Conserve The Sound!

26. März 2014 Kommentare ausgeschaltet

Fuer mich ist das jetzt schon eine Webseite des Jahres: Conserve The Sound!

Hier werden ausgestorbene oder aussterbende Geraeusche konserviert.

""Conserve the sound” ist ein Online-Archiv für verschwindende Geräusche.
Die Geräusche eines Wählscheibentelefons, eines Walkmans, einer analogen Schreibmaschine, eines Münztelefons, eines 56k-Modems, eines Atomkraftwerks oder sogar einer Handytastatur sind teilweise schon verschwunden oder verschwinden gerade aus dem täglichen Leben. Begleitend kommen Menschen
in Text- und Videointerviews zu Wort und vertiefen den Blick in die Welt der verschwindenden Geräusche." Quelle: CTS-Projektseite

Besonders erwaehnenswert ist die Tatsache, dass nicht nur (damals) alltaegliche Geraeusche den Weg in das Soundarchiv gefunden haben, sondern auch exotische Klaenge, wie z.B. das Ausloesen des VIEW MASTER oder der Bandsalat einer Cassette. Zudem sind die Gegenstaende sehr schoen fotografiert, die Seite ist erfreulich-dezent gestaltet und intuitiv nutzbar. Ein "Must-Click" :-)

KategorienMedien

Kurzwelle auf dem Handy

18. März 2014 Kommentare ausgeschaltet

Einem gewissen Alex Lee Shing Cheung ist es zu verdanken, dass es eine kostenlose Android-App gibt, die es ermoeglicht, Kurzwellensignale (und mehr) auf dem Smartphone mitzuhoeren. glSDR verbindet sich mit diversen, anwaehlbaren Amateurfunkservern in aller Welt, erlaubt den Zugriff auf diese und die darueber verwalteten Funkanlagen. Leider kann immer nur ein User pro Server diesen auch steuern, naemlich der jeweils erste. Wandert dieser wieder ab, kommt der naechste zum Zuge und wird sozusagen "Meister des Frequenzspektrums". Die Frequenz kann direkt eingegeben oder auch per Pfeiltasten manuell gesucht werden. Bandbreite, Modulationsart, AGC etc. koennen variiert werden. Die gehoerten Signale waren hier bei einem Test groesstenteils klar und sauber, zum Testzeitpunkt konnten alle AFU-Baender zwischen 160m und 6m angewaehlt werden. Insbesondere die Signale der bekannten, innerdeutschen Runde auf 3690 khz konnten ueber einen deutschen Server sehr klar und ausgewogen mitverfolgt werden… Eine tolle und interessante Sache!

KategorienAmateurfunk

Film On – App

11. März 2014 Kommentare ausgeschaltet

Kuerzlich wechselten die auch hierzulande sehr beliebten, britischen Fernsehsender BBC, ITV & Co. ihre Transponderposition innerhalb der Astra-Satellitenflotte. Dies hatte vor allen Dingen fuer Zuseher in Sued- und Ostdeutschland die Folge, dass sie von heute auf morgen sprichwoertlich "schwarz" sahen. Der neue Satellit strahlt direkter auf die britische Insel und somit haben sich auch die Auslaeufer, die zuvor noch die mitteleuropaeischen Randgebiete versorgten, verlagert. Hier in Ostwestfalen verlief die Umstellung allerdings nahezu unbemerkt, zumindest fuer die stolzen Besitzer von 80cm-Satellitenschuesseln, die die britischen Signale hier anscheinend nach wie vor problemlos einfangen.

Diejenigen, die BBC & Co. nun vermissen, koennen sich jetzt via Internet und Smartphones behelfen. Die unlaengst via TectimeTV vorgestellte APP "Film On" bietet in ihrem vielseitigen, aber leider auch sehr lueckenhaften Programmpaket unter anderem diverse, britische Programme an. BBC 1 & 2, ITV, Channel 4 und andere sind dabei, zudem ABC aus Australien, ZDF Neo aus Deutschland, ARTE und weitere Sender aus verschiedensten Laendern Europas. Hinzu kommen exotische Programme wie "Bikini Beach TV" oder auch YouTube-Kanaele. Die Bildqualitaet ist groesstenteils wirklich in Ordnung.

Die App ist kostenlos und daher leider mit Werbung versehen. Das normale Banner oberhalb der Programmlisten stoert nicht weiter, allerdings wird vor jedem Umschaltvorgang ein ca. 15-30sekuendiger Werbespot eingeblendet. Leider auch fast immer derselbe. Das Umschalten dauert lange, teilweise auch zu lange. Allerdings bietet die App auch die Moeglichkeit, das empfangene Programm beispielsweise direkt auf den heimischen Fernseher weiterzuleiten, sollte dieser im heimischen Netzwerk auffindbar sein.

Im Gegensatz zu anderen Apps wie z.B. "Schoener Fernsehen" war die Bildwiedergabe beim Test auf dem Samsung Galaxy Ace 2 nahezu ruckelfrei.

KategorienComputerkram

Einmal noch! – auf die 1

5. März 2014 Kommentare ausgeschaltet

Das muss Wolfgang Petry erstmal jemand nachmachen. Der verschwindet, im Zenith seiner Karriere befindlich, vor sieben Jahren gefuehlt-ploetzlich in der Versenkung und zieht sich komplett zurueck, um nun, ebenso gefuehlt-ploetzlich, mit einem neuen Album die Spitze der Media-Control-Album-Charts zurueckzuerobern… So geschehen mit "Einmal noch!", seiner neuen CD, die neu-produzierte, alte Songs und eine neue Single beinhaltet. Markant ist das Cover, welches von niemand geringerem als Otto Waalkes gezeichnet wurde und "Wolle" Petry so zeigt, wie er seinen Fans wohl noch am besten in Erinnerung sein duerfte…

Mittlerweile ist die Wolle weg, die Freundschaftsbaendchen wurden einem guten Zweck zugefuehrt und Petry lebt voellig zurueckgezogen. Interviews oder gar Konzerte moechte er keine geben, doch hat es ihn gereizt, "einmal noch" ins Studio zu gehen und -zusammen mit seinem Produzenten Helmuth Rüssmann- die bekannten Petry-Ohrwuermer "tanzbar" zu machen, wie es im Booklet heisst. Das Ergebnis klingt einheitlicher, aber tatsaechlich moderner und es kommt im typischen, aktuellen Schlagerrhythmus daher. Doch ist dieser erfreulicherweise nicht so sehr in den Vordergrund gemischt, wie das bei vergleichbaren Produktionen anderer, einschlaegiger Schlagerinterpreten der Fall ist.

Erwaehnenswert ist die Tatsache, dass in dieser Woche alle drei oberen Hitparadenplaetze dem Deutschen Schlagerliedgut vorbehalten sind, wobei mit Udo Juergens, dessen Album "Mitten im Leben" auf Platz Drei rangiert, eher anspruchsvollere Liedermacherkunst voellig zurecht weit oben rangiert. Zwischen Petry und Juergens hat es sich Helene Fischer gemuetlich gemacht.

Ich bin kein ultimativer Schlagerfan, sehe solch eine Konstellation aber viel lieber, als einen ueber "Fotzen" (Zitat!) in uebelster Gossensprache "rappenden" Bushido auf den vorderen Chartplaetzen…

KategorienMusik

Schnellsprechen erwuenscht ?

4. März 2014 Kommentare ausgeschaltet

Ein Kommentar in der hiesigen Tageszeitung zum juengsten "Tatort" aus Wien kritisierte, dass der Fall aus Wien angeblich unverstaendlich war – und das bezog sich nicht auf die Handlung, sondern auf die Sprache. Der Kommentarschreiber forderte sogar hochdeutsche Untertitel fuer einzelne Filmsequenzen.

Doch das hat es ja, zumindest frueher, alles schon gegeben. Man erinnere sich an die legendaere "Originalton Süd"-Einblendung waehrend eines Interviews mit dem ehemaligen Skiprofi Markus Wasmeier.

Das jemand, der nie in Oesterreich gewesen ist und der selbst vielleicht in einer von starkem Lokalakzent gepraegten Region wohnt, Schwierigkeiten mit dem Wiener Dialekt hat, ist sicherlich nachvollziehbar. Doch, wie heisst es so schoen, "man kann es nicht allen recht machen" und ein starker, norddeutscher Akzent wird vielen Zusehern im Sueden der Republik auch Probleme bereiten.

Manchmal ist es aber noch viel schlimmer – naemlich dann, wenn selbst das Hochdeutsche in diversen Film- und Fernsehproduktionen nicht mehr verstaendlich ist. Anscheinend ist es mittlerweile "in" und/oder es zeugt von besonderer Sprachkunst, moeglichst maschinengewehrmaessig-schnell zu "sprechen". Wird das in den Schauspielschulen heutzutage so gelehrt?

Selbst dann, wenn der Fernseher schon lauter gestellt und die etwaige Audio-Option zudem auf "Klare Stimmer" justiert wurde, sind viele, aktuelle Produktionen streckenweise nur schwer zu verstehen. Nuscheln die Akteure gar, wird es noch schwieriger.

Freunde der gepflegten Stereospur beim DVD-Genuss werden schon lange enttaeuscht, denn Dolby Digital 5.1 (oder hoeher) hoert sich auf "normalen" Anlagen und Fernsehern schlichtweg zu leise und dabei zu geraeuschlastig an. Sprache zu leise, Geraeusche und Musik zu laut – ein Teufelskreis.

Wenn das so weitergeht, dann schauen die Menschen in naher Zukunft nur noch tonlos und mit Untertiteln – wenn sie denn ueberhaupt noch zuschauen…

KategorienMedien