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Archiv für die Kategorie ‘Lokales’

Der (aktuelle) Fall Tönnies

17. Juni 2020 Kommentare ausgeschaltet

Achtung: Dies ist ein wohlgemerkt subjektiver Kommentar!

Nun kommt ans mediale Tagesscheinwerferrampenlicht, was schon seit vielen Jahren bekannt ist. Tönnies hat eine bezweiflungswürdige Personalpolitik und-Strategie, die auf Ausbeutung zur Gewinnoptimierung ausgelegt ist.
Arme Leute aus vor allem osteuropäischen Staaten werden temporär importiert, um hier unter unschönen Bedingungen zusammengepfercht in Hochhäusern in Blankenhagen, abgehalfterten Gastststättenhotels von ehemals gutem Ruf oder in von ebenfalls hier ansässigen Großunternehmen zugebauten Wohnklötzen zu "leben".
Schon seit vielen Jahren kommt es in diesen "Wohnballungsgebieten" immer wieder zu Spannungen und Auseinandersetzungen.
Ihren Weg zur Arbeit und zurück "dürfen" diese Arbeiter in dreckigen, alten Dieselstinkerbussen zurücklegen, die in anderen Städten nicht einmal in die Umweltzonen einfahren dürften.
All das ist offen zur Schau gestellte Schieflage, die sich jetzt rächt. Während Clemens Tönnies die Gütersloher Familien via WDR2 um Verzeihung bittet, winden sich seine Stellvertreter in einer zeitgleich stattfindenden Pressekonferenz im Fragenetz der Journalisten, die immer wieder auf diese Umstände zu sprechen kommen, aber letztendlich nur wenige bis gar keine Antworten erhalten.
Was nun? Reflexartig werden Kitas und Schulen geschlossen und so langsam zum normalen Leben zurückkehrende Familien vor erneute, plötzliche Probleme gestellt. Einen direkten, logischen Zusammenhang zwischen Maßnahme und Ursache sucht man hier vergebens…
NOCH wird es keinen zweiten Lockdown geben, versicherte der Landrat vorhin in besagter, technisch hochwertiger (*räusper*) Pressekonferenz, die ein die 90er-Jahre überlebendes Elsa Microlink 33,6 Modem in einer der Übertragungsleitungen vermuten ließ. NOCH nicht. Hoffentlich bleibt es so. Aber vielleicht wird er irgendwann keine Handhabe mehr haben und ein übervorsichtiger Herr Laschet könnte ihm in die Parade grätschen – und dann hätten wir, die wir nichts für die Machenschaften der Firma Tönnies können, (wieder) den Salat…
UPDATE (23.06.2020): Nun ist es doch passiert… :(
Die aktuellen Infektionsfälle aus dem Tönnies-Umfeld dürften aufgrund der Tests namentlich bekannt sein. Das einzig-logische wäre, diese Leute temporär einzukasernieren, wo sie unter Beobachtung stehen, Hilfe bekommen, versorgt werden und gefahrlos für die Restbevölkerung die nötige Quarantänezeit unter ordentlichen Bedingungen verleben können. Der Kreis Gütersloh hat genug Kapazitäten, die aktuell leer stehen und sich dafür eignen würden.
Mit einer Entschuldigung darf Tönnies nicht davonkommen. Die Firma gehört neu strukturiert – und zwar von Grund auf.

KategorienLokales

Die Thunderbirds war’n da…

29. Mai 2020 Kommentare ausgeschaltet

Im März 2020 verstarb unerwartet Ralf Schuppner, Gründungsmitglied und Gesicht der Rock’n’Roll-Band "Thunderbirds" aus Bielefeld (Link zur NW-Meldung). Nun gab die restliche Band ihre Auflösung bekannt.

Was bleibt, sind Erinnerungen an schöne Nachmittage an der Freilichtbühne im Mohns Park Gütersloh, dem sogenannten "Wohnzimmer" der Band. Erinnerungen an nette Menschen, spannend erwartete "Sultans-of-Swing"-Gitarrensoli, das Erklingen des Songs "Das Gewissen", die Biere mit Band und Besuchern.

Fast 60 Jahre lang gab es die Donnervögel – Respekt und alles Gute den "Hinterbliebenen".

Rockenrohl!


KategorienLokales, Musik

Der Blues-Baer

27. April 2020 Kommentare ausgeschaltet

Michael Van Merwyk, gestandener Blues-Veteran aus hiesigen Gefilden, hat ein neues Werk vorgelegt. "The Bear" heisst es und es bietet abwechslungsreiche Blueskost, die auch mal über den Genretellerrand zwinkert…

Titelgeber ist das schon länger bekannte Blues-Stück "The Bear", welches auf dieser CD in gleich zwei Versionen vorhanden ist. Einmal in seeeehr traditionell-bluesiger, quasi "nackter" Form, so wie er es bei seinen Live-Auftritten bisher präsentierte und nochmal in einer wuchtigeren Fassung am Ende des Albums.

"This CD is not produced! The music is just performed by (…)" heißt es im Beitext – und gerade das macht die überragende Klangqualität dieses Werkes besonders. Es klingt, als ob Michael und seine Mitstreiter direkt vor und neben einem sitzen – das ist für eine Nicht-Vinyl-Wiedergabe erstaunlich und zeigt, dass auch eine CD ein wohliges Gefühl vermitteln kann, wenn gute Leute sie abmischen. Kudos to Henning Strandt!

Persönliche Texte, eingewebt in stimmige Klangteppiche gibt es hier zu genießen und wer die Vorgängerwerke des MVM kennt und schätzt, wird hier mit Sicherheit nicht enttäuscht werden.

Links: CD "THE BEAR" bei Timezone Records und JPC.de

KategorienLokales, Musik

#christmaslikeroger mit Robbie

8. Dezember 2019 Kommentare ausgeschaltet

Weihnachtsplatten begleiten viele Familien über Jahrzehnte. Das "Christmas Album" von BoneyM ist hier so ein Beispiel. Desweiteren die "Rock Christmas"-Compilation, Weihnachts-LPs von Elvis Presley und Harry Belafonte und sogar die Flippers geben sich die Ehre (nicht lachen, die Platte ist kitschig-schön :)). Traditionellere Choraufnahmen haben mittlerweile allerdings ausgedient. Neue Weihnachtsaufnahmen bringen frischen Wind in die Weihnachtsplaylist und in diesem Jahr sind es vornehmlich zwei Werke, die hier überzeugen konnten.


Die hiesigen Lokal-Jazz-Helden "The Sazerac Swingers" haben eine auf 250 Exemplare limitierte Weihnachts-CD in klassischer Albumlänge vorgelegt. Die Songs stammen, von zwei speziell arrangierten Traditionals einmal abgesehen, durchweg aus der Feder von Frontman Max Östersötebier. Knackige Texte paaren sich mit swingender-klingender Fröhlichkeit und manchmal geheimnisvoll anmutenden Klangteppichen. Da singt er darüber, dass er seine Großmutter wiederhaben möchte, damit Weihnachten wieder so wie früher wird. "Smoke that Turkey" wird von einem im Booklet befindlichen Putenrezept begleitend illustriert und eindeutig-zweideutige Augenzwinkereien wie "Nutcracker is a Girl" sorgen für zusätzlichen Spaß. Das Ganze klingt schön breit und ausgewogen, die Musiker sind gut gelaunt und generell hinterläßt die knappe Dreiviertelstunde den Drang, die "Play"-Taste noch einmal zu drücken, denn die Zeit vergeht wie im Flug. Langeweile? Fehlanzeige!

Auch Robbie Williams besinnt sich auf seine Traditionstugenden und teilt sein Weihnachtswerk "The Christmas Present" in zwei Teile. Der erste Teil liefert in bester "Swing-when-you’re-winning"-Manier schöne Versionen vom "Winter Wonderland" oder auch "Let it snow! Let it snow! Let it snow!". Es klingt wie eine imaginäre Bonus-CD zu seinem legendären Swing-Album von 2001. Das in den Kritiken oft verspottete Duett mit Helene Fischer ist dabei nicht wirklich störend, aber eines stimmt: "Lasziv und dreckig kann sie nicht" (Zitat C.J.) und somit klingt "Santa Baby" ziemlich brav. Zu brav.
Der zweite Teil liefert grötenteils neue Songs – und klingt wie das Robbie-Williams-Album, welches damals anstelle von "Rudebox" hätte kommen müssen. Nach all den Jahren, die aufgrund der einseitigen Radioplaylisten mit "Angels" und "Feel" überbrückt wurden, sind diese neuen Weihnachtssongs überraschend erfrischend und angenehm. Robbie singt im Duett mit Jamie Cullum, Rod Stewart oder Bryan Adams und die Songs wirken weder kitschig noch altbacken, obwohl sie den Gernhörern von "Escapology" und diversen Vorgängeralben akustisch entgegenkommen.

Fazit: Beide Alben sind absolut empfehlenswert! Im direkten Vergleich schneiden die Sazerac Swingers aber noch besser ab, denn hier ist wirklich alles komplett anders und neu. Naja, zumindest fast :) (=> Man achte mal auf "Lasst uns froh und munter sein")

KategorienLokales, Musik

Amateurfunkkurs

16. November 2019 Kommentare ausgeschaltet

KategorienAmateurfunk, Lokales