Musikbranche erholt sich

19. April 2012 Kommentare ausgeschaltet

Das sind doch mal gute Nachrichten… (via DerWesten.de)

"Der deutsche Musikmarkt hat im Jahr 2011 erstmals seit 15 Jahren keine Umsatzverluste verzeichnet. Stattdessen gab es beim Gesamtumsatz aus allen Musikverkäufen und Einnahmen ein ganz leichtes Plus von 0,1 Prozent, vor allem dank des weiter stark wachsenden Digitalmarktes, wie der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) am Donnerstag in Berlin bilanzierte. Der Umsatz mit physischen Produkten ging um 3,8 Prozent zurück, während der Umsatz aus digitalen Geschäftsfeldern um 21,2 Prozent zulegte. (…) Neben den Downloads (Umsatzplus 28,8 Prozent) wuchs 2011 auch Vinyl erneut stark – beim Absatz um 10,3 Prozent und beim Umsatz um 15,6 Prozent. Laut BVMI-Geschäftsführer Florian Drücke ist Vinyl mit einem Umsatz von 14 Millionen Euro aber eine "Liebhabernische". Die CD sei mit einem Marktanteil von 73,8 Prozent und einem Umsatz von 1,098 Milliarden Euro trotz der zum Teil starken Rückgänge der vergangenen Jahre das Rückgrat der Branche. "Die CD ist nicht tot.""

Der im weiteren Verlauf des Artikels zitierte Dieter Gorny relativiert zwar, indem er sagt, dass die "illegale Konkurrenz" noch viel zu stark sei, doch sieht er das immer populaerer werdende Musikstreaming als "Bruecke zum legalen Konsum". Nun denn.

Aber ist Musik-Streaming nicht auch "nur" eine Art "Nebenbeiberieselung" waehrend der sonstigen Internetaktivitaeten? Vielleicht. Es kann aber auch gezielt genutzt werden und dadurch vielen Leuten das "Rippen" der eigenen CDs sowie das Erstellen, Taggen, Ordnen und Pflegen der MP3-Sammlung ersparen.

An dieser Stelle koennte bald ein weiterer Generationskonflikt aufkommen. Diejenigen, die mit dem Sammeln von Cassetten, CDs, Schallplatten aufgewachsen sind und rechtzeitig modern genug waren, ihre so erhaltene Musiksammlung durch Digitalisieren und Ueberspielen zumindest auf den Rechner zu uebertragen und sie somit auch mobil nutzbar zu machen, stehen auf der einen Seite.

Wie sagte der Grossvater schon? – "Was man hat, das hat man." Richtig so! :)

Auf der anderen Seite werden zukuenftig die stehen, die nichts oder wenig "eigenes" mehr sammeln und/oder zumindest virtuell zuhause horten. Sie legen alles in der Wolke ("Cloud") ab und rechnen damit, es immer und ueberall verfuegbar zu haben. Und aus diesen Datenwolken kommen dann auch die Songs und Filme, nicht mehr von der heimischen Festplatte.

DAS wird hoechstwahrscheinlich die mittelfristige Konstellation und ist im Grunde genommen nur eine Fortschreibung der Geschichte. Bisher galt quasi "analog versus digital" (z.B. Vinyl gegen CD/PC) und zukuenftig gilt "(Lokale) Datei versus (Web-) Stream". Zur Zeit befinden wir uns, wie der oben zitierte Artikel zeigt, in einer Uebergangsphase, in der auch alte Medien nochmal aufleben, wie der gesteigerte Schallplattenumsatz zeigt. Bleibt zu hoffen, dass das noch laenger so bleiben wird, aber natuerlich wird es nicht ewig so weitergehen…

KategorienMedien, Musik

Der Fluch des Vorabends

18. April 2012 Kommentare ausgeschaltet

Die 80er Jahre. Es gab noch Regionalprogramme im Ersten – und die Leute schauten zu. Sie eilten abends nachhause, um "Hart aber herzlich", "Das A-Team", "Falcon Crest" und andere Serien zu sehen, die zwischen 19 und 20 Uhr liefen und Gespraechsstoff fuer den naechsten Morgen lieferten. Doch diese Zeiten sind vorbei.

Heutzutage ist Fernsehen nichts besonderes mehr. Sendungen, die taeglich laufen, sind sprichwoertlich alltaeglich geworden und "Strassenfeger" als solche gibt es (bis auf diverse Fussballspiele) auch nicht mehr unbedingt. Das Internet ist vielerseits interessanter und auch wichtiger geworden. "Nur mal kurz die Mails checken" ist nach der Arbeit mit die allererste "Amtstat" – nicht das Einschalten des Fernsehers. Facebook, Twitter & Co sind zudem auch vom Strassencafé ausgehend nutzbar. Und in solchen Zeiten und bei der internetten Konkurrenz haetten es auch die modernen Versionen der alten Serienklassiker schwer – zumindest im Vorabendprogramm.

Die zunehmende Medienvielfalt hat naemlich auch einen eigentlich-positiven Nebeneffekt: Sie laesst sich viel mobiler als damals nutzen und macht die Leute unabhaengiger von irgendwelchen, beispielsweise durch Fernsehsender gesetzten Ausstrahlungsterminen.

Wen wundert’s da wirklich, dass eine taegliche Vorabendsendung wie "Gottschalk Live" nur zoegerlich aufgenommen wurde und demnaechst nach kurzer Laufzeit wieder eingestellt wird, weil die Quoten nicht stimmen.

Gottschalk war eigentlich nie derjenige, der aus seinen "Wetten, dass…?" – Gaesten jenseits der netten Oberflaechlichkeiten Tiefgruendigeres herausholen konnte – und seine zweifelsohne vorhandene Schlagfertigkeit konnte auch nicht immer der Garant fuer eine interessante Gespraechsrunde sein. Doch natuerlich hat er seine Qualitaeten und daher war z.B. die "Gottschalk Live" – Ausgabe mit Studiogast Guenther Jauch durchaus unterhaltsam.

Doch diejenigen, die das im Nachhinein wirklich interessiert, schauen es sich in der Mediathek oder bei Youtube dann an, wenn sie Zeit und Lust dazu haben. Was wiederum zulasten der "Live-Quote" waehrend der Sendung geht. An dieser Stelle sollte also eher erforscht werden, welche letztendliche Reichweite eine Sendung unterm Strich hatte.

Frueher lief z.B. "TV Total" mit Stefan Raab nicht wie aktuell viermal die Woche und es war daher durchaus auf der Wochenterminliste vorzufinden. Heutzutage ist es nettes Beiwerk, wenn man zufaelligerweise quasi darueber "stolpert" – aber nichts mehr, fuer das der rechnerbasierte Nachfahre des seligen Videorecorders unbedingt bemueht werden muesste.
Vielleicht ist weniger manchmal eben doch mehr…

KategorienMedien

Aus fuer Analog-TV

16. April 2012 Kommentare ausgeschaltet

Senderuebergreifend werden derzeit TV-Spots ausgestrahlt, die darauf hinweisen, dass am 30.4.2012 die analoge Uebertragung der deutschen Fernsehprogramme auf den Astra-Satelliten enden wird. Nach dem Ende des terrestrischen Analog-Fernsehens zugunsten von DVB-T kommt nun die naechste Umruest-Welle auf die Verbraucher zu. Doch so schlimm braucht es gar nicht erst zu werden, denn in den allermeisten Faellen duerfte ein Grossteil der bisher verwendeten Hardware weiterverwendbar sein.

Ein grosse Irrglaube ist, dass es "analoge" und "digitale" LNBs (das sind die Empfangsteile, die vor die Satellitenschuessel auf den Ausleger geschraubt sind) gibt. Das stimmt so nicht, denn digitaltaugliche LNBs haben lediglich einen groesseren Empfangsfrequenzbereich. Man kann auch mit "analogen" LNBs digital empfangen, allerdings dann nur verhaeltnismaessig wenige und aus deutscher Sicht meistenteils uninteressante Sender. Wer also nicht weiss, was fuer ein Empfangskopf vorhanden ist, kann bedenkenlos erstmal den neuen, digitalen Satellitenreceiver (der auf jeden Fall angeschafft werden muss) anstelle des alten, analogen Modells anschliessen und einen Suchlauf starten. Werden die gaengigen Sender wie z.B. ARD, ZDF, SAT1, RTL gefunden, kann davon ausgegangen werden, dass auch der Rest empfangbar sein duerfte. Aber, Achtung: Das bezieht sich nur auf direkte Verkabelung. Weichen, Verteiler und aehnliche, eventuell in der Leitung befindliche Peripheriegeraete koennen den Signalfluss in diesem Fall stoeren.

Wer bis dato eine flaechenmaessig ausreichende Schuessel (60cm Durchmesser und mehr) ordentlich aufgebaut und ausgerichtet in Betrieb hatte, wird an der Konstruktion selbst nicht viel aendern muessen. Auch das Zuleitungskabel duerfte, gute Qualitaet vorausgesetzt, weiter verwendbar bleiben. Fuer hochaufloesende HD-Signale ist der eventuell noch vorhandene, alte Roehrenfernseher aber nicht geeignet, sie werden darauf -abhaengig vom angeschlossenen Sat-Receiver- nur vermindert dargestellt.

Generell ist die Abkehr vom analogen Fernsehen zu begruessen. Keine "Fische" mehr bei etwas zu schwachen Satellitensignalen und mehr Frequenzkapazitaeten fuer platzsparendere, digitale Programmpakete sind vorteilhaft. Generell sollte zukuenftig vom Kauf eines Fernsehgeraetes mit analogem Tuner Abstand genommen werden, denn irgendwann wird auch die letzte, analoge Fernsehbastion -das Kabelfernsehen- nur noch digitale Signale liefern. Wer ganz sicher gehen und fuer alle Eventualitaeten geruestet sein moechte, dem sei ein Fernseher mit "Triple Tuner" ans Herz gelegt, denn diese Geraete koennen alles Digitale empfangen, was ueber Hausantenne (DVB-T), Kabelanschluss (DVB-C) oder Satellitenschuessel (DVB-S) ankommt…

Update vom 25.11.2021:
Weiterführender Link entfernt, da sich dessen Inhalt geändert hatte.
Danke für den Leserhinweis!

KategorienMedien

Créateur d’automobile(s)

15. April 2012 Kommentare ausgeschaltet

Ach, ist das nett ;) Ein Schulfreund hat ein paar Bilder ausgegraben, die aus den 80er-Jahren stammen. Hier sieht man den Betreiber dieser Seite beim spaetherbstlichen Sonnenbad (!) in seinem ersten Wagen, einem alten Renault R4, Baujahr 1978, genannt "Die Schuessel" :-)

KategorienDiverses

Kurzwelle via Internet

14. April 2012 Kommentare ausgeschaltet

Aufgrund einer Andeutung im "Mini-NormCast" kamen mehrere Anfragen nach Webseiten, ueber die es moeglich ist, ohne eigenen Kurzwellenempfaenger auf Wellenjagd zu gehen. Eine umfangreiche Linksammlung zu diesen sogenannten "Web-SDRs" ("Software Defined Radios") gibt es auf der Webseite http://websdr.org/.

Die einschlaegigen, deutschsprachigen Runden z.B. auf 3690 khz oder die im Cast angesprochene, englische Runde auf 3697khz sind abends gut ueber niederlaendische Empfaenger zu hoeren (z.B. hier, jeweils in LSB). Die englischen Funkfreunde sind dort aber meistens erst ab 1 Uhr morgens "deutscher" Zeit aktiv.

KategorienAmateurfunk