wobei mit Udo Juergens, dessen Album "Mitten im Leben" auf Platz Drei rangiert, eher anspruchsvollere Liedermacherkunst voellig zurecht weit oben rangiert. Zwischen Petry und Juergens hat es sich Helene Fischer gemuetlich gemacht.

Ich bin kein ultimativer Schlagerfan, sehe solch eine Konstellation aber viel lieber, als einen ueber "Fotzen" (Zitat!) in uebelster Gossensprache "rappenden" Bushido auf den vorderen Chartplaetzen…

KategorienMusik

Schnellsprechen erwuenscht ?

4. März 2014 Kommentare ausgeschaltet

Ein Kommentar in der hiesigen Tageszeitung zum juengsten "Tatort" aus Wien kritisierte, dass der Fall aus Wien angeblich unverstaendlich war – und das bezog sich nicht auf die Handlung, sondern auf die Sprache. Der Kommentarschreiber forderte sogar hochdeutsche Untertitel fuer einzelne Filmsequenzen.

Doch das hat es ja, zumindest frueher, alles schon gegeben. Man erinnere sich an die legendaere "Originalton Süd"-Einblendung waehrend eines Interviews mit dem ehemaligen Skiprofi Markus Wasmeier.

Das jemand, der nie in Oesterreich gewesen ist und der selbst vielleicht in einer von starkem Lokalakzent gepraegten Region wohnt, Schwierigkeiten mit dem Wiener Dialekt hat, ist sicherlich nachvollziehbar. Doch, wie heisst es so schoen, "man kann es nicht allen recht machen" und ein starker, norddeutscher Akzent wird vielen Zusehern im Sueden der Republik auch Probleme bereiten.

Manchmal ist es aber noch viel schlimmer – naemlich dann, wenn selbst das Hochdeutsche in diversen Film- und Fernsehproduktionen nicht mehr verstaendlich ist. Anscheinend ist es mittlerweile "in" und/oder es zeugt von besonderer Sprachkunst, moeglichst maschinengewehrmaessig-schnell zu "sprechen". Wird das in den Schauspielschulen heutzutage so gelehrt?

Selbst dann, wenn der Fernseher schon lauter gestellt und die etwaige Audio-Option zudem auf "Klare Stimmer" justiert wurde, sind viele, aktuelle Produktionen streckenweise nur schwer zu verstehen. Nuscheln die Akteure gar, wird es noch schwieriger.

Freunde der gepflegten Stereospur beim DVD-Genuss werden schon lange enttaeuscht, denn Dolby Digital 5.1 (oder hoeher) hoert sich auf "normalen" Anlagen und Fernsehern schlichtweg zu leise und dabei zu geraeuschlastig an. Sprache zu leise, Geraeusche und Musik zu laut – ein Teufelskreis.

Wenn das so weitergeht, dann schauen die Menschen in naher Zukunft nur noch tonlos und mit Untertiteln – wenn sie denn ueberhaupt noch zuschauen…

KategorienMedien

Der WDR im RTM

27. Februar 2014 Kommentare ausgeschaltet

Am Dienstag, den 25.2.2014 zierten ploetzlich grosse, mit WDR-Emblem versehene Uebertragungswagen den Parkplatz des Radio- und Telefonmuseums im Verstaerkeramt zu Wiedenbrueck. Grund war eine insgesamt knapp fuenfminuetige Live-Schaltung aus der Ausstellung und dem nebenan befindlichen Amateurfunkbereich des Museums im Rahmen der Fernsehsendung "Lokalzeit OWL Aktuell" aus Bielefeld.

Nette Leute und Leutinnen zogen Kabel, bauten Technik auf und testeten diese recht ausgiebig. Zudem zeigten sie sich sehr am Museum selbst interessiert. Es wurde ein sehr stressfreier Abend, der keine technischen Probleme bereitete…


Hier der Ausschnitt aus der WDR-Sendung:

KategorienAmateurfunk, Lokales, Videos

Facebook-Mail ist gescheitert

25. Februar 2014 Kommentare ausgeschaltet

via Welt.de :

"Facebook schafft sein Ende 2010 eingeführtes E-Mail-System mit personalisierten Adressen wieder ab. "Die meisten Nutzer" des sozialen Online-Netzwerks hätten ihre Mail-Adresse mit der Endung @facebook.com nicht aktiv gebraucht, teilte das US-Unternehmen der Nachrichtenagentur AFP am Montag mit. (…)
Die Einführung von E-Mail-Adressen für Facebook-Nutzer galt als Versuch, dem Konkurrenten Gmail das Wasser abzugraben und dessen Kunden zum Wechsel zu bewegen. (…) Künftig werden E-Mails an @facebook.com-Adressen nun nicht mehr direkt im Nachrichteneingang der Online-Plattform landen, sondern an die normale Erstadresse weitergeleitet. (…)"

Das war damals wirklich ein Ding, wie man so schoen sagt. Facebook erlaubte sich quasi von heute auf morgen ungefragte Eingriffe in die Nutzerprofile, indem es eigenmaechtig saemtliche hinterlegten, externen Email-Adressen durch Facebook-eigene ersetzte.

Was folgte, war eine Rueckumstellung auf die bisherigen Adressen – durch die Nutzer!
Diese wollten die Aenderungen nicht akzeptieren und meuterten.

Nun bekommt Facebook die Quittung, welche auch voellig berechtigt ist. Ziviler Ungehorsam funktioniert auch hier – gut zu wissen!

KategorienComputerkram

WhatsApp, Facebook?

21. Februar 2014 Kommentare ausgeschaltet

19 Milliarden US-Dollar (~ 14 Milliarden Euro) legte Mr. Zuckerberg’s Datenkrake fuer den aufstrebenden Messenger-Dienst auf den Tisch. Soviel Geld fuer eine Softwarebude, in der gerade einmal ca. 45 Leute arbeiten – da wird jetzt wohl selbst die dortige Putzfrau zur Millionaerin…

Die gute Seite: Schoen, dass gute Ideen auch heutzutage noch viel Geld einbringen koennen. Die Kehrseite: Eine weitere Konzentration der Datenflut auf ein Grossunternehmen findet statt – und das fuehrt zu allgemeiner Panik, die das Wort "Threema" ploetzlich zum Grossthema hochstilisiert.

Der schweizer Messengerdienst ist angeblich sicher und nicht so "mitteilsam" wie "WhatsApp", welches ja unter anderem Zugriff auf das Adressbuch des Smartphones einfordert. Der allgemeine Verfolgungwahn nimmt derzeit bizarre Ausmaße an und gipfelt in einer WhatsApp-Deinstallationswelle…

Doch bis vor drei Tagen war die Welt doch noch in Ordnung? WhatsApp galt als guenstige SMS-Alternative und war die mit Abstand erfolgreichste APPlikation der PlayStores dieser Welt. Doch ploetzlich ist alles boese, nur, weil das Gesichtsbuch um ein weltweites Telefonbuch erweitert wird…

Zugegeben, ich haette auch nicht gedacht, dass dem Herrn Zuckerberg meine Telefonnummer, die er bei Facebook schon seit Monaten (gluecklicherweise wegklickbar) einforderte, sooooo viel Geld wert ist, aber letztendlich ist der Kauf von WhatsApp aus seiner Sicht ein tatsaechlich nachvollziehbarer Schritt.

Die hoechstwahrscheinlich allermeisten Leute und Leutinnen, die sich jetzt aufregen und die sich beobachtet fuehlen, schreien jetzt kurz auf und machen dann gemuetlich weiter. Dabei liegt das Problem nicht bei Facebook, WhatsApp & Co. direkt, denn das sind nur Werkzeuge. Es sind die Anwender selbst, die oftmals ein gesundes Sendungsbewusstsein vermissen lassen und sich ploetzlich in ihrer eigentlich niemals dagewesenen, virtuellen Privatsphaere eingeengt fuehlen. Grundsaetzlich ist alles, was man ins Internet hustet, von irgendwem lesbar. Wer das nicht versteht, hat das Internet nicht verstanden. Die naechste Panik ist also vorprogrammiert. Vielleicht kauft Google ja Facebook. Ohauerha…

KategorienComputerkram, Medien