Der Schreiber dieser Zeilen hat sogar noch eine Vinylsingle im Plattenregal stehen, auf der Heino ohne Brille zu sehen ist. Demaskiert sozusagen. Nun schickt Heino sich an, hoechstselbst andere Songs zu demaskieren…
Jenseits von "Schwarzbraun ist die Haselnuss" und saemtlichen Heile-Welt-Volksmusik-Klischees singt Heino auf seinem Album "Mit Freundlichen Gruessen" ueber das "Haus am See" von Peter Fox, beoabachtet Stephan Remmler’s "Vogel der Nacht" oder zitiert mit rrrollendem Rrrrr weitere Songs von Rammstein, den Aerzten oder Nena. Das funktioniert unterschiedlich gut, denn es gibt durchaus Lieder auf diesem Album, die durch Heino’s markante Stimme nur gewinnen koennen, so wie beim schon erwaehnten "Vogel der Nacht" oder auch bei "Ein Kompliment" (urspruenglich von Sportfreunde Stiller) geschehen. Das kling gut und ist gut arrangiert. Allerdings geht einem der ziemlich in den Vordergrund gemischte Kling-Klang spaetestens nach der Haelfte des Albums zumindest unterschwellig auf die Nerven. Da passt das gleichnamige Lied von "Keimzeit" doch sehr gut ins Bild…
Heino entlarvt durch seine Interpretationen viele sprachliche Unzulaenglichkeiten der Textvorlagen, was teilweise schon kultig wirkt ("Junge"), manchmal aber auch genau das Gegenteil bewirkt ("Liebes Lied") und gequaelt klingt.
Das "verbotene" Album ist sicherlich unterhaltsam und viel besser als erwartet. Die Marketing-Maschinerie funktioniert bestens und wird Heino zu zusaetzlichem Kultstatus verhelfen. Man sollte das nicht verbissen sehen – Heino macht nur Spass, und der sei ihm gegoennt, denn schliesslich hat auch er in seiner langen Karriere viele Spaesse ueber sich ergehen lassen muessen…
via Sueddeutsche.de:
"Zwei Schüler treffen sich, halten Händchen, tauschen Zärtlichkeiten aus. Er ist 14 Jahre alt, sie 13. Er macht ihr einen Knutschfleck – und landet vor Gericht. Das Amtsgericht Erfurt verlangt von dem Jungen eine DNA-Probe, um ihn in einer Gendatei als Sexualstraftäter zu speichern. Jetzt liegt der Fall vorm Bundesverfassungsgericht." (…)
…man kann’s auch uebertreiben! Wenn es danach ginge, muesste diese Gendatei mittlerweile aus allen Naehten platzen, weil Generationen zuvor schon Knutschflecke "ausgetauscht" haben…
Der Januar ist hier eigentlich schon traditionell ein "toter Monat". Derzeit ruht der Podcast und auch der Betrieb dieses Blogs ist stark reduziert. Muss auch mal sein. Bis bald! :)

Das ist er, der QR-Code fuer diese Webseite.
Solche Codes lassen sich auf der Webseite
www.qrcode-generator.de
kostenlos erstellen.
Die 70er & 80er Jahre. Ein Klischee-Szenario am Samstagnachmittag. Der Grill glueht noch nach vom Mittagessen im Garten (oder schonmal vor fuer das dortige Abendessen), das Auto steht im Hof und wird gewaschen. Aus dem Radio toent die Bundesligakonferenz mit Stimmen von Werner Hansch oder Manni Breuckmann. Unnachahmlich. Spannend. Emotional. Fast schon besser als Fernsehen. Ausserdem wusste man danach, wie es allgemein stand, denn es gab keine Freitags- oder Sonntagsspiele zugunsten der Medien. Damals waren in der Bundesliga noch alle gleich…
Die allsamstaegliche Radiokonferenz war (und ist) Kult. Auch, wenn der Schreiber dieser Zeilen sich nie (sorry!!!) an die erste Frauenstimme der Konferenzteilnehmer gewoehnen konnte: Sabine Toepperwien. Sie war und ist durch diesen eher "speziellen" Frequenzbereich ihrer Stimme (vor allen Dingen bei aufregenden Szenen) fuer mich nach wie vor ein akustischer Fremdkoerper. Aber das ist subjektiv, ich habe nichts gegen die Frau und generell gilt natuerlich: Gleiches Recht fuer alle.
Nun droht diesem woechentlichen Sporthoehepunkt in seiner bisherigen Form das "Aus".
"Weil die Deutsche Fußball-Liga DFL erstmals die Hörfunkrechte ausschreibt, ist die traditionsreiche Konferenzschaltung bei den Radiosendern der ARD in Gefahr. Das beste Angebot für die Live-Übertragung aus den Stadion erhält den Zuschlag für vier Spielzeiten von der Saison 2013/2014 an. (…)
Die samstägliche Berichterstattung der ARD-Sender hat Kultstatus bei Fußballfreunden und erreicht trotz gewachsener Konkurrenz durchs Fernsehen immer noch über sechs Millionen Hörer. Besonders beliebt ist die Schlusskonferenz ab 16.55 Uhr, in der es teilweise dramatisch zugeht. Sobald irgendwo ein Tor fällt, wechselt die Konferenz ins entsprechende Stadion und schildert hautnah die Ereignisse. Damit war die vom WDR produzierte Sendung auch Vorreiter fürs TV: der Bezahlsender Sky nutzt dasselbe Schema für seine Fernseh-Übertragung. (…) Bisher gab es keine Ausschreibung der Radiorechte. Die Berichterstattung durch die ARD-Sender ist durch einen sogenannten Kooperationsvertrag geregelt und kostet geschätzte sieben Millionen Euro pro Saison. Ein Verbund von Privatsendern könnte nun in Konkurrenz zur ARD treten. (…)"
Quelle: T-Online
Ohauerha. Demnaechst gibt’s dann Slogans wie "Ich hör' was Besseres" und die Konferenz laeuft nur noch im "himmlischen" Bezahlradio. Oder im Privatradio. "Vor dem naechsten Tor nur ein Spot". Neeee. Dann doch lieber so wie bisher, auch mit Frau Toepperwien – aber ohne GEZwangsgebuehr. Dafuer zahlt man(n) freiwillig (minutengenau nach einem offenen, freien Abrechnungssystem, sollte es denn endlich mal kommen…).