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Der Kampf um den Biergarten

23. Mai 2013

"Wenn es euch stoert, dann geht doch 'rein. Schliesslich habt ihr fuer rauchfreie Kneipen gekaempft, also lasst uns hier draussen in Ruhe". Seit Inkrafttreten des sogenannten "Nichtraucherschutzgesetzes" am ersten Mai 2013 habe ich diesen Spruch sinngemaess schon haeufig zu hoeren bekommen. Und mittlerweile nervt er gewaltig.

Die Kehrseite der Medaille dieses unsaeglichen, gesetzlichen Vorstosses ist naemlich, dass ploetzlich die Nichtraucher schief angeschaut werden, wenn sie sich im Biergarten mal (!) ueber Qualmwolken aergern, die ihnen vom Nachbartisch "zugedacht" werden. Natuerlich ist das im Allgemeinen keine Absicht, aber selbst freundliche Anfragen, ob die Zigarette nicht vielleicht doch in eine leicht andere Richtung gehalten werden koenne, werden manchmal mit unverstaendlichen Blicken quittiert und der Fragende wird in den Augen des Befragten gleich zum "militanten Nichtraucher". Hallo? So geht es auch nicht.

ICH habe – wie sicherlich viele, viele andere Menschen auch – gar nichts gegen Raucher und ich habe mich auch niemals gegen sie engagiert. Im Gegenteil, selbst auf dieser Seite wurden schon im Jahr 2008 die Pros und Contras einer moeglichen Gesetzgebung behandelt

Die Biergaerten waren und sind fuer alle da. Da diese jetzt vermehrt von Rauchern frequentiert werden, sollte natuerlich auch vermehrt Ruecksicht auf die (unter Umstaenden essenden) Nichtraucher genommen werden. Dass die Raucher aus den Kneipen verbannt wurden, dafuer kann schliesslich nicht jeder Nichtraucher etwas. Ich vertrete nach wie vor die Meinung, dass das Hausrecht des Gastwirtes haette gestaerkt werden muessen, der einfach nur haette entscheiden sollen, ob in seinen Raeumlichkeiten generell geraucht werden darf oder nicht – und jeder Gast haette sich daran halten muessen. Ende. Die Entscheidung, eine Kneipe zu betreten (und/oder darin zu arbeiten), bleibt schliesslich jedem selbst ueberlassen.

In Bezug auf Essrestaurants ist das Gesetz allerdings deutlichst zu begruessen und zugegebenermassen empfinde ich es als sehr angenehm, nach dem Besuch einschlaegig-bekannter, mittlerweiler ehemaliger Raucherkneipen NICHT mehr aus allen Poren nach Qualm zu stinken. Somit muss danach nicht mehr zwangslaeufig die Dusche aufgesucht und die stinkende Waesche im Keller entsorgt werden. Alles hat nunmal seine Vor- und Nachteile.

Doch Pauschalisierung und daraus resultierende, anscheinend mittlerweile zunehmende "Diffamierung" von Nichtrauchern ist hier genauso fehl am Platz wie das "Nichtraucherschutzgesetz" fuer normale Trink- bzw. Eckkneipen.

Weitere, negative Aspekte kommen aufgrund des Gesetzes hinzu: Gemuetliche Stammtischrunden werden immer wieder durch "Rauchzwangspausen" unterbrochen. Ueber den daraus resultierenden Laermpegel ausserhalb der Kneipen beschweren sich die Anwohner. Die dort oftmals befindlichen Heizpilze sind in Bezug auf ihre Umweltvertraeglichkeit sicherlich auch nicht gerade der Weisheit letzter Schluss. Fortsetzung folgt…

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