Frueher hing man mit gespreizten Fingern vor dem Radiorecorder und hoffte, dass Mal Sondock nicht in die aufzunehmenden Lieder hineinmoderierte. Musik wurde erlebt, gelebt, konserviert, wiederholt, vorgefuehrt – und sie blieb im Gedaechtnis.
Heutzutage bewirkt die Medienflut, dass dieses Gefuehl oftmals auf der Strecke bleibt. Zuviele Reize lassen Kleinigkeiten noch unbedeutender werden. Ein neuer Song ueberlebt 12 Wochen in der Heavy-Rotation der Radiosender und ist danach schnell wieder vergessen…
Kuerzlich habe ich in einem Anflug von Nostalgie (und aufgrund der Tatsache, dass ploetzlich ein Tapedeck zur Verfuegung stand) mal wieder ein "Mixed Tape" gemacht, auf dem die -subjektiv empfunden- besten Songs der letzten beiden Jahre verewigt werden sollten. Frueher waere mir sowas leicht gefallen, aber heutzutage fragt man sich: "War der Song ueberhaupt 2013 aktuell oder doch schon 2012?" und oftmals kommt der Schrecken, wenn ein nach wie vor vertrautes Lied ploetzlich schon vier Jahre oder noch aelter ist…
Bis zum Jahr 2000 habe ich immer zum Monatsende eine "Monats-CD" mit den aktuellsten Songs erstellt, die dann erstmal ein paar Tage lang im Auto lief. Musik wurde im zeitlichen Kontext erlebt und diese laesst sich auch heute noch zeitlich zuordnen. Danach verschwimmen die zeitlichen Grenzen zunehmends, was schade ist…
Also: Macht wieder mehr MixedTapes! Zur Not tut’s auch ein "Monats-USB-Stick" :-)
Glenn Miller war ein bedeutender und wirklich hervorragender Musiker, der es geschafft hat, einen "eigenen" Sound zu kreieren, der wiederum und letztendlich durch einen kleinen Unfall zustande kam, wie im nach wie vor sehenswerten Film "Die Glenn Miller Story" sehr schoen zu sehen ist…
Damals noch auf 78er-Schellackplatten gepresste Hits wie "In The Mood", "Moonlight Serenade" oder "Little Brown Jug" pflasterten seinen Weg, den er sich neben anderen Groessen wie Louis Armstrong oder Benny Goodman bahnen musste. Musikalische Mitstreiter, die letztendlich seine Freunde wurden.
Beim Durchsehen des Plattenarchivs fielen mir unlaengst zwei Alben auf, die den Glenn-Miller-Sound gekonnt variieren und auf andere Genres uebertragen. Diese beiden LPs zeigen auf ihre jeweilige Art und Weise, wie genial Miller auch nach seiner Zeit noch haette klingen koennen.
Frank Davenport und sein Orchester spielen "Greensleeves", die "Battle Hymn of the Republic" oder auch Tschaikowsky’s Klavierkonzert im Glenn-Miller-Stil so authentisch, dass man meinen koennte, er (also Glenn Miller) und sein Orchester haetten es hoechstselbst so aufgenommen. Diese 1964 erschienene LP, eine englische Pressung, ist bei "Allegro Records" erschienen und traegt die Nummer "ALL 738". Sie ist von diesen beiden die deutlichst hoerherwertigere Platte. Link zur LP.
Die "Hiltonaires" waren fuer damalige (Anfang der 70er Jahre) Verhaeltnisse sehr mutig und uebertrugen Glenn-Miller’s Klangbild auf diverse Beatles-Nummern. So verschmelzen die "Moonlight Serenade" und "Something" zu einem fast schon neuen Stueck und ergaenzen sich praechtig. Auch "I want to hold your hand" oder "Michelle" klingend verblueffend-echt nach – Glenn Miller! Lediglich der Chor (die Tony Mansell Singers) erinnert manchmal leider etwas stoerend an die 70er-Jahre, doch ist er nicht bei allen Songs vertreten. Diese LP ist bei "Sonic" erschienen und traegt die Nummer "9011". Link zur LP
Diese Platten tauchen vereinzelt mal auf Flohmaerkten auf. Neu sind sie wohl nur schwer bis gar nicht mehr zu bekommen. Bei eBay gibt es sie aktuell fuer ca. 12-30 Euro.
Heute habe ich mir das "Mehmet-Scholl-Auto" fuer eine ausgiebige Probefahrt ausgeliehen. Das ausgesprochen gute Preis-Leistungs-Verhaeltnis machte neugierig, doch Theorie und Werbung sind nur ein Teil der Meinungsbildung – man muss das Ding einfach mal unterm Hinterm haben, rustikal ausgedrueckt…
Rustikal geht es auch zur Sache, denn die ersten beiden Gaenge der gefahrenen Dieselvariante des Dacia Duster sind doch arg kurz uebersetzt, was zunaechst sehr gewoehnungsbeduerftig ist, sich im Stadtverkehr aber nicht unbedingt negativ auswirkt. Ab dem dritten Gang macht der Renault-Motor Spass und zeigt eine erfreuliche Durchzugsstaerke. Der sechste Gang laesst sich ab ca. 85 km/h bequem nutzen, spielt seine Vorzuege aber erst jenseits der 120 km/h aus. Die heutige Autobahn-Testfahrt endete bei 170 km/h, mehr liess der Verkehr nicht zu. Das Auto duerfte aber allerhoechstens 190 km/h schaffen…
Man sitzt erhoeht und bequem bei hervorragender Rundumsicht. Die gefahrene Variante war in punkto Ausstattung etwas spaerlich, doch letztendlich war und ist alles vorhanden, was man so braucht. In den "Prestige"-Varianten offeriert der Duster sogar einen absolut bezahlbaren Luxus, der anderen Marken nicht nachsteht…
Dieses Modell hat Allradantrieb und ist sehr gutmuetig, was Erschuetterungen durch Schlagloecher und dergleichen angeht. Die Lenkung ist straff und reagiert prompt.
Der Scholl-Werbespot verspricht nicht zuviel, denn das Auto ist tatsaechlich sehr geraeumig und hat zudem einen ausreichend grossen Stauraum. Es wirkt zwar (natuerlich!) nicht so hochwertig verarbeitet, wie z.B. ein BMW oder Mercedes Van, aber dennoch geht die Wertigkeit absolut in Ordnung, lediglich die seitlichen Plastikverzierungen wirken etwas billig…
Dennoch: Ein solides Auto zum attraktiven Preis!
Ein Gruppenbild der originalen Crew des Raumschiffes Enterprise, hier im Flur haengend, stimmt mittlerweile auch mal traurig, denn viele der darauf zu sehenden Menschen und Charaktere sind nicht mehr da…
Heute ist "Blue-Shirt-Day", denn Leonard Nimoy alias Mr. Spock ist im Alter von 83 Jahren leider einer schweren Krankheit erlegen.
Die Serie hat mich geprägt und begleitet – und Mr. Spock war ein grosser Teil davon!
Vor wenigen Tagen twitterte er noch folgendes:

…als ob er’s gewusst haette…
Thank you, Mr. Nimoy, for all these uncountable hours of joy and excitement "in space". May you live long and prosper up there!
Rest in peace – Mr. Spock! You have been and always shall be – a friend!
LLAP
Die "Scorpions" – eine Band – eine Erfolgsgeschichte. Schon frueh erspielten sich Klaus Meine und seine Mannen internationalen Ruhm, Hits wie "Rock you like a hurricane" und "Holiday" gingen um die Welt. Sie konnten also immer schon beides, Hardrock und Balladen. Letztere stiegen ihnen aber anscheinend mit dem Erfolg von "Wind Of Change" zu sehr zu Kopf, denn bis dato schaltete man bei den seichten Nachfolge-Balladen wie "White Dove", von denen sie anschliessend doch ein paar zuviel praesentierten, gerne mal gelangweilt weg und legte mit Wonne alte Werke (wie z.B. das "Worldwide Live"-Album) auf…
Gefuehlte tausendmal wurde bereits vom Ende der Band gesprochen, doch die "Scorpions" touren umher, gehen ins Studio und Frontman Meine beweist eine ausgepraegte Praesenz im Fernsehen. Nun kommt das neue Album "Return To Forever" ploetzlich so daher, wie man es von den Scorpions gerne schon viel frueher erwartet haette. Kernige, rockige Songs, die mal nach 70er und mal nach 80er (aber denooch nicht unmodern) klingen, kreisen gerade mal zweieinhalb Balladen ein, die zudem auch noch gut anhoerbar sind. Okay, textlich ist das alles keine Offenbarung, aber musikalisch kommt es wuchtig und schnoerkellos daher.
Sie koennen es ja doch noch – so duerfen sie gerne weitermachen.
Aber, bitte: Niemals mehr einen Song mit gepfiffenem Intro! :-)