NormCast 166

9. Juni 2010 Kommentare ausgeschaltet

Gewinner, Verlierer, Amazon und die heisse Schlacht am Flohmarktstand, Mal Sondock’s erster Todestag und ein neuer Song von GEE.

Gratis MP3-Download : NormCast Episode 166 vom 9.6.2010

Links zur Sendung:
Die heisse Flohmarktschlacht
Der Ruecktritt Horst Koehlers im O-Ton (Video)
Lena’s Pressekonferenz (Video)
Lena – Satellite (Video)
Das Amazon.de – Partnerprogramm
Christian’s Mal-Sondock-Webseite
Frank Laufenberg
GEE mit neuer CD | Amazon-MP3-Download

Musik: GEEFame

KategorienNormCast

Die heisse Flohmarkt-Schlacht

7. Juni 2010 Kommentare ausgeschaltet

Der Wecker klingelt an einem Sonntagmorgen um fuenf Uhr. Nein, das macht keinen Spass. Es ist schon taghell. Eine Stunde spaeter bewegt sich ein vollgepackter VW-Bulli von Guetersloh ins benachbarte Rietberg zum dortigen "Elli-Center". Flohmaerkte auf Supermarktplaetzen sind normalerweise eine Welt fuer sich, aber dieser stach in der Vergangenheit insofern positiv hervor, als dass auch viele Privatverkaeufer dort vorzufinden waren und ein Woerterbuch nicht unbedingt vonnoeten war…

Um kurz nach 6 stehen sie bereits in langen Autoreihen am Anfang des grosszuegigen Gelaendes und warten auf die Genehmigung der zahlreichen Ordner zur Einfahrt auf die letztendlichen Standplaetze. Eine gehoerige Portion Logistik ist hier gefragt, keiner darf einfach so losfahren, jeder wird genau auf seinen Platz eingewiesen. "Ein Bulli, ein PKW und ein Anhaenger? Nein, das ist zuviel, das geht nicht." Schon sehen wir unsere Hoffnung auf einen nachbarlichen Kombistand schwinden. Die Funkamateure des OV-N47 waren mit einem vollgepackten Haenger angetreten, der neben meinem Leihbulli platziert werden sollte. Oder umgekehrt. Doch der Ordner kapiert zunaechst nicht, dass der PKW nach Abkopplung des Haengers wieder weggefahren werden sollte…

Letztendlich klappt aber alles und wir bekommen unseren "Wunsch-Standplatz". In den ersten beiden Stunden ist das weitere Ausladen und Aufbauen nicht erlaubt, damit die Anwohner ihre wohlverdiente Ruhe noch etwas laenger geniessen koennen. Doch die ersten "Profis" fangen mehr oder weniger sofort an, da sie eigentlich nicht viel vorbereiten muessen. Unscheinbare Autoanhaenger mutieren durch wenige Handgriffe zu fertigen Verkaufsstaenden. Die ersten "Sehleute" (das Gegenteil von "Kaufleute") begeben sich auf die Pirsch und schauen in die geparkten Autos auf der Suche nach ersten Schnaeppchen. Insider behaupten, dass die lukrativsten und wichtigsten Geschaefte bereits vor der eigentlichen Eroeffnung eines Flohmarkts getaetigt werden und tatsaechlich kaufen einige Haendler anderen Wartenden etwas ab, putzen es an ihrem eigenen Stand (oder am nahegelegenden Fluesschen) sauber und stellen es unter Aufpreis an ihren eigenen Stand zum Wiederverkauf. Unglaublich…

Ab ungefaehr 9 Uhr ist dann alles fertig aufgebaut und die ersten Fruehaufsteher flanieren durch die vollgepackten Verkaufsgassen. "Was kost?" fragt mich ein vermutlich tuerkischer Mitbuerger. "Zwei Euro". Er kauft. "Und was kost diese?" – "Auch zwei Euro". Er kauft wieder. Danach sieht er ein originalverpacktes Mikrofon. "Was kost Mikrofon?" "Drei Euro Fuenfzig" – "Kann ich zuruecktauschen gegen diese?" Und er zeigt auf einen der kurz zuvor gekauften Zwei-Euro-Artikel. Mann kann’s ja mal versuchen….

Die Baeume hinter uns spenden viel Schatten. "Haste gut gemacht, Hubert", toent es vom funkigen Nachbarstand, an dem Norbert irgendwelche Elektro-Ueberbleibsel vom Antennensteuergeraet bis zum Ghettoblaster, aber auch schoene Bierkruege, Videocassetten und Romanheftchen an die Leute verkungelt, wobei selten die "magischen ein Euro" fuer ein Teil ueberschritten werden. Die Masse macht’s. Ein Junge schaut mit glaenzenden Augen auf ein wirklich schoenes, grosses Ferrari-Modellauto in Bestzustand. "Na? Der ist schoen, oder?" fragt Nobbi. Die Mutter des Jungen bemerkt dessen Faszination. "Fangen wir mal bei zehn Euro an". Letztendlich bekommt der Junge fuer sieben Euro fuenfzig den wahrscheinlich ersten Ferrari seines Lebens. "Taschengeld ist jetzt aber erstmal gestrichen", hoeren wir die Mutter noch sagen…

Manche Leute verweilen gefuehlte Stunden vor dem eigenen Stand, um einen Ein-Euro-Gegenstand von allen Seiten zu betrachten, wobei sie offensichtlich mit sich selbst hadern – um das Teil letztendlich wieder wegzulegen. Das sind die Momente, die einen Verkaeufer ratlos stimmen.
"Was kost?" Hoere ich wieder von der rechten Seite. Ein wiederum auslaendischer Mitbuerger schaut mich fragend an. "Zehn Euro muss es noch bringen." – "Geben zwei". Das Geschaeft kommt nicht zustande. Warum wohl? :)

Die Sonne steht mittlerweile im Zenith. Es wird der bisher heisseste Tag des Jahres. Natuerlich. Ausgerechnet heute. Heisses Wetter bedeutet weniger Besucher. Und tatsaechlich war der Flohmarkt, den unsereins schon oft als normaler "Kunde" besucht hat, trotz der vielen Verkaufsstaende am heutigen Tag frueher oftmals sehr viel voller. Die Laufkundschaft verteilt sich daher recht uebersichtlich auf dem grossen Platz.

An unserem Verkaufsstand werden so manche Waren umgeschichtet, damit sie nicht durchgehend der heissen Sonne ausgesetzt sind. Thermoskannen mit Kaffee machen die Runde, einer rennt los und holt die obligatorische "Manta-Platte" vom nahegelegenen Bratwurststand. Man sitzt in oder vor den Autos um zumindest ein wenig Schatten zu haben…

Obwohl der Flohmarkt bis 17 Uhr angesetzt ist, bauen die ersten Haendler ihre Sachen schon ab ca. 14:30 Uhr wieder ab. "Da kommt jetzt eh nicht mehr viel" heisst es. Tatsaechlich herrscht eine gewisse Ruhe auf dem Platz. Ein Haendler entsorgt sein nicht verkauftes Porzellan indem er es zertruemmert. Auch eine Art, Platz zu schaffen…

Nach Stunden in sengender Hitze, einem ordentlichen Sonnenbrand im oberen Halsbereich und im Gesicht (trotz Kappe!), geht es dann an diesem Sonntagnachmittag wieder gen Heimat.
Auto ausraeumen, Dusche, ein kaltes Getraenk, ein Filmchen auf dem Sofa, Bett. Das war’s.
Licht aus 21:30 Uhr. Das hat’s hier ewig nicht gegeben :-)

Trotz der diesmal etwas wiederen Umstaende ist der finanzielle Erloes durchaus akzeptabel. Von der Sache her. Aber wenn man kalkulatorisch vorgeht und saemtlichen Arbeits- und Transportaufwand sowie die letztendlich fuer diese Aktion aufgewendeten Stunden aufrechnet, kann nur ein Fazit gezogen werden: Es hat zwar unterm Strich doch Spass gemacht, aber gelohnt hat es sich nicht unbedingt.

Vor etlichen Jahren haben wir das schonmal und damals auch zum ersten Mal gemacht. Bei fast doppeltem Umsatz. Die Zeiten aendern sich. Wahrscheinlich wird es wieder einige Jahre bis zum naechsten Mal dauern. Eine Wiederholung in dieser aufwendigen Form schliesse ich zunaechst erstmal aus. Eine Teilnahme an einem "normalen" Event bei weitaus weniger Zeit- und Materialaufwand hingegen nicht. Dafuer kaeme aber nur ein reiner Privatflohmarkt wie z.B. der an der "Weberei" in Frage…

KategorienLokales

Flattr : Kleinvieh macht auch Mist

4. Juni 2010 Kommentare ausgeschaltet

Aus Schweden kommt ein interessanter neuer Dienst namens "Flattr".
Zur Funktionsweise sei an dieser Stelle die Wikipedia zitiert:

Flattr ist ein Social Payment-Service aus Schweden, bei dem der Benutzer monatlich einen frei wählbaren Abonnementsbetrag auf ein Konto einbezahlt. Die Medienanbieter platzieren auf ihrer Website einen Flattr-Button, den der Nutzer anklicken kann, wenn ihm der Internet-Inhalt gefällt. Am Monatsende wird der Abonnementsbetrag des Nutzers gemäß seinen Klicks an die Medienanbieter verteilt.

Das Konzept von Flattr ist für alle Beteiligten einfach einzurichten und zu benutzen. Jeder bei Flattr registrierte Nutzer kann bei dem Dienst eine selbstgewählte Summe einzahlen, die er monatlich für Internet-Inhalte ausgeben möchte. Das Minimum für einen Flattr-Beitrag sind monatlich 2 Euro. Danach kann der Flattr-Nutzer auf jeder Website mit dem Flattr-„Spendenknopf“ entscheiden, ob er für diesen Inhalt bereit ist zu bezahlen. Am Ende des Monats wird die Anzahl der Klicks addiert und die monatliche Summe des Nutzers gleichmäßig auf alle geklickten Anbieter verteilt.

Die Geldtransaktionen, also das Ein- und Auszahlen vom Flattr-Konto, werden momentan über PayPal oder Moneybookers abgewickelt.

Flattr soll also einen bequemen Weg ebnen, der es z.B. den Bloglesern oder Podcasthoerern ermoeglicht, dem entsprechenden Blogschreiber oder Podcaster einen Obulus fuer sein Produkt zukommen zu lassen. Zunaechst ist das mal eine tolle Idee. Wenn ich fuer jeden einzelnen Download einer "NormCast"-Folge beispielsweise 50 Cent bekommen haette, waere die naehere Zukunft finanziell gesehen durchaus rosig :)
Doch leider war und ist dem nicht so. Die Teilnahme am "Amazon.de"-Partnerprogramm bringt ab und zu mal ein paar Euros zurueck, die aber meistenteils in das NormCast-Projekt zum Beispiel zur Kompensierung der Serverkosten re-investiert werden. Von daher gesehen ist "Flattr" natuerlich eine vielversprechende Idee fuer einen zusaetzlichen und unter dem Strich fairen Bonus…

Doch die ersten Zahlen sind in Einzelfaellen erstaunlich, andererseits oftmals aber auch ernuechternd. "Spreeblick", wohl eine der bekanntesten und hoechstfrequentierten Blogseiten Deutschlands, berichtet in einem interessanten Beitrag von einem Ertrag von insgesamt 110,94 Euro innerhalb der ersten vierzehn Test-Tage. Aufgrund der Tatsache, dass "Flattr" noch nicht lange existiert und sich mitten in einer Beta-Phase befindet und aufgrund des relativ kurzen Zeitraums mag diese Zahl positiv ueberraschen. Unklar ist allerdings, wieviele Klicks es tatsaechlich zum Erreichen dieses Betrages gebraucht hat und wie diese sich auf die jeweiligen Inhalte verteilen.

"Podpimp" Alex Wunschel twitterte folgendes :

Flattr-Einnahmen im Mai 2010: € 6,73 ; Ausgaben: € 10 (für mitlesende Finanzamtler)

Da draengt sich der Gedanke auf, dass -aehnlich wie bei der GEMA- zunaechst mal nur die "Grossen" verdienen und die Kleineren draufzahlen. Tatsaechlich muss ja auch erstmal investiert werden, denn die Teilnahme erfordert wie schon erwaehnt einen ueberwiesenen Mindestbetrag und ausserdem berechnet "PayPal" ja auch nochmal zehn Prozent, ebenso wie "Flattr" selbst…

Vom Grundgedanken her ist "Flattr" ein interessantes Projekt, das Aufmerksamkeit verdient. Ebenso liegt hier auch schon eine Einladung zur Teilnahme am Beta-Test vor. Allerdings ist mir "Paypal" ein groesserer Dorn im Auge, der mich bisher hat zoegern lassen. Ich warte mal noch einen Monat ab und werde mir die Zahlen anderer dann nochmal genauer anschauen…

KategorienComputerkram

Horst Köhler gibt auf

31. Mai 2010 Kommentare ausgeschaltet

Der Bundespraesident Horst Köhler ist heute als solcher zurueckgetreten. Er prangerte dabei unter anderem den zunehmenden, "mangelnden Respekt" gegenueber seinem Amt an. Zudem sei er wohl aufgrund eines ungluecklichen Interviews grundsaetzlich missverstanden worden.

Sei’s wie es sei. Jeder, der sich irgendwie in der Oeffentlichkeit bewegt, muss damit rechnen, auch mal gehoerigen Gegenwind zu bekommen. Aber zumindest fast jeder, der in der Oeffentlichkeit agiert, macht auch mal Fehler. Das faengt beim Kommunalpolitiker an und hoert beim Staatsoberhaupt noch lange nicht auf…

Horst Koehler ist mit Sicherheit nicht der "eisenharte" Politiker schlechthin, obwohl er sich in seiner Amtszeit oftmals um ein eigenstaendiges Profil jenseits vom klischeehaften Repraesentanten-Image eines Bundespraesidenten bemueht hat. So verweigerte er einigen noch zu genehmigenden Gesetzen die Zustimmung durch seine Unterschrift und nahm dadurch aktiven Einfluss auf politische Geschehnisse und Konstellationen.

Rein subjektiv empfunden wirkte er nicht so "farblos" wie es beispielsweise Roman Herzog teilweise gewesen ist. Doch so ein starkes Profil wie z.B. Richard Von Weizsaecker erreichte Horst Koehler zumindest bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Ich bin Herrn Von Weizsaecker einmal selbst begegnet. Selbst dann, wenn er nichts sagte, wirkte er noch souveraen…

Nun hat Horst Koehler kapituliert. Diese Formulierung ist an dieser Stelle bewusst gewaehlt, denn es scheinen ja weder gesundheitliche, noch nach aussen hin bekannte, weitere Gruende vorzuliegen. Natuerlich koennen und duerfen wir "Ottonormalbuerger" uns kein detailliertes Wissen ueber den Alltag und die Psyche eines Bundespraesidenten anmassen, doch nach aussen hin wirkt dieser jetzige Schritt leider doch recht hilflos. Michael Wanhoff fasste es heute via Twitter in vielleicht (!) wahre Worte:

Unglaublich, was man so über #Köhler liest. Meine These: Er hatte keine Lust mehr, keine Energie und keine Freude – und keine Freunde.

KategorienDiverses

Promotion: Grillen am Irish Pub

28. Mai 2010 Kommentare ausgeschaltet

Die Friedrichstrasse an der Stadthalle Guetersloh ist schon lange als "Kneipenmeile" bekannt. Das "Blaue Haus", aus dem spaeter die "Rote Liebe" und die aktuelle "TuBar" wurde, das Restaurant "Gutenberg", der "Puk up’n Balken" und natuerlich die ehemalige "Tuborg Krone", die spaeter zur Cocktailbar "Latino" mutierte, sind bierselige Zeugen der Vergangenheit. Der "Puk" und das "Latino" wurden letztendlich durch das Ehepaar Patrick und Kathrin Dudding zu einem neuen Treffpunkt vereint, der sich bis heute grosser Beliebtheit erfreut: "Patrick’s Irish Pub".

Dieser existiert nun schon seit einigen Jahren an der Friedrichstrasse 11 und bietet an jedem Samstag Live-Musik bei freiem Eintritt. Interessante Kuenstler wie Mark Bennett, Kristin Shey, Joe Ginnane oder "Chicago" Mike Beck gaben und geben sich dort die Klinke in die Hand. Auch Lokalmatadoren wie Roger Clarke-Johnson und Jerry Hovell haben dort schon frueh die Nacht musikalisch zum Tag gemacht…

Jerry ist dem Pub mittlerweile auch auf anderer Ebene treu geblieben, denn zum ersten Mai 2009 pachtete er zusammen mit seinem Sohn Roger Hovell die Kueche des Irish Pub und serviert seitdem in Eigenregie viele verschiedene Gerichte (siehe hier). Neben der Standardkarte, die u.a. Toasties, Pizzen, Schnitzel, Burger und Fingerfood beinhaltet, gibt es in regelmaessigen Abstaenden auch Spezialgerichte auf einer Tageskarte, wobei die Palette vom traditionellen Irish Stew bis zum Rumpsteak reicht.

Jetzt legen die Macher von "Hovell’s Kitchen" sprichwoertlich noch einen drauf: Von nun an wird in den Sommermonaten vermehrt draussen vor dem Pub gegrillt. An Freitagabenden findet beispielsweise auf dem nebenan gelegenen Dreiecksplatz die Veranstaltungsreihe "Freitag 18" statt, die die Leute zur besten Abendessenszeit in die Stadt zu locken versucht. Eine gute Gelegenheit, danach mal am Pub vorbei zu schauen. Auch waehrend der kommenden Fussball-WM duerfte der extra neu angeschaffte Grossgrill oefters mal zum Einsatz kommen. Guten Appetit!

KategorienLokales