Gema – Alternative?

21. Mai 2012 Kommentare ausgeschaltet

Oho. Das ist interessant: (via Heise.de)

Die Pläne zur Gründung einer Verwertungsgesellschaft für Musik, die unter Creative Commons lizenziert ist, schreiten voran. Auf der Kölner Konferenz SIGINT stellte Mike Michalke die Cultural Commons Collecting Society (C3S) vor. Noch in diesem Jahr soll die Organisation als europäische Genossenschaft gegründet werden. (…) Die C3S ist als Gegenentwurf zur GEMA geplant. Den teilnehmenden Künstlern soll freigestellt sein, welche Lizenzen sie verwenden und für unterschiedliche Werke können sie unterschiedliche Modelle wählen. Dabei solle die Verwertungsgesellschaft auch die Rechteverwertung unfreier Musik übernehmen, wenn der Künstler wenigstens einige Stücke zum unkommerziellen Kopieren freistelle. (…)

Der richtige Gedanke zur richtigen Zeit? Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschaeft. Allerdings koenn(t)en heutzutage die allermeisten Bands und Kuenstler sich quasi selbst und komplett in Eigenregie vermarkten, wenn man sie denn liesse. Doch bestimmt wird dieses eigentlich nicht ganz so neue Modell fuer Gespraechsstoff sorgen und das Thema "Gema" erneut hinterfragen. Das koennte spannend werden…

KategorienMusik

Kleinanzeigen – wie frueher…

15. Mai 2012 Kommentare ausgeschaltet

Die 80er und 90er… eBay gab’s in der heutigen Form noch nicht. Hatte jemand etwas zu verkaufen, konnte er nicht einfach eine Online-Anzeige aufgeben und ggf. schon wenige Minuten spaeter mit ersten Resultaten rechnen. Es gab allerdings gedruckte Zeitungen wie "Der Heisse Draht", die sich grosser Beliebtheit erfreuten. Oftmals wurde das Blatt schon ganz frueh morgens besorgt und durchstoebert und nicht selten fand man sich kurz darauf im Auto wieder, um einen Artikel irgendwo aus dem Kreisgebiet abzuholen…

Mit dem eBay-Boom kam das "Heimgeschaeft" – und es war angenehm. Alles konnte in Eigenregie und von zuhause aus geregelt werden. Fremde Leute vor der eigenen Haustuer waren -ausser bei Selbstabholern von sperrigen Artikeln- eher selten vorzufinden. Ganze Keller mit alten Utensilien wurden in bare Muenze verwandelt, was meistenteils sogar richtig Spass gemacht hat.

Doch mittlerweile sorgt paradoxerweise eBay selbst dafuer, dass Flohmarktgeschaefte sich wieder auf die lokale Haustuer-Ebene verlagern. Der Frust ueber die aktuellen und kommenden Verkaufsbedingungen bei eBay (10% Verkaufsprovision, zukuenftig verkomplizierte Zahlungsabwicklung, PayPal-Zwang, etc.) lassen viele Leute ueber Alternativen nachdenken und finden diese – bei eBay.
Genauer gesagt bei "eBay Kleinanzeigen". Im Grunde genommen ist dieses Portal eine zeitgemaesse Online-Adaption des heissen Drahtes: Uebersichtlich, intuitiv, mit lokalem Einschlag und – kostenlos! Im Gegensatz zur damaligen Zeitung kann hier der Verkaufseffekt schon nach kurzer Zeit eintreten, wie hier beispielsweise gestern geschehen. Aufgrund einer Verkaufsannonce fuer das alte Handy standen gestern abend zwei nette Leute nach kurz zuvor erfolgter, telefonischer Absprache ganz spontan vor der Tuer und nahmen es zum angegebenen Preis mit. Ganz unkompliziert.

Die Vorteile sind klar: Mehr Transparenz. Ein Artikel kann sofort begutachtet und ausprobiert werden. Der Nachteil ist altbekannt: Kaeufer muessen Wege auf sich nehmen und Verkaeufer muessen zuhause parat stehen. Doch letztendlich ist natuerlich auch eine Versandangabe bei eBay-Kleinanzeigen moeglich, so dass die Moeglichkeit zum "ebay-esquen" Handeln mittels Versand weiterhin gegeben ist…

Preislich ueberzogene Angebote haben kaum eine Chance, der Markt reguliert sich ja bekanntermassen selbst. Doch genau das ist (noch) das Problem bei vermeindlichen eBay-Alternativen wie z.B. Hood.de. Da es keine nach Hoehe des Einstellpreises gestaffelte Gebuehrenabgabe wie bei eBay gibt, stellen die Leute gerne auch mal Artikel zu hoeheren Preisen ein, frei nach dem Motto: "Es reicht, wenn man einen Dummen findet". Somit muss zwischen diesen Angeboten nach den reellen Angeboten (ich schreibe bewusst nicht "Schnaeppchen", denn es geht nicht unbedingt darum, alles moeglichst preisguenstig zu bekommen, sondern darum, es ueberhaupt zu bekommen) gesucht werden. Doch, wer suchet, der findet, auch bei Hood & Co.

Es ist sicherlich nur eine Frage der Zeit, bis dass "eBay Kleinanzeigen" durch den eBay-Faktor im Namen ebenfalls ueberreguliert und im Kern nicht mehr kostenlos sein wird. Kostenpflichtige Zusatzoptionen gibt es schon jetzt und mittlerweile werden Gegenstaende alternativ oftmals auch via Twitter oder Facebok quasi direkt und schnell von Privat an Privat verkauft. Wem das alles zuviel internetter Aufwand ist, dem bleibt ja unter anderem nach wie vor der traditionelle Wochenendflohmarkt. Ganz klassisch…

KategorienComputerkram, Diverses

Vollplaybacktheater

13. Mai 2012 Kommentare ausgeschaltet

"Die Drei ???" sind Kult – und das schon seit Generationen. Ich erinnere mich an den quietschgelben, metallischen "Europa"-Cassettenstaender, der in den 80ern mitten in der Guetersloher Fussgaengerzone vor einem Fotofachgeschaeft stand und die neuesten Produkte des beruehmten Hoerspiel-Labels anbot. "TKKG", "Burg Schreckenstein", "Die Funk-Fuechse", "Commander Perkins"… – und natuerlich die Abenteuer von Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews – anfaenglich im Auftrag von Mr. Alfred Hitchcock hoechstpersoenlich…

"Der seltsame Wecker", "Der Karpatenhund", "Der Super-Papagei"… all das waren (und sind!) bekannte Hoerspieltitel der "Drei Fragezeichen"-Hoerspielreihe. Die ersten Folgen entstanden, als die Sprecher der drei Hauptakteure -allen voran Oliver Rohrbeck als Justus- noch vor dem Stimmbruch waren. Mittlerweile wurden diese Folgen zwar noch einmal neu eingesprochen, doch es freute den Schreiber dieser Zeilen am Samstagabend, den 12.5.2012, ganz besonders, dass die Ur-Aufnahme der "???"-Folge Nr.4 ("Die drei Fragezeichen und die schwarze Katze") fuer eine der mittlerweile sehr beliebten Auffuehrungen des Vollplaybacktheaters Pate stand.

Im "X" im Herford gastierte eben dieses und sorgte fuer grossen Spass, trotz der Tatsache, dass es zuwenig Sitzplaetze gab und irgendwelche, mit Goldkettchen behangene Mitarbeiter (die, um es vorsichtig auszudruecken, einem gewissen Klischee entsprachen…) die Herausgabe von sichtbar vorhandenen, leeren Getraenkekisten als zusaetzliche Sitzmoeglichkeiten verweigerten. Sehr aergerlich, zumal spaeter am Abend zumindest eine wohlbeleibte Dame und ein anscheinend dem Haus verbundener Herr direkt neben uns (die wir stehen mussten) doch noch in eben diesen "Genuss" kamen. Nun denn.

Was sich dort auf der Buehne abspielte, war witzig, gekonnt und mit Liebe zum Detail umgesetzt. Sequenzen aus dem originalen Europa-Hoerspiel (noch mit Peter Pasetti’s Erzaehlstimme) wurden mit vielen Tonsequenzen vermischt, die sowohl aus weiteren ???-Hoerspielen, als auch aus anderen, bekannten Hoerspielserien, Filmen und Musikstuecken stammten.

Dies alles so zusammenzuschneiden, muss einen Heidenspass gemacht haben und dieser Job waere ganz eindeutig was fuer mich gewesen… :-)

Die eigentliche Rahmenhandlung des Hoerspiels an sich ist hierbei gar nicht so wichtig – nein, im Gegenteil, sie wird oftmals doch ins Abstruse gekehrt, wobei ihre manchmal ohnehin vorhande Abstrusitaet entlarvt wird (=> "… er hatte sich die Katze ans Bein gebunden…").

Dieser letztendliche "Mashup" aus ??? – Hoerspielsequenzen und gekonnt-treffend eingeflochtenen Filmzitaten (z.B. aus "Batman", "Terminator", "Spaceballs" usw.) sowie die Reminiszens an andere, auch als Hoerspiel erschienenene Produktionen wie "Timm Thaler" und/oder auch "TKKG" (!), stellten erhoehte Ansprueche an das retro-orientierte Erinnerungsvermoegen der Zusehenden – die dieses absolut begruessten und mit dankbarem Applaus quittierten.

Die Buehnenauffuehrung beinhaltete zudem stimmig-eingeflochtene Videosequenzen, die quasi mit dem live-gespielten Buehnengeschehen interagierten, wobei das Ganze vor Witz nur so spruehte und mit Seitenhieben gespickt war, die sich auch auf aktuelle, teilweise politische Ereignisse bezogen. Das Konterfei des Herrn Putin wurde beispielsweise aeusserst "passend" eingeflochten…

Die Schauspieler machten -getreu dem Namen ihres Ensembles- Vollplayback, wobei sie auf wirklich jede einzelne Nuance des abgespielten Tonmaterials exakt reagierten. Selbiges setzten sie nicht einfach nur um – sie interpretierten es neu und zogen es oftmals ins Laecherliche, ohne den Respekt davor zu verlieren. Allein das ist schon eine Kunst fuer sich, doch manche akustisch dargebrachten Szenen lassen sich nunmal bildlich anders ausdeuten – genau DAS beherrscht das "Vollplaybacktheater" exzellent und sorgt dadurch fuer Spass auf allerhoechstem Niveau, selbst dann, wenn eine Toilette im Spiel ist…

Jedem, der wohlige Erinnerungen an die eigene, von Hoerspielen begleitete Jugend hegt, sei dieses Projekt empfohlen. Der Wiedererkennungswert ist hoch, das Einbringen des Materials in den aktuellen, zeitlichen Kontext ist gelungen, der Spassfaktor ist enorm!

KategorienDiverses

Radler gehoeren auf den Radweg

8. Mai 2012 Kommentare ausgeschaltet

Angestachelt durch die unlaengst verstaerkt aufgetretene Berichterstattung ueber eine Forderung des "ADFC" (sozusagen die "Fahrrad-Version" des ADAC), scheinen sich manche radfahrenden Verkehrsteilnehmer zunehmend berufen zu fuehlen, die normalen Strassen anstatt der parallel verlaufenden Fahrradwege benutzen zu muessen…

Heute ist es dem Schreiber dieser Zeilen gleich zweimal passiert, dass vor ihm eine aus mindestens acht Autos bestehende, mit gerade mal 30 km/h zuckelnde Autoschlange kroch, obwohl eigentlich 70 km/h erlaubt bzw. moeglich gewesen waeren. Es war kein Trecker in Sicht, doch des Raetsel’s Loesung war in beiden Faellen jeweils ein nahezu mitten auf der Fahrspur befindlicher Radfahrer, dessen Kleidung drauf schliessen liess, dass hier dem sportlichen Hobby gefroehnt wurde. Aufgrund des hohen Gegenverkehrsaufkommens war ein Ueberholen so nicht moeglich. So etwas ist gefaehrlich und stoert den "normalen" Verkehrsfluss erheblich. Die Autofahrer muessen abrupt herunterbremsen und ich hoere schon demnaechst den erneuten Ruf nach einer unbedingten Fahrradhelmpflicht. Bloss nicht. Wird das zur Pflicht, wird die Pedale sofort an den Nagel gehaengt. Wer’s machen will – bitte. Fuer Kinder – auch okay. Aber jemand, der vierzig Jahre ohne Helm ausgekommen ist (und sich der etwaigen Folgen eines entsprechenden Unfalls deutlichst bewusst ist), muss jetzt nicht mehr unbedingt damit anfangen muessen. Das nur am Rande.

Warum behaelt man da, wo es moeglich ist, die althergebrachte Unterteilung "Buergersteig-Radweg-Strasse" nicht einfach bei? Warum wurden und werden ueberhaupt noch Radwege gebaut, wenn sie sowieso nicht mehr verpflichtend sind und z.B. der ADFC eine Abschaffung der blauen Radfahrweg-Gebotsschilder forcieren moechte?

Ich erinnere mich an ein Gespraech von vor etlichen Jahren. Ein Radrennfahrer sagte mir, dass er auf den hubbeligen Radfahrwegen seinem Sport nicht "richtig" nachkommen koenne. Okay, das ist nachvollziehbar. Aber die Strassen sind keine Sportpisten, auch wenn viele Fahrrad-, Motorrad- und natuerlich auch Autofahrer das anders sehen. Schwarze Schafe gibt es ueberall. Wenn aber jeder "normale" Radfahrer einfach so auf die Autostrasse wechseln darf, wird’s fuer die Autofahrer noch fummeliger und die Zwischenfaelle werden zunehmen. Schon jetzt bekommen Autofahrer beispielsweise dann automatisch eine Teilschuld, wenn sie in eine Kreuzung einbiegen wollen und (um einen Extremfall zu kreieren) im dunkeln von der falschen Strassenseite ein fuer sie kaum sichtbarer, weil dunkel gekleideter Radfahrer (womoeglich telefonierend, freihaendig und ohne Licht) herannaht und es zur Kollision kommt.

Ich fahre gerne und oft Fahrrad und weiss daher auch, dass viele Radwege eigentlich in die Kategorie "unbefahrbar" gehoeren. Doch, anstatt diese zu sanieren, sollen (und werden!) die Radler sich die ebenfalls oftmals maroden Buckelpistenstrassen mit den Autofahrern komplett teilen. Da bleibt nur ein Fazit: Fortschritt ist (in diesem Fall) Rueckschritt!

KategorienDiverses

Freitag18 – Saisonbeginn

4. Mai 2012 Kommentare ausgeschaltet

Saisonauftakt der Veranstaltungsreihe "Freitag 18" auf dem Dreiecksplatz in Guetersloh:

Die Kulturgemeinschaft Dreiecksplatz e.V. hat fuer die Saison 2012 wieder ein Programm zusammengestellt, welches sich vielseitig liest und vom Deutschrock der Band "Hans Dampf" ueber Folk mit "High Germany" bis hin zur Klassik mit dem "Staatsbadorchester" reicht.

Die Auftaktveranstaltung am 4.5.12 bestritt bei bestem Wetter die sehr gut aufgelegte Truppe "Crystal Pasture", deren Musik mich irgendwie an eine Mixtur aus den "Global Kryner" und den "17 Hippies" erinnerte, sie beschreiben es selbst als "Dorfmusik und Polka". So ertoente die beruehmte "Juliska aus Budapest" ebenso wie eine ziemlich individuell-geniale Coverversion des Kraftwerk-Klassikers "Das Model". Absolut gelungen!

KategorienLokales