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Abschiedsbrief an das Fernsehen

25. Juni 2013 Kommentare ausgeschaltet

Ich will mich hier nicht mit fremden Federn schmuecken und zitiere daher nur die folgende Passage aus einem wirklich lesenswerten und mir fast hundertprozentig aus der Seele sprechenden Beitrag bei "Wortvogel.de":

" (…) Ich brauchte immer mehr den Fernseher, aber nicht das Fernsehen. Statt vorproduziertem Programm habe ich deinem Gerät ein Scart-Kabel in die Buchse gerammt und es mit “on demand”-Produkten gefüttert. Du kamst oft nicht mal mehr dazu, mir einen deiner Sender zu zeigen, bevor schon automatisch auf den USB-Stick, die externe Festplatte oder den DVD-Player umgestellt wurde.

Ja klar, WM ging immer. Eurovision Song Contest auch. Dann und wann mal eine Doku im BR, ein Themenabend auf arte. Aber auch das hat nachgelassen, da müssen wir uns nichts vormachen. Den ganzen Rest hast du mir nach und nach vergällt: mit schlechten Synchros und immer penetranteren Werbepausen, mit willkürlichen Sendeplatz-Änderungen und vor allem mit immer unsäglicheren “Formaten”, die mittlerweile vom Mittag bis in die Primetime das Programm verseuchen. Reiche Arschlöcher, asoziale Arschlöcher, doofe Arschlöcher, kochende Arschlöcher, pleite Arschlöcher, urlaubende Arschlöcher, semi-prominente Arschlöcher, singende Arschlöcher, streitende Arschlöcher, moderierende Arschlöcher. (…) "

Link zum Originalartikel : "Ich bin raus: Ein Abschiedsbrief an das Fernsehen"

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NormCast 219

19. Juni 2013 Kommentare ausgeschaltet

Schraeger Singsang, kultige Musikfernsehsendungen auf DVD, das Telekom-Netz der Zukunft, amerikanische Musik und ein Ostsee-Interview

MP3-Download: NormCast Episode 219 vom 19.6.2013

Links zur Sendung:
Markus Kavka
Chicago Mike
TracorumCity Lights
"WWF Club", "Plattenküche" und "Bananas" auf DVD
Frank Laufenberg
Nuke The SoupFilled With Dread
Telekom – Netz der Zukunft / Video | Netzneutralitaet.cc
Dirk Roggenbach | Ostseefunk-Radio | Das ganze Interview
Grace KellyReady Set Stay

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Hubba Hubba Zoot Zoot

14. Juni 2013 Kommentare ausgeschaltet

Fernsehklassiker auf DVD haben Hochkonjunktur. Vielleicht auch angestachelt durch diverse Wiederholungen in TV-Nischenprogrammen, finden nicht nur alte TV-Serienklassiker den Weg zurueck ins Gedaechtnis der potentiellen DVD-Sammler/innen, sondern auch die mittlerweile zahlreich erhaeltlichen "Best-Of-Boxen" einiger Musiksendungen aus alten Tagen.

Nach der "ZDF Hitparade", der "disco" mit Ilja Richter, dem "Musikladen" und unlaengst der "Formel Eins", sind zwischenzeitlich auch ein paar "kleinere" Musikfernsehklassiker auf DVD erschienen…


Der "WWF-Club" mit Marijke Amado, Juergen Von der Lippe (der spaeter durch Juergen Triebel ersetzt wurde) und Radio-Legende Frank Laufenberg lief in den 80er Jahren im Regionalfenster des WDR vor der Tagesschau. "WWF" stand fuer "Westdeutsches WerbeFernsehen".

Die drei Moderatoren boten allerlei konfuse Ansagen und Comedyelemente; "Bruno der Roboter" geisterte ebenfalls durch die Kulissen. Dazwischen traten tatsaechlich viele nationale und internationale Stars dort auf…


Die "Plattenkueche" hatte ihr Debut bereits Mitte der 70er Jahre und wurde 1980 eingestellt.

Frank Zander und Helga Feddersen begruessten dort unter anderem "The Stripes" (mit Nena als Frontfrau), Triumvirat, La Düsseldorf, Smokie und viele andere. Sogar die "Westfaelischen Nachtigallen" waren dabei.

Der musikalische Bogen spannte sich also vom Krautrock ueber kleine, internationale Ausfluege bis hin zum deutschen Schlager…


"Bananas" ist der juengste Spross dieses DVD-Reigens. Erst kuerzlich erschienen, bietet die 3-DVD-Box ein Wiedersehen u.a. mit den Stray Cats, Alphaville, Taco, der Schroeder Roadshow, The Nits, Zeltinger oder Marie Deutschland. Die von 1981-1984 als Nachfolge der "Plattenküche" konzipierte Show wurde von dem teilweise auch aus heutiger Sicht noch ueberraschend-witzigen Moderatorenteam bestehend aus Hans Herbert, Herbert Fux, Olivia Pascal, Gerd Leienbach und Frank Zander bestritten.
Die Titelmelodie "Hubba Hubba Zoot Zoot" ist bis heute unvergessen…

Viel Spass auf dem Sofa mit trashigen und lustigen Kultmomenten aus alten Fernsehzeiten!
Ein Klick auf die Coverbilder fuehrt zur jeweiligen Box bei Amazon.de und unterstuetzt diese Seite!

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Musik (auto-)mobil entdecken

10. Juni 2013 Kommentare ausgeschaltet

via BigBlog:

"(…) Es heißt Rara und ist ein sogenannter Streamingdienst. BMW hat Rara für die Neuausrichtung seiner ConnectedDrive-Technik unter Vertrag genommen. (…) Der BMW-Rara-Dienst bietet in etwa dasselbe wie Spotify zu Hause oder auf dem Handy, nur eben auch bei Tempo 200 und ohne dass der Fahrer sich groß kümmern müsste. (…) Man sucht sich unter sicheren Bedingungen aus, was man hören möchte, das können ganze CDs sein oder eine Jazz-Auswahl oder die schönsten Hits der 60er-Jahre oder was auch immer. 12 Millionen Titel bietet Rara an, und es sendet die Musik dann aus der großen, weichen Internetwolke via Mobilfunk ins Auto."

Die Songs wandern fuer 100 Euro Beitrag im Jahr zu tausenden auf die bordeigene Festplatte, damit man auch in den "Funkloechern" Musik zur Verfuegung hat. Die Daten sind allerdings verschluesselt, denn man bezahlt "nur" fuer das Hoeren. Ist die Platte voll, wird automatisch geloescht und Platz fier Neues geschaffen.

"(…) Auch bei Fahrten in Großbritannien, den Niederlanden, Frankreich, Italien und Spanien kann man Musik streamen ohne zusätzliche Roamingkosten. (…)"

Sieh an, es geht doch. Rein technisch ist es also moeglich, auch im Ausland Daten zu Inlandspreisen zu bekommen. Leider scheint diese Denke bei den Mobilfunkbetreibern trotz gesenkter EU-Roamingpreisstrukturen noch nicht angekommen zu sein, denn das Telefonieren, Simsen oder Email-Abrufen ist im Ausland noch immer mit (zu) hohen Kosten verbunden (Weiterlesen: Artikel bei Welt.de). Doch zurueck zu "Rara":

"(…) Millionen Titel sausen durch die Luft, und wie bei Spotify kann man mal in CDs hineinhören, die man noch nicht kennt. Das ist schon eine verlockende Vorstellung. (…)"

Stimmt. Und es duerfte eine direkte Konkurrenz zu DAB+ und natuerlich dem klassischen UKW-Radio darstellen. Allerdings kostet es, wie schon erwaehnt, auch 100 Euro pro Jahr, die sich wahrscheinlich nur fuer Vielfahrer lohnen – und dann eher bei laengeren Strecken. Wenn man sich dann vor Augen fuehrt, dass ein 32GB-USB-Stick ebenfalls tausende von Songs aus der heimischen Sammlung beinhalten kann und an nahezu jedem modernen Autoradio jenseits von Datentarifen nutzbar ist, duerfte auch das eine lohnenswerte Alternative sein. Die Zeiten von CD-Wechslern und Cassettenschaechten im Auto sind definitiv vorbei, die Zukunft gehoert der MP3 und den Webstreams. Und irgendwo dazwischen wird der gute, alte UKW-Rundfunk Bestand haben und sich auch von DAB+ nicht so schnell verdraengen lassen.
Wetten, dass…? :)

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Heute Kein Koenig

3. Juni 2013 Kommentare ausgeschaltet

Kleiner Nachtrag zum Beitrag "Kronkorkenaktionen" vom 13.5.13:

Es birgt mittlerweile schon einen Pawlowschen Effekt in sich: Es zischt – und man dreht automatisch den Kronkorken der gerade geoeffneten Bierflasche um. Waehrend frueher dadurch bereits ersichtlich war, ob im Rahmen der mittlerweile jaehrlichen Kronkorkenaktionen der Bierbrauereien gewonnen wurde oder nicht, muss man zumindest bei der aktuellen "KöPi-Aktion" die Deckel aufbewahren und erfaehrt erst nach Eingabe des eingedruckten Codes auf der zugehoerigen Webseite, ob dem so ist – oder eben nicht.

Die hier abgebildeten, 14 Verschluesse wurden gesammelt und via Internet abgefragt – NICHTS. Nicht einmal ein schnoedes Zeitschriften-Probe-Abo ;)

Nun gut, niemand darf sich beschweren, nicht gewonnen zu haben, denn schliesslich koennte das Auto in einem der allernaechsten Kronkorken lauern. Aber eines ist Fakt: Diese Arbeit macht man sich nicht so haeufig und hoechstwahrscheinlich werden (global gesehen) viele "Gewinnkorken" (un)absichtlich im Muell enden.

Nein, das Prinzip ueberzeugt nicht. Macht es wieder so wie frueher: Nur im Gewinnfall (…und wenn es nur eine Tuete Gummibaerchen ist…) einen Code eindrucken und die anderen gleich als "Niete" kennzeichnen. So, wie jetzt, macht das keinen Spass!

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