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Archiv für die Kategorie ‘Lokales’

Autokorsos und Englaender

28. Juni 2010 Kommentare ausgeschaltet

…muesste es nicht eigentlich "Autokorsi" heissen? :-)

Fussball WM 2010, Achtelfinale: Deutschland gewinnt im ewigen Fussballklassiker gegen England diesmal mit 4:1. Ein nicht-gegebenes (aber tatsaechlich eindeutiges) Tor fuer die Englaender haette in der ersten Spielhaelfte den Ausgleich zum 2:2 markieren und dem Spiel vielleicht eine Wende zugunsten der Englaender geben koennen. Doch viele bezeichnen das, was letztendlich passiert ist, als "ausgleichende Gerechtigkeit" fuer das Wembley-Tor von 1966. Letztendlich spricht das hohe und tatsaechlich auch verdiente Endergebnis eine eindeutige Sprache. Das sollte natuerlich wieder Folgen haben. Wenige Minuten nach dem Abpfiff fuellten sich die Strassen in Guetersloh mit hupenden Autos, der so produzierte Laermpegel konnte es wohl locker mit den Vuvuzela-Troeten in den suedafrikanischen Stadien aufnehmen. Die Polizei zeigte Praesenz, griff aber nur da ein, wo es wirklich noetig war. Manche Leute lehnten sich sprichwoertlich und in doppelter Hinsicht zu weit aus dem Fenster. Manch andere nutzten die Gelegenheit, sich und ihr Auto auf "prollige" Art und Weise in Szene zu setzen. Sowas muss nicht sein, doch unter dem Strich blieb alles friedlich…

Allerdings scheinen viele "Squaddies", wie die jungen, englischen Soldaten, die hier stationiert sind, gerne mal genannt werden, ihre Grenzen manchmal zu ueberschaetzen oder schlicht und ergreifend nicht zu kennen. Sie saufen sprichwoertlich bis der Arzt kommt und sind bis dahin vor allen Dingen eines: laut! Auf dem Stadthallenvorplatz waren an diesem Tag einige Vertreter zu beobachten, die saufend und groehlend (und natuerlich mit nackten Oberkoerpern) den dortigen Brunnen bevoelkerten und der ein- oder anderen Dame ein mehr oder weniger unfreiwilliges Bad verschafften. Dabei war es interessant zu beobachten, dass das alles sehr ploetzlich -quasi auf Knopfdruck- passierte, denn zunaechst waren diese Leute absolut ruhig und "normal". Gevatter Alkohol vereinnahmte sie dann aber letztendlich alle. Auch in Paderborn soll es zu aehnlich-unschoenen Szenen am dortigen Stadtbrunnen gekommen sein (NW-Artikel hier). Das sind die Schattenseiten der Fussball-Euphorie.

Wenn Angehoerige der britischen Armee beispielsweise von ihren Vorgesetzten sich so daneben benehmend in der Oeffentlichkeit gesehen werden, wartet auf sie normalerweise eine saftige Disziplinarstrafe. Doch die "MP" (Military Police), die ebenfalls in der Innenstadt anwesend war, schien an diesem Tag etwas ueberfordert gewesen zu sein. Nun ja, gluecklicherweise spielen Deutschland und England nicht oft gegeneinander. Was bleibt, ist die Erinnerung an ein faires Fussballspiel an einem schoenen Sommertag…

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Die heisse Flohmarkt-Schlacht

7. Juni 2010 Kommentare ausgeschaltet

Der Wecker klingelt an einem Sonntagmorgen um fuenf Uhr. Nein, das macht keinen Spass. Es ist schon taghell. Eine Stunde spaeter bewegt sich ein vollgepackter VW-Bulli von Guetersloh ins benachbarte Rietberg zum dortigen "Elli-Center". Flohmaerkte auf Supermarktplaetzen sind normalerweise eine Welt fuer sich, aber dieser stach in der Vergangenheit insofern positiv hervor, als dass auch viele Privatverkaeufer dort vorzufinden waren und ein Woerterbuch nicht unbedingt vonnoeten war…

Um kurz nach 6 stehen sie bereits in langen Autoreihen am Anfang des grosszuegigen Gelaendes und warten auf die Genehmigung der zahlreichen Ordner zur Einfahrt auf die letztendlichen Standplaetze. Eine gehoerige Portion Logistik ist hier gefragt, keiner darf einfach so losfahren, jeder wird genau auf seinen Platz eingewiesen. "Ein Bulli, ein PKW und ein Anhaenger? Nein, das ist zuviel, das geht nicht." Schon sehen wir unsere Hoffnung auf einen nachbarlichen Kombistand schwinden. Die Funkamateure des OV-N47 waren mit einem vollgepackten Haenger angetreten, der neben meinem Leihbulli platziert werden sollte. Oder umgekehrt. Doch der Ordner kapiert zunaechst nicht, dass der PKW nach Abkopplung des Haengers wieder weggefahren werden sollte…

Letztendlich klappt aber alles und wir bekommen unseren "Wunsch-Standplatz". In den ersten beiden Stunden ist das weitere Ausladen und Aufbauen nicht erlaubt, damit die Anwohner ihre wohlverdiente Ruhe noch etwas laenger geniessen koennen. Doch die ersten "Profis" fangen mehr oder weniger sofort an, da sie eigentlich nicht viel vorbereiten muessen. Unscheinbare Autoanhaenger mutieren durch wenige Handgriffe zu fertigen Verkaufsstaenden. Die ersten "Sehleute" (das Gegenteil von "Kaufleute") begeben sich auf die Pirsch und schauen in die geparkten Autos auf der Suche nach ersten Schnaeppchen. Insider behaupten, dass die lukrativsten und wichtigsten Geschaefte bereits vor der eigentlichen Eroeffnung eines Flohmarkts getaetigt werden und tatsaechlich kaufen einige Haendler anderen Wartenden etwas ab, putzen es an ihrem eigenen Stand (oder am nahegelegenden Fluesschen) sauber und stellen es unter Aufpreis an ihren eigenen Stand zum Wiederverkauf. Unglaublich…

Ab ungefaehr 9 Uhr ist dann alles fertig aufgebaut und die ersten Fruehaufsteher flanieren durch die vollgepackten Verkaufsgassen. "Was kost?" fragt mich ein vermutlich tuerkischer Mitbuerger. "Zwei Euro". Er kauft. "Und was kost diese?" – "Auch zwei Euro". Er kauft wieder. Danach sieht er ein originalverpacktes Mikrofon. "Was kost Mikrofon?" "Drei Euro Fuenfzig" – "Kann ich zuruecktauschen gegen diese?" Und er zeigt auf einen der kurz zuvor gekauften Zwei-Euro-Artikel. Mann kann’s ja mal versuchen….

Die Baeume hinter uns spenden viel Schatten. "Haste gut gemacht, Hubert", toent es vom funkigen Nachbarstand, an dem Norbert irgendwelche Elektro-Ueberbleibsel vom Antennensteuergeraet bis zum Ghettoblaster, aber auch schoene Bierkruege, Videocassetten und Romanheftchen an die Leute verkungelt, wobei selten die "magischen ein Euro" fuer ein Teil ueberschritten werden. Die Masse macht’s. Ein Junge schaut mit glaenzenden Augen auf ein wirklich schoenes, grosses Ferrari-Modellauto in Bestzustand. "Na? Der ist schoen, oder?" fragt Nobbi. Die Mutter des Jungen bemerkt dessen Faszination. "Fangen wir mal bei zehn Euro an". Letztendlich bekommt der Junge fuer sieben Euro fuenfzig den wahrscheinlich ersten Ferrari seines Lebens. "Taschengeld ist jetzt aber erstmal gestrichen", hoeren wir die Mutter noch sagen…

Manche Leute verweilen gefuehlte Stunden vor dem eigenen Stand, um einen Ein-Euro-Gegenstand von allen Seiten zu betrachten, wobei sie offensichtlich mit sich selbst hadern – um das Teil letztendlich wieder wegzulegen. Das sind die Momente, die einen Verkaeufer ratlos stimmen.
"Was kost?" Hoere ich wieder von der rechten Seite. Ein wiederum auslaendischer Mitbuerger schaut mich fragend an. "Zehn Euro muss es noch bringen." – "Geben zwei". Das Geschaeft kommt nicht zustande. Warum wohl? :)

Die Sonne steht mittlerweile im Zenith. Es wird der bisher heisseste Tag des Jahres. Natuerlich. Ausgerechnet heute. Heisses Wetter bedeutet weniger Besucher. Und tatsaechlich war der Flohmarkt, den unsereins schon oft als normaler "Kunde" besucht hat, trotz der vielen Verkaufsstaende am heutigen Tag frueher oftmals sehr viel voller. Die Laufkundschaft verteilt sich daher recht uebersichtlich auf dem grossen Platz.

An unserem Verkaufsstand werden so manche Waren umgeschichtet, damit sie nicht durchgehend der heissen Sonne ausgesetzt sind. Thermoskannen mit Kaffee machen die Runde, einer rennt los und holt die obligatorische "Manta-Platte" vom nahegelegenen Bratwurststand. Man sitzt in oder vor den Autos um zumindest ein wenig Schatten zu haben…

Obwohl der Flohmarkt bis 17 Uhr angesetzt ist, bauen die ersten Haendler ihre Sachen schon ab ca. 14:30 Uhr wieder ab. "Da kommt jetzt eh nicht mehr viel" heisst es. Tatsaechlich herrscht eine gewisse Ruhe auf dem Platz. Ein Haendler entsorgt sein nicht verkauftes Porzellan indem er es zertruemmert. Auch eine Art, Platz zu schaffen…

Nach Stunden in sengender Hitze, einem ordentlichen Sonnenbrand im oberen Halsbereich und im Gesicht (trotz Kappe!), geht es dann an diesem Sonntagnachmittag wieder gen Heimat.
Auto ausraeumen, Dusche, ein kaltes Getraenk, ein Filmchen auf dem Sofa, Bett. Das war’s.
Licht aus 21:30 Uhr. Das hat’s hier ewig nicht gegeben :-)

Trotz der diesmal etwas wiederen Umstaende ist der finanzielle Erloes durchaus akzeptabel. Von der Sache her. Aber wenn man kalkulatorisch vorgeht und saemtlichen Arbeits- und Transportaufwand sowie die letztendlich fuer diese Aktion aufgewendeten Stunden aufrechnet, kann nur ein Fazit gezogen werden: Es hat zwar unterm Strich doch Spass gemacht, aber gelohnt hat es sich nicht unbedingt.

Vor etlichen Jahren haben wir das schonmal und damals auch zum ersten Mal gemacht. Bei fast doppeltem Umsatz. Die Zeiten aendern sich. Wahrscheinlich wird es wieder einige Jahre bis zum naechsten Mal dauern. Eine Wiederholung in dieser aufwendigen Form schliesse ich zunaechst erstmal aus. Eine Teilnahme an einem "normalen" Event bei weitaus weniger Zeit- und Materialaufwand hingegen nicht. Dafuer kaeme aber nur ein reiner Privatflohmarkt wie z.B. der an der "Weberei" in Frage…

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Promotion: Grillen am Irish Pub

28. Mai 2010 Kommentare ausgeschaltet

Die Friedrichstrasse an der Stadthalle Guetersloh ist schon lange als "Kneipenmeile" bekannt. Das "Blaue Haus", aus dem spaeter die "Rote Liebe" und die aktuelle "TuBar" wurde, das Restaurant "Gutenberg", der "Puk up’n Balken" und natuerlich die ehemalige "Tuborg Krone", die spaeter zur Cocktailbar "Latino" mutierte, sind bierselige Zeugen der Vergangenheit. Der "Puk" und das "Latino" wurden letztendlich durch das Ehepaar Patrick und Kathrin Dudding zu einem neuen Treffpunkt vereint, der sich bis heute grosser Beliebtheit erfreut: "Patrick’s Irish Pub".

Dieser existiert nun schon seit einigen Jahren an der Friedrichstrasse 11 und bietet an jedem Samstag Live-Musik bei freiem Eintritt. Interessante Kuenstler wie Mark Bennett, Kristin Shey, Joe Ginnane oder "Chicago" Mike Beck gaben und geben sich dort die Klinke in die Hand. Auch Lokalmatadoren wie Roger Clarke-Johnson und Jerry Hovell haben dort schon frueh die Nacht musikalisch zum Tag gemacht…

Jerry ist dem Pub mittlerweile auch auf anderer Ebene treu geblieben, denn zum ersten Mai 2009 pachtete er zusammen mit seinem Sohn Roger Hovell die Kueche des Irish Pub und serviert seitdem in Eigenregie viele verschiedene Gerichte (siehe hier). Neben der Standardkarte, die u.a. Toasties, Pizzen, Schnitzel, Burger und Fingerfood beinhaltet, gibt es in regelmaessigen Abstaenden auch Spezialgerichte auf einer Tageskarte, wobei die Palette vom traditionellen Irish Stew bis zum Rumpsteak reicht.

Jetzt legen die Macher von "Hovell’s Kitchen" sprichwoertlich noch einen drauf: Von nun an wird in den Sommermonaten vermehrt draussen vor dem Pub gegrillt. An Freitagabenden findet beispielsweise auf dem nebenan gelegenen Dreiecksplatz die Veranstaltungsreihe "Freitag 18" statt, die die Leute zur besten Abendessenszeit in die Stadt zu locken versucht. Eine gute Gelegenheit, danach mal am Pub vorbei zu schauen. Auch waehrend der kommenden Fussball-WM duerfte der extra neu angeschaffte Grossgrill oefters mal zum Einsatz kommen. Guten Appetit!

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Das Parkbad in Guetersloh

6. Mai 2010 Kommentare ausgeschaltet

Die Erinnerung an den normalen Badebetrieb im Parkbad zu Guetersloh ist mittlerweile dunkel, aber noch da. Es ist ungefaehr 90 Jahre alt und darf daher getrost als "Relikt aus alter Zeit" bezeichnet werden. Offiziell ist das Traditions-Freibad seit 1991 nicht mehr im eigentlichen Sinne in Betrieb, doch wurde das Becken auf wenige Zentimeter Wassertiefe "angehoben" und ist zumindest als Wassertretbecken noch zu gebrauchen. Das alte, angrenzende Gebaeude ist saniert und noch immer vorhanden. Es gibt eine Gastronomie und am vergangenen, ersten Mai war das denkmalgeschuetzte Parkbad wieder Schauplatz eines netten Tages bei bestem Wetter. Wir haben uns am ersten Mai umrahmt von den auf dem Wasser fahrenden Modellschiffen des Modellbauvereins "Nautilus" sowie bei einem frisch gezapften Bier und Bratwuerstchen dort sehr wohl gefuehlt. An dieser Stelle soll mit diesen Zeilen nur mal eine Empfehlung ausgesprochen werden, diese altehrwuerdige Einrichtung zu besuchen, denn es ist schoen, dass trotz der notwendigen Veraenderungen am und im Parkbad die eigentliche Substanz noch so klar erkennbar ist… Mehr zum Thema auf der Parkbad – Webseite

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VerKORKstes Desktopmotiv

20. April 2010 Kommentare ausgeschaltet

Dieses Bild entstand zufaellig im Weinlokal "Vinus" in Guetersloh am 18.04.2010.
Ein Mausklick in das Motiv startet den Download einer groesseren Version.

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